Mercedes-AMG CLA 35 4Matic Shooting Brake
Fünftes AMG-35-Derivat kommt im Herbst

Wer seinen 35er AMG unbedingt mit über 500 Litern Kofferraum will oder auf die Optik steht, kann ihn bald auch als CLA Shooting Brake haben. Die Eckdaten des Autos dürften Kenner der Modellreihe nicht überraschen.

06/2019, Mercedes-AMG CLA 35 4Matic Shooting Brake
Foto: Daimler AG

Es ist gar nicht so leicht, beim neuen 35er Mercedes-AMG den Überblick zu behalten. Es gibt ihn bereits als Fünftürer mit Schrägheck, als viertürige Stufenheck-Limousine (hierzulande in normal und in China auch als Langversion) sowie als CLA mit vier Türen. Nun stellt Daimlers Sportabteilung die fünfte Ableitung des Kompaktsportlers vor: den CLA 35 als fünftürigen Shooting Brake.

Zweiliter-Turbobenziner mit 306 PS

Wenig überraschend wird auch dieses Derivat vom bekannten Zweiliter-Turbobenziner angetrieben. Der leistet wie bei den Geschwistern 306 PS und liefert sein Drehmoment-Maximum von 400 Newtonmetern bei 3.000 Umdrehungen. Auch das Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe kennen wir, genau wie die Allradauslegung: Im Normalfall wirkt die Antriebskraft auf die Vorderräder. Doch sobald die Traktion nachlässt, kann die elektro-mechanische Lamellenkupplung bis zu 50 Prozent der Power nach hinten leiten.

Unsere Highlights
06/2019, Mercedes-AMG CLA 35 4Matic Shooting Brake
Daimler AG
Der Shooting Brake ist der einzige 35er AMG mit mehr als 500 Litern Kofferraum.

Die Fahrleistungen: 4,9 Sekunden von Null auf Hundert und ein elektronisch begrenzter Topspeed von 250 km/h. Den Normverbrauch gibt Mercedes mit 7,4 bis 7,5 Litern an, der CO2-Ausstoß liegt bei 168 bis 171 g/km. Der Mercedes-AMG CLA 35 Shooting Brake ist nach der Abgasnorm Euro 6d-TEMP eingestuft.

Charakteristisches AMG-Design

AMG-typische Designmerkmale sind die beiden Powerdomes auf der Motorhaube, die ausgeformten Radläufe und die Kühlerverkleidung mit Doppellamelle. Die Frontschürze mit Splitter, Flics und Einlegern in Silberchrom kennen wir so ähnlich von den anderen 35er AMGs. Die hintere Schürze trägt einen Diffusoreinsatz mit vier vertikalen Finnen, der Dachspoiler eine Abrisskante und der Auspuff mündet links und rechts in je einem runden Endrohr. Mit verschiedenen Design-Paketen lässt sich die Optik zusätzlich aufwerten. 18-Zoll-Räder sind Serie, 19 Zöller gibt es gegen Aufpreis.

Im Interieur werden die Insassen von Sportsitzen empfangen, die mit Ledernachbildung und Mikrofaserstoff bezogen sind. Auf der Mittelkonsole sitzen neben dem Touchpad, das das AMG-spezifisch designte MBUX-Infotainmentsystem kommandiert, die Schalter für das dreistufig anpassbare ESP und den manuellen Getriebemodus sowie die Verstelltaste für das optionale adaptive Fahrwerk. Ein unten abgeflachtes Sportlenkrad mit galvanisierten Schaltwippen, Einstiegsleisten und Sportpedale aus Edelstahl sowie Fußmatten und Dachhimmel in Schwarz versportlichen das Ambiente zusätzlich. Der Kofferraum dürfte dem des normalen CLA Shooting Brakes gleichen, also 505 Liter Volumen bieten.

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Adaptivdämpfer und AMG Track Pace gegen Aufpreis

Für ein hohes Fahrdynamik-Level hat AMG den Vorderwagen besonders steif konstruiert und zahlreiche spezifische Teile ins Fahrwerk eingebaut. Der Mercedes-AMG CLA 35 Shooting Brake verfügt über die fünf Fahrprogramme „Glätte“, „Comfort“, „Sport“, „Sport +“ und „Individual“, die sich auf Motor, Getriebe, Fahrwerk, Klang und das Fahrdynamiksystem AMG Dynamics auswirken. Die Bremsanlage arbeitet vorne mit 350-Millimeter-Scheiben und Vierkolben-Monoblock-Festsätteln und an der Hinterachse mit Einkolben-Faustsätteln samt 330er Scheiben. Adaptivdämpfer kosten genauso extra wie der virtuelle Renningenieur AMG Track Pace, der während der Fahrt über die Rennstrecke bis zu 80 unterschiedliche Daten erfasst und damit neue Analysemöglichkeiten schafft.

Die Markteinführung des Mercedes-AMG CLA 35 Shooting Brake erwarten wir im Herbst; vielleicht klappt ja ein gemeinsamer Termin mit der Normalversion im September. Zu den Preisen äußert sich Mercedes-AMG bislang nicht. Da der CLA 35 AMG als Viertürer bei 51.700 Euro startet, erwarten wir einen Basispreis von etwa 53.000 Euro.

Fazit

Ja, es wird langsam unübersichtlich im Ressort der kleinen AMGs, zumal die heißeren 45er Varianten samt S-Versionen ja noch auf sich warten lassen. Aber Daimlers Sport-Dependance würde das Gedrängel da unten nicht zulassen, wenn es sich nicht lohnen würde. So kriegt jeder den 35er AMG, den er möchte – oder den er verdient.