Hohe Nachfrage und lange Lieferzeiten
Den Seat Leon e-Hybrid gibt es bald nicht mehr

Wer künftig einen neuen Leon als Plug-in Hybrid kaufen möchte, wird im Modellprogramm der Marke Seat nicht mehr fündig. Bei Cupra ist der elektrifizierte Kompakte aber weiterhin bestellbar.

12/2021, Seat Leon e-Hybrid
Foto: Bernd Conrad

Die Manager vieler Automarken werden nicht müde, zu betonen, wann das Unternehmen zum reinen Elektroauto-Anbieter wird. Im Volkswagen-Konzern hat Audi angekündigt, im Jahr 2026 den letzten neuen Verbrenner vorzustellen. Auch die Marke Cupra hat eine bereits offiziell bestätigte Elektro-Zukunft.

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Und Seat? Um die spanische Volkswagen-Tochter, aus der heraus das einstige Sportabzeichen Cupra als Marke emanzipiert wurde, hält sich bei Ankündigungen in Sachen Elektromobilität zurück. Zumindest dann, wenn wir die elektrischen Roller von Seat Mo mal außer Acht lassen. Auf dem Genfer Autosalon im Frühjahr 2019 zeigte sich der Seat El-Born als seriennahe Studie. Aus ihm wurde bekanntermaßen der Cupra Born. Bleibt bei Seat also nur der Plug-in Hybrid, oder? Das stimmt, wenn auch in mittlerweile reduziertem Umfang.

Bestellstopp für den Seat Leon e-Hybrid

12/2021, Seat Leon e-Hybrid
Bernd Conrad
Das e-Hybrid Logo als kleiner Hinweis auf dem elektrifizierten Seat Leon.

Wie aus einem Schreiben des Importeurs an die Händler hervorgeht, ist der Seat Leon e-Hybrid mit einer Systemleistung von 150 kW (204 PS) ab Ende Dezember 2021 nicht mehr konfigurier- und bestellbar. Als Grund werden die immer längeren Lieferzeiten angegeben. Da die aktuell gültige Förderung für Plug-in Hybride Ende 2022 ausläuft und Seat nicht sicherstellen kann, dass neu bestellte Seat Leon e-Hybrid bis dahin ausgeliefert werden, streichen die Strategen den elektrifizierten Kompakten.

Angaben der deutschen Importorganisation zufolge griffen bislang die Hälfte aller Leon-Kunden, sowohl bei Seat als auch bei Cupra, zum Plug-in-Hybrid-Modell. Über alle Motorisierungen hinweg ist der Seat Leon mit etwa 19.500 Neuzulassungen im Zeitraum Januar bis einschließlich Oktober 2021 gefragter als das Cupra-Pendant mit rund 5.600 Zulassungen. Das liegt vor allem an den unterschiedlichen Preisen. Den Seat Leon gibt es als Benziner und Diesel in mehreren Ausstattungsvarianten ab 21.090 Euro für das Basismodell Reference mit einem 90 PS starken Dreizylinder-Benziner. Der Seat Leon e-Hybrid hat eine Systemleistung von 204 PS und kostet ab 36.040 Euro in der Ausstattungslinie Xcellence.

Der Tarraco ist der einzige Seat mit Stecker

Das Modellangebot beim Cupra Leon startet mit dem 245 PS starken 2.0 TSI bei 36.640 Euro. Als e-Hybrid kann beim hier unter zwei Leistungsstufen mit 204 oder 245 PS Systemleistung wählen. Der elektrifizierte Cupra Leon kostet, vor Abzug der Förderprämie, ab 38.300 Euro (204 PS) bzw. 39.795 Euro (245 PS) zu haben.

Um der hohen Nachfrage nach den kompakten Hybriden gerecht zu werden, priorisiert der Hersteller also künftig das Cupra Modell. Somit wird Seat beim Weg in die Elektrifizierung scheinbar weiter zurückgedrängt. Es gibt fortan nur noch einen Seat mit Stecker: Den im Firmenkundengeschäft wichtigen Tarraco e-Hybrid zu Preisen ab 44.880 Euro.

Fazit

Die aktuelle Förderung von Plug-in Hybriden in Deutschland läuft Ende 2022 aus. Weil eine hohe Nachfrage und Lieferengpässe die Wartezeiten auf den Leon e-Hybrid bei Seat und Cupra auf über 12 Monate ausdehnen, dünnen die Spanier das Modellprogramm aus. Der Seat Leon e-Hybrid wird ab Ende Dezember nicht mehr bestellbar sein.

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