Gorilla-Glas für die Wrangler-Windschutzscheibe
Jeep kommt mit Anti-Steinschlag-Scheibe

Für den Jeep Wrangler und den Gladiator gibt es künftig besonders robuste Gorilla-Glas-Scheibengläser. Das Aufpreis-Extra kostet unter 100 Euro.

Jeep Wrangler 4Xe Rubicon Fahrbericht
Foto: Gian Mattia D Alberto

Viele kennen es von ihrem Mobiltelefon, das besonders robuste Gorilla-Glas. Es ist unempfindlicher gegen Kratzer und Brüche als herkömmliches Glas. Das resultiert aus einer besonderen Produktionsmethode: Während der Glasschmelze wird durch eine chemische Reaktion (Austausch von Natrium- durch Kaliumionen) eine Vorspannung in der Glasoberfläche erzeugt, die das Glas widerstandsfähiger macht.

Beim Jeep Wrangler und dem darauf basierenden Pickup Jeep Gladiator hatten US-Kunden in der Vergangenheit öfter über unüblich häufige Steinschlagschäden in den Windschutzscheiben geklagt. Dies dürfte konstruktionsbedingt sein, schließlich steht bei diesem Modellen die geradflächige Scheibe sehr steil und ist damit prädestiniert dafür, mehr Einschläge als eine flacher verbaute Pkw-Scheibe abzubekommen. Und nicht zuletzt wird der Wrangler im Gegensatz zu anderen Pkw tatsächlich oft im Gelände eingesetzt, wo man sich schnell mal einen Stein vom Vordermann einfängt.

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95 Dollar Aufpreis für Gorilla-Glas

Jeep hatte im Juni bei den US-Händlern angekündigt, dass Wrangler- und Gladiatior-Kunden künftig Gorilla-Glas als Aufpreisextra bestellen können. Die Option mit dem Bestellcode GMA soll 95 Dollar, umgerechnet rund 80 Euro kosten. Das Glas soll um den Faktor 3 resistenter gegen Schäden sein als das übliche Glas der Windschutzscheibe und ist obendrein auch dünner und leichter. Ob diese Option künftig auch für deutsche Wrangler-Käufer möglich ist, konnte uns ein Jeep-Sprecher bislang nicht bestätigen.

Inzwischen gibt es jedoch auch eine weitere Möglichkeit für Wrangler-Besitzer, das robuste Glas zu verbauen: Es wird künftig über den markeneigenen Ausrüster Mopar als Zubehörteil angeboten. Mit 95 Dollar ist es dann zwar nicht mehr getan, dafür ist die Gorilla-Option allerdings auch für Bestandkunden verfügbar. Heißt: Jeder seit Produktionsbeginn (2018) gebaute Wrangler JL kann die Scheibe als Nachrüstoption verbaut bekommen. Das gilt auch für den in Europa noch nicht erhältlichen Jeep Gladiator JT, außerdem können sogar die Vorgängermodelle des Wrangler JK (2007 bis 2018) mit der bruchfesten Verglasung versehen werden.

Nachrüstung ab sofort möglich – als Mopar-Teil

Je nach Ausstattungsgrad des Fahrzeugs wird es unterschiedlich teuer, nachdem je nach Modell teilweise Scheibenantennen, Scheibenheizungen, Kamerasysteme oder alles gemeinsam verbaut sind. Entsprechend ist die "funktionslose" Scheibe für den früheren Wrangler JK mit 645 Dollar am günstigsten, beim aktuellen Wrangler beginnen die Preise bei 793 Dollar für die Basisscheibe und enden bei 932 Dollar für die Scheibe mit allen Extrafunktionen.

Gorilla-Glas ist eine Marke des US-Konzerns Corning und wird größtenteils für Elektronikartikel verwendet. Aber auch der Autohersteller Ford bot bereits den GT mit Gorilla-Glas an. Und noch ein kleiner Fun-Fact zum Schluss: Unter dem Namen "Superfest" wurden in den 1980er Jahren in der damaligen DDR extrem robuste Trinkgläser hergestellt, die nach derselben Methode wie Gorilla-Glas produziert wurden. Im Westen setzte sich die Idee nicht durch – Gläser, die nicht kaputt gehen, verkauft ein Hersteller schließlich nur ein Mal.