Neuer Mazda Carol
Dieser knuffige Mazda ist eigentlich ein Suzuki

In Japan erfreut sich die Kei-Car-Klasse ungebrochener Beliebtheit. Mazda mischt weiter mit im Segment der City-Flöhe und bringt den neuen Carol auf den Markt.

01/2022, Mazda Carol Modellpflege 2022
Foto: Mazda Motor Corporation

"Badge Engineering" scheint derzeit ein großes Revival zu erleben. Vor allem die japanischen Hersteller üben sich gerade verstärkt darin, den Modellen anderer Marken neue Logos aufzukleben und das jeweilige Modell unter eigener Flagge anzubieten. So vertreibt Suzuki die Toyota-Baureihen Corolla Touring Sports und RAV4 als Swace und Across. Der Toyota Yaris hat neuerdings ebenfalls einen Zwilling, der als Mazda 2 Hybrid durch die Lande fährt. Und das sind nur Beispiele von Badge-Engineering-Autos, die auch in Deutschland erhältlich sind.

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Zuerst kommt der Alto, dann der Carol

In ihrer Heimat treiben die Japaner dieses Spiel noch viel bunter. Vor allem im Segment der Kei-Cars sind enge Kooperationen verbreitet. Eine besonders lange Zusammenarbeit besteht hier zwischen Mazda und Suzuki: Bereits seit 1998 kommt der Suzuki Alto immer auch als Mazda Carol auf den Markt. Wenn vom Erstgenannten eine neue Generation auf den Markt kommt, zieht der Kooperationspartner irgendwann nach. Und nachdem Suzuki im vergangenen Jahr einen neuen Alto an den Start brachte, folgt nun Mazda mit einer Neuauflage des Carol.

01/2022, Suzuki Alto Modelljahr 2021
Suzuki Motor Corporation
Zum Vergleich: der aktuelle Suzuki Alto.

Um beide Modelle voneinander abzugrenzen, wählten die Mazda-Designer den allereinfachsten Weg. Klar, der Carol erhält die hauseigenen Embleme und zudem andere Felgen-Designs als der Suzuki Alto. Wie bei Kleinwagen üblich folgt die Frontgestaltung dem Kindchen-Schema und sind die vier Räder weit in die Ecken gerückt. Die Farbkombination aus hellblauer Karosserie und weißem Dach sind für beide Modelle erhältlich. Auch die keck nach rechts versetzte Antenne eint das Kei-Car-Duo.

Auch mit Mildhybrid- und Allradantrieb erhältlich

Nach Kei-Car-Regeln darf der Motor nicht mehr als 660 Kubikzentimeter Hubraum aufweisen. Beim Carol-Motor, der natürlich auch eine Suzuki-Konstruktion ist, handelt es sich um einen Dreizylinder-Benziner mit zwölf Ventilen. Das Triebwerk kommt in zwei Versionen zum Einsatz: Im Basismodell GL verfügt es über 46 PS und bringt es auf höchstens 55 Newtonmeter. Die Modellversionen GS und GX kommen dagegen mild hybridisiert daher. Zu den vom Verbrenner bereitgestellten 49 PS und maximal 58 Newtonmetern steuern ein integrierter Startergenerator und eine kleine Lithium-Ionen-Batterie im Höchstfall weitere 2,6 PS und 40 Newtonmeter bei. Beide Antriebe wirken übrigens auf Wunsch auf alle vier Räder.

01/2022, Mazda Carol Modellpflege 2022
Mazda Motor Corporation
Das Carol-Cockpit ist weder in technischer noch gestalterischer Hinsicht ein Highlight.

Im Innenraum, der in alle Richtungen geräumiger geworden sein soll, beschränkt sich der Mazda Carol auf's Wesentliche. Das Lenkrad kommt ohne Multifunktions-Tasten und die Instrumentierung ohne Drehzahlmesser aus; stattdessen zeigt sich ein digitales Fahrer-Informations-Display in den analogen Tacho integriert. Zentral im in Ansätzen farbig gestalteten Armaturenbrett sitzen ein horizontal ausgerichteter Touchscreen und darunter die Klimaregelung sowie der Automatik-Wählhebel. Die Sitze tragen Stoffbezüge.

Die Preise starten bei 7.600 Euro

Kaum Kompromisse erfordert der Suzuki Carol bei der serienmäßigen Sicherheitsausstattung. Auf passiver Seite stehen sechs Airbags zu Buche. Um die aktive Sicherheit kümmert sich federführend eine frontseitige Stereokamera, deren Bilder der Notbremsassistent nutzt, der wiederum auch Fußgänger erkennt – und zwar auch bei Dunkelheit. Es gibt zudem unter anderem einen Spurverlassenswarner sowie eine Funktion, die ungewolltes Beschleunigen vor- und rückwärts verhindert.

Der neue Carol, der in der Länge 3,40 Meter, in der Breite 1,48 Meter sowie in der Höhe 1,53 Meter misst sowie einen Radstand von 2,46 Meter aufweist, rollt im Verlauf des Januars 2022 zu den japanischen Mazda-Händlern. Der Basispreis beträgt 998.800 Yen, was umgerechnet aktuell gut 7.600 Euro entspricht. Der teuerste Mazda Carol steht mit etwas über 1,3 Millionen Yen (fast 10.000 Euro) in der Preisliste.

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Fazit

Auch in seiner neuen Generation bleibt der Mazda Carol ein Zwilling des Suzuki Alto. Bis auf ein paar Embleme und kleine Design-Elemente weisen beide Baureihen praktisch keine Unterschiede auf.