Mercedes E-Klasse Facelift (2020)
Neue Optik, neue Technik - ab 49.385 Euro

Auto Salon Genf 2020

Mercedes stellt das Facelift der E-Klasse vor. Neben Änderungen außen und innen erhält der Mittelklässler einen neuen Vierzylinder-Turbobenziner mit zwei Litern Hubraum. Bestellbar ist die neue E-Klasse ab Anfang Juni ab 49.385 Euro.

Mercedes E-Klasse W 213 Facelift
Foto: Daimler AG

Gut vier Jahre nach ihrem Debüt erhält die aktuelle Generation der Mercedes E-Klasse, Baureihe 213, ihre große Halbzeit-Auffrischung. In Europa rollen Limousine und T-Modell im Sommer 2020 in die Schauräume der europäischen Händler. Bestellbar sind sie ab dem 3. Juni 2020. Etwas später folgen das Coupé und Cabrio sowie die Langversion für China. Auch die modellgepflegten 63er AMGs lassen noch ein wenig auf sich warten, wahrscheinlich bis 2021.

Alle Frühlings-Weltpremieren

Kühlergrill und Leuchten überarbeitet

Äußerlich beschränkt sich die "Mopf" (Modellpflege) bei den Standard-Modellen auf überarbeitete Front- und Heckpartien. Die serienmäßigen LED-Scheinwerfer zeigen ebenso ein anderes Design wie die Heckleuchten, die bei der Limousine fortan in den Heckdeckel hineinragen. Der nun unten breitere Kühlergrill und der Frontstoßfänger tragen mehr Chrom als zuvor; auch die hintere Stoßstange und der Heckdeckel der E-Klasse mit Stufenheck wurden umgestaltet.

Mercedes E-Klasse W 213 Facelift
Daimler AG
Der neue Kühlergrill und die anders gestalteten Scheinwerfer sind die Erkennungsmerkmale der gemopften Mercedes E-Klasse.

Neu ist, dass schon Autos mit Basisausstattung über das versportlichte Avantgarde Line-Exterieur und damit über den Grill mit zentralem Stern verfügen. Dafür trägt die höher positionierte Exclusive Line den Stern jetzt auf der Haube. Die All Terrain-Variante des T-Modells zeigt nun stärkere Ähnlichkeiten zu den SUV der Marke und trägt spezifische Bauteile wie Kühlergrill und Unterfahrschutz in dunklen Chrom statt Silber (lesen Sie hier mehr zu dieser Variante). Es gibt zudem drei neue Farben namens Hightech-Silber, Graphitgrau-Metallic und Mojave-Silber. Auch das Felgenprogramm hat Mercedes neu bestückt – unter anderem mit aerodynamisch optimierten Rundlingen.

MBUX mit zwei Bildschirm-Varianten

Innen verpasst Mercedes der aufgefrischten E-Klasse neue Farbkombinationen und anders kolorierte Zierteile. Das umgestaltete Lenkrad mit dem Mercedes-typischen Touch-Flächen zeigt sich ebenfalls verändert. Die wichtigste Neuerung im Interieur ist aber etwas anderes: Das MBUX-Infotainmentsystem mit serienmäßiger Sprachbedienung und optionalen Augmented Reality-Funktionen hält mit dem Facelift Einzug. Zwei jeweils 10,25 Zoll große Displays sind aufpreisfrei an Bord; für Extrageld wartet dank zweier 12,3-Zoll-Monitore das Widescreen-Erlebnis schlechthin.

Mercedes E-Klasse W 213 Facelift
Daimler AG
Das MBUX-Infotainmentsystem ist nun serienmäßig an Bord. Zwei 12,3 Zoll große Monitore gibt es aber nur gegen Aufpreis.

Um den E-Klasse-Innenraum in eine Wohlfühl-Oase zu verwandeln, stehen nun "Energizing"-Funktionen zur Verfügung. Zum Beispiel fordern kleine Bewegungen in Sitzkissen und -lehne den Fahrer dazu auf, seine Haltung zu verändern, um länger fit zu bleiben. Außerdem lassen sich die Lichtstimmung, die Musik und die Massagefunktionen der Sitze miteinander vernetzen und an die eigenen Vorlieben anpassen. Bei Plugin-Hybriden ist eine "Powernap"-Funktion buchbar: Hängt die E-Klasse beispielsweise am Ladekabel, unterstützt das Programm den Fahrer dabei, ein kurzes Schläfchen zu halten. Es soll dabei in allen drei Phasen (Einschlafen, Schlafen, Aufwachen) helfen.

Neuer Vierzylinder-Turbobenziner

In der Riege der Vierzylinder-Benziner gibt es einen Neuzugang: Der zwei Liter große Turbomotor M 254 mit integriertem Startergenerator und elektrischem Zusatzverdichter im 48-Volt-Bordnetz leistet 200 kW / 272 PS und erhält im Boost-Modus 15 kW / 20 PS als Extra. Dessen Sechszylinder-Ableitung M 256 steht nun erstmals auch in der E-Klasse zur Verfügung. Generell umfasst das Motoren-Angebot weiterhin Vier- und Sechszylinder-Diesel sowie ein Leistungsspektrum von 156 bis 367 PS (Benziner) beziehungsweise 160 bis 330 PS (Diesel mit teils erweiterter Abgasreinigung). Die Plugin-Hybride E 300 e mit 235 kW / 320 PS und E 300 de mit 225 kW / 306 PS stehen weiterhin für Limousine und T-Modell sowie in Verbindung mit Hinter- und Allradantrieb zur Verfügung. Die bekannte Neungang-Automatik zeigt sich umfangreich überarbeitet.

Mercedes E 53 AMG W 213 Facelift
Daimler AG
Der Mercedes-AMG E 53 profitiert sofort vom E-Klasse-Facelift. Für den 63er wird es erst später umgesetzt.

Wer sofort ein aufgefrischtes AMG-Modell möchte, muss zum E 53 greifen. Der behält seinen Antriebsstrang mit 435 PS starkem Dreiliter-Turbo-Sechszylinder und bis zu 16 kW / 22 PS Zusatz-Boost, präsentiert aber eine neue Optik: Mit vertikalen Streben in Kühlergrill und Frontstoßfänger, überarbeiteter Heckschürze, neuen Farben und aerodynamisch günstigeren Felgen-Designs. Innen erhält die Sportversion eigens gestaltete Digital-Instrumente, einen ins MBUX-System integrierten, digitalen Renningenieur, Sportsitze und ein speziell gestaltetes Lenkrad mit Schaltwippen. Der serienmäßig 250 und optional 270 km/h schnelle Mercedes E 53 AMG erhält zudem eine größere Bremse mit 370-Millimeter-Scheiben vorne und 360er Pendants hinten.

Umfassend assistiert – gegen Aufpreis

Klassenbeste will die E-Klasse weiterhin bei den Assistenzsystemen bleiben. Serienmäßig ist allerdings nur der Bremsassistent mit Fußgängererkennung an Bord, der nun auch per Ausweichmanöver Kollisionen verhindern kann – Letzteres allerdings nur dann, wenn das aufpreispflichtige und umfangreich bestückte Fahrassistenz-Paket an Bord ist.

Mercedes E-Klasse W 213 Facelift
Daimler AG
Elektronische Fahrassistenten gibt es zuhauf für die neue E-Klasse; die meisten kosten jedoch extra.

Darin und nach Buchung weiterer Optionen befinden sich dann Funktionen wie Tempolimit-Assistent und Abstandsregeltempomat mit streckenbasierter Geschwindigkeitsanpassung, der bis zu 60 km/h aktive Stauassistent und der Totwinkelwarner, der während der Fahrt nicht nur aktiv bremst, sondern nach dem Halt vor Fahrzeugen warnt, die sich während des beabsichtigten Aussteigens von hinten nähern. Die Hände-weg-Erkennung der kollaborierenden Fahrassistenten erfordert nun übrigens keinen Lenkimpuls mehr, sondern gibt sich mit bloßer Berührung des Volants zufrieden. Außerdem umfasst die Sonderausstattung unter anderem Multi-Beam-LED-Scheinwerfer und neuerdings die intelligente "Urban Guard"-Vernetzung, die das Auto vor Diebstahl und Vandalismus schützen soll.

Neue E-Klasse ab 49.385 Euro

Die Preise liegen beim Marktstart zwischen etwa 1.000 und 2.500 Euro über dem Niveau des aktuellen Modells. Die neue E-Klasse Limousine startet als E 200 ab 49.385 Euro, in der Allradvariante werden 52.122 Euro fällig. Der E 300 kostet ab 56.025 Euro, der E 300e 4Matic ab 59.970 Euro, der E 450 4Matic ab 65.527 Euro und der E 53 AMG 4Matic+ ab 82.646 Euro. Bei den Dieseln startet die neue Preisliste bei 51.146 Euro für den E 220d, mit Allradantrieb werden 53.883 Euro gefordert. Der E 300de kostet ab 58.959 Euro mit Allradantrieb ab 61.696 Euro. Der E 400d 4 Matic als Diesel-Topmodell ist mit 66.438 Euro eingepreist.

Die Preise für die entsprechenden Kombimodelle rangieren jeweils etwas höher. So kostet der E 200 als T-Modell ab 52.866 Euro, mit Allradantrieb ab 55.603 Euro. Der E 300 T kostet ab 58.911 Euro, der E 450 4Matic T ab 68.413 Euro. Soll es der E 53 AMG als Kombi sein, so werden wenigstens 85.531 Euro fällig. Bei den Dieseln startet das T-Modell-Angebot bei 54.389 Euro für den E 220d. Dessen Allradversion kostet als Kombi ab 57.126 Euro. Der E 300de T kostet ab 61.844 Euro, die Allradvariante ab 64.581 Euro. Der E 400d T kostet als Diesel-Topvariante ab 69.323 Euro.

Umfrage
Tut das Facelift der Mercedes E-Klasse gut?
15487 Mal abgestimmt
Ja. Es ist ein Riesenschritt nach vorn.Nein. Ich finde den Vorgänger besser.

Fazit

Die E- hebt sich nach dem Facelift optisch stärker von der C-Klasse ab. Das ist sicher der richtige Einsatz, zumal der anstehende Modellwechsel bei der S-Klasse bei der gestalterischen Auffrischung neue Freiheiten eröffnet. Ein großer Schritt vorwärts dürfte das Upgrade beim Infotainmentsystem werden. Der Preisanstieg ist allerdings teils spürbar.