Ineos kauft Spezialfirma für Safari-Umbauten
Der Grenadier geht auf Elefanten-Pirsch

Ineos hat einen Umrüster in Botswana übernommen, der Safari-Autos baut. Künftig gibt es den Grenadier auch in dieser sehr speziellen Variante.

Ineos Grenadier Safari Umbau Botswana Kavango Engineering Toyota Land Cruiser
Foto: Ineos

In den afrikanischen Nationalparks und privaten Wildreservaten gehören sie seit Jahrzehnten zum Inventar: Safari-Autos, um Touristen einen möglichst nahen und freien Blick auf Landschaft und Lebewesen zu ermöglichen. An den Anblick sind auch die Tiere längst gewöhnt und missverstehen die vielsitzigen offenen Geländewagen nur in seltenen Ausnahmefällen als Essen auf Rädern. Künftig will Ineos ebenfalls in diesem Geschäft mitmischen und hat deshalb kurzerhand einen der renommiertesten Umrüster solcher Safari-Offroader gekauft.

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In den Anfangszeiten dieser sehr speziellen Fahrzeuggattung kamen noch vor allem alte Land Rover Defender zum Einsatz, mittlerweile ist die Szene großteils auf Toyota umgeschwenkt. In erster Linie die robusten J7 Land Cruiser und Toyota Hilux Pick-ups werden für die Touristendienste umgebaut. Was nicht zuletzt eine kostenlose Werbung für den Hersteller ist, denn die Gäste erleben auf solchen Fotosafaris die Autos in authentischem Einsatz, nehmen Robustheit und Zuverlässigkeit wahr.

Ineos kauft Safari-Umrüster

Das mit der Werbung weiß man natürlich auch bei Ineos und hätte deshalb gerne die alten Land Rover Defender in diesem Business beerbt. Problem dabei: Mit einem Toyota Hilux Pick-up, der in Südafrika schon ab umgerechnet rund 18.000 Euro zu haben ist, kann der Grenadier preislich nicht mithalten. Weil diese Tatsache bei den einschlägigen Umrüstern den freiwilligen Einsatz des Grenadier als Safari-Mobil auf Dauer recht unwahrscheinlich macht, ging Ineos nun einen ganz pragmatischen Weg und erwarb Kavango Engineering. Das in Maun, Botswana, beheimatete Unternehmen rüstet seit 2009 Toyota-Geländewagen zu offenen Safari-Modellen um.

Damit dürfte nun Schluss sein, denn unmittelbar nach dem Kauf (der Preis bleibt ungenannt) wurde die Firma in "Ineos Kavango" umbenannt. Der in unmittelbarer Nähe des Okavango-Deltas gelegene Karosseriebau-Betrieb hat einen ersten Safari-Umbau durchgeführt; das Ergebnis ist oben im Video zu sehen. Im Prinzip eine vielgeübte Vorgehensweise, wegen des recht komplex aufgebauten Grenadier mit seiner aufwändigen BMW-Antriebstechnik dennoch kein Spaziergang. Im Vorfeld wurde das Fahrzeug in allen Details millimetergenau gescannt, um die Umbauten auf dem Computer planen zu können. Alles oberhalb der unteren Windschutzscheibenkante wurde abgetrennt und eine neuem klappbare Windschutzscheibe montiert. Weil der Grenadier nicht verlängert wurde, stehen zwei Sitzreihen im Passagierabteil bereit. Die vier Einzelsitze fallen für solche Umbauten ausgesprochen luxuriös aus. Üblich sind sonst eher karge, dünn gepolsterte Sitzbänke.

Künftig umfangreiche Spezialumbauten

Künftig soll Ineos Kavango aber nicht in erster Linie solche noblen Touristentransporter produzieren. Ineos Kavango werde seine Aktivitäten auf die Umrüstung und laufende Wartung von Grenadier Station Wagon und Grenadier Quartermaster Pick-ups ausweiten, so der Hersteller. Dazu gehören Modifikationen für die Bereiche Naturschutz, Safari, Wildereibekämpfung, Veterinärmedizin, medizinische Grundversorgung und Filmproduktion. Ein Grundstück zur geplanten Vergrößerung hat Ineos auch gleich gekauft.

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Auf jeden Fall, es gibt ja ansonsten nur noch SUV!Niemals, wer braucht schon einen Offroader?

Fazit

Mit dem Kauf eines renommierten Karosseriebau-Unternehmens in Botswana will Ineos ganz spezielle maßgeschneiderte Umbauten des Grenadier in Kleinserien oder als Einzelstücke ermöglichen. Dazu gehören auch, aber nicht nur spezielle Safari-Umbauten für Touristenfahrten in afrikanischen Wildreservaten.