Hongqi H5
Luxus-Ansatz eingedampft

Die H5-Limousine des chinesischen Autobauers Hongqi wurde im Stil des H9-Top-Modells komplett überarbeitet. Jetzt erfolgte in China der Marktstart.

Hongqi H5
Foto: Hongqi

Im chinesischen FAW-Konzern spielt die Marke Hongqi die Rolle des Premium-Labels, das auch mit Wettbewerbern wie Mercedes, Audi oder BMW konkurrieren soll. Im Juni 2022 wurde auf der Chongqing Auto Show der neue Hongqi H5 präsentiert – eine Business-Limousine im Format von BMW 5er, Mercedes E-Klasse oder Audi A6, die aber in China vom Package her gegen Wettbewerber wie den VW Passat, den Nissan Teana oder den Honda Accord antritt. Jetzt, Ende Juli startet der überarbeitete H5 in den chinesischen Markt.

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Selbst entwickelte Plattform mit Hybrid-Option

Mit einer Länge von 4,99 Meter, einer Breite von 1,87 Meter und einer Höhe von 1,47 Meter platziert er sich genau im anvisierten Wettbewerbsumfeld. Das gilt auch für den Radstand von 2,92 Meter sowie die verbaute Technik. Der aufgefrischte Hongqi H5 wechselt von der bislang verwendeten Plattform der dritten Generation des Mazda 6, auf die FAW durch seine Kooperation mit den Japanern Zugriff hatte, zu einer von FAW komplett neu entwickelten Plattform. Die setzt ausschließlich auf Vorderradantrieb und wird im Hongqi H5 mit drei Motoren kombiniert. Basistriebwerk ist ein 1,5-Liter-Turbobenziner mit 169 PS und 258 Nm Drehmoment, der mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert wird und den H5 bis zu 215 km/h schnell macht.

Alternativ kann der H5 mit einem Zweiliter-Turbobenziner mit 224 PS und 340 Nm bestückt werden, der dann mit einer Achtgang-Automatik zusammenarbeitet. Hier liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 230 km/h. Als dritte Option steht der 1,5-Liter-Vierzylinder in Kombination mit einem Elektromotor und einem CVT-Getriebe als Hybrid zur Wahl. Die Systemleistung wird mit 190 PS und 280 Nm angegeben. Angaben zur Batterie sind derzeit nicht verfügbar. Die Höchstgeschwindigkeit des Hybrid-Modells ist auf 180 km/h limitiert.

H5 im H9-Look

Beim Design macht der H5 einen großen Schritt Richtung Premium, lehnt er sich doch optisch ganz klar am Hongqi Top-Modell H9 an. So trägt auch der H5 nun einen noch mächtigeren Kühlergrill, der nahezu senkrecht im Fahrtwind steht und diesem seine verchromten Grilllamellen entgegenstellt. Eingefasst wird er neue Grill von einer flügelförmigen Chromspange, die links und rechts in die neuen zweizeiligen LED-Tagfahrleuchten ausläuft. Die Hauptscheinwerfer sitzen eine Etage tiefer, ebenfalls zweizeilig gestaltet, in der Schürze. Die Red Flag-Symbolik (Hongqi bedeutet Red Flag) findet sich in Form von lang gestreckten Emblemen, die von der Haube in den Grill sowie entlang der vorderen Türkanten verlaufen.

L-förmige LED-Leuchten prägen die Heckansicht, die quer über den Heckdeckel mit einem Leuchtenband verbunden sind. Eine kleine Spoilerlippe krönt den Kofferraumdeckel, den unteren Teil der Schürze teilen sich zwei trapezförmige Endrohrblenden, die ein Diffusorelement in die Mitte nehmen.

Mega-Display im Cockpit

Im Cockpit blickt der Hongqi H5-Fahrer über ein Dreispeichen-Multifunktionslenkrad auf eine digitale Instrumententafel. Ein Touchscreen im XXL-Hochformat dominiert die Mittelkonsole, darunter finden sich wenige Direktwahltasten. Darüber hinaus beherbergt die hohe Mittelkonsole den Getriebewählhebel, flankierend zwei Cupholder sowie die elektronische Parkbremse. Die Mittelarmlehne greift erneut das Red Flag-Zierelement auf. Die Dreierbank im Fond soll durch den Entfall des Kardantunnels und den langen Radstand auf allen Plätzen ausreichend Fußraum bieten. Zum Kofferraumvolumen machen die Chinesen keine Angaben, auf den Bilder sieht der aber durchaus üppig aus.

Ausgestattet ist der Hongqi H5 serienmäßig mit einem adaptiven Tempomat, einem Einparkassistenten und einer 360-Grad-Rundum-Kamera-Überwachung. Das Betriebssystem des H5 erlaubt zudem zahlreiche Fernbedienfunktionen über eine App.

Die Preise für den Hongqi H5 starten mit dem 1,5-Liter-Turbobenziner bei umgerechnet rund 24.700 Euro. Ab rund 26.200 Euro ist die Zweiliter-Variante zu haben. Wenigstens 29.100 Euro sind für die Hybrid-Version zu bezahlen.

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Fazit

Die FAW-Tochter Hongqi hat sein Mittelklassemodell H5 komplett neu aufgelegt. Optisch eifert der H5 nun dem Top-Modell H9 nach. Technisch bleibt es eher bei Hausmannskost.