Iconic Autobody 387 Speedster
Der Porsche 356 Speedster ist zurück

Unter der klassisch anmutenden Karosserie steckt ein moderner Porsche: Wie die britische Firma Iconic Autobody den 987er Boxster in einen 356er verwandelt.

04/2020, Iconic Autobody 387 Speedster auf Basis Porsche Boxster 987
Foto: Iconic Autobody / Martin Peters

Offene 356er gehören zu den am stärksten gefragten Porsche-Klassikern. Entsprechend teuer sind sie. Für einen 1500er Speedster in gutem Zustand wurden vor der Corona-Krise schon mal zwischen 300.000 und 500.000 Euro bezahlt. Wie sich das Virus auf den Oldtimer-Markt auswirken wird, lässt sich noch nicht seriös sagen. Klar ist aber: Selbst wenn die Preise für gute 356er Speedster im Originalzustand fallen, fährt man mit dieser Replika aus Großbritannien günstiger.

Unsere Highlights

Aus 356 und 987 wird 387 Speedster

Der 387 Speedster von Iconic Autobody (die Firma beschäftigt sich sonst vorrangig mit dem Prototypenbau) kostet nur 58.000 Pfund – aktuell etwa 66.500 Euro – plus Spenderauto. Spenderauto? Damit sind wir direkt beim Thema: Der von Firmenchef Brian Hale erdachte offene Zweisitzer basiert auf dem Porsche Boxster der 987er-Baureihe. Das erklärt auch die Modellbezeichnung, bei der sich die Zahlenkombinationen beider Autos vereinen. Das war schon beim Vorgänger so, der folgerichtig 386 Speedster hieß.

04/2020, Iconic Autobody 387 Speedster auf Basis Porsche Boxster 987
Iconic Autobody / Martin Peters
Das Chassis für den 387 Speedster von Iconic Autobody spendiert der Porsche Boxster der Baureihe 987.

Damals wie heute befreien Brians Mitarbeiter das Boxster-Chassis zuerst von seiner Karosserie. Direkt im Anschluss entledigt sich der Mittelmotor-Roadster auch seines Interieurs. Nun verkleidet Iconic Autobody das Chassis mit seiner eigenen Außenhaut, die aus hitzebeständigem glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) besteht. Nach einer Komplett-Lackierung beginnt die Montage: Der 387 Speedster erhält eine maßgeschneiderte beheizbare Windschutzscheibe, die "Höcker" mit integrierten Überrollbügeln und seine LED-Beleuchtung, bevor der völlig neue Innenraum samt Teppichen einzieht.

Die Leistung hängt vom Spenderauto ab

Etwa zwölf Wochen dauert ein Umbau vom Start weg bis zur Übergabe an den Kunden. Im Zuge dessen modifiziert Iconic Autobody die vordere Radaufhängung, sodass die neue Karosserie näher an den Asphalt rückt. Und die Briten spendieren andere Räder: Die dreiteiligen 19-Zöller aus dem Hause Billet Wheels greifen mit ihrem flächigen Design wunderbar die Optik des historischen Vorbilds auf. Aber auch etwas Modernität hält Einzug: Das Verdeck öffnet und schließt selbstverständlich elektrisch.

Wie stark und schnell ein 387 Speedster von Iconic Autobody ist, hängt maßgeblich vom Spenderfahrzeug ab. Das gezeigte Auto basiert auf einem 245 PS starken Boxster 2.7 mit manuellem Getriebe. Brian Hale nennt für seine Schöpfung Fahrwerte von sieben Sekunden von null auf 60 mph (96,6 km/h) und eine Höchstgeschwindigkeit von 251 km/h. Wer mehr Power möchte, kann sich aber auch für einen stärkeren 3.4er mit 310 PS entscheiden. Bei 274 km/h Topspeed dürfte es recht stürmisch werden im Cockpit.

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Fazit

Porsche 356-Replikas gibt es viele. Aber kaum eine ist so gut gelungen wie der Speedster von Iconic Autobody. Das liegt in erster Linie am gelungenen Design. Aber auch daran, weil er mit seiner Basis, dem 987er Boxster mit Sechszylinder-Mittelmotor-Boxer und Hinterradantrieb, dem Original auch technisch relativ nahe kommt.

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