Touring Superleggera Aero 3
Nein, da steckt kein Alfa Romeo drin

Karosseriebauer Touring Superleggera hat im Rahmen des Salon Privé sein jüngstes Werk enthüllt: Den Aero 3. Auch wenn es so aussieht, steckt hier kein Alfa drin.

Touring Superleggera Aero 3
Foto: Touring Superleggera

Wenn Sie bei der Bezeichnung "Aero" jetzt an Saab denken, sind Sie im vorliegenden Fall so schief gewickelt, da ist der Turm in Pisa ein Witz dagegen. Die neue Kreation der Carrozzeria Touring Superleggera ist das vielleicht italienischste Auto überhaupt. Nicht nur, weil das Designstudio in Rho bei Mailand sitzt, sondern weil das Auto auf einen schnellen Blick sehr nach Alfa Romeo aussieht, in Wahrheit aber ein Ferrari ist. Die technische Basis liefert nämlich ein F12 Berlinetta.

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Hier verschmelzen die Linien - auch wenn der Aero 3 Züge eines Alfa Romeo aufweist, liefert doch Ferrari die technische Basis.

Dass in Ihrem Kopf zu Recht das Bild eines Alfa evoziert wird, liegt an der traditionellen Linienführung, die auch hier zum Tragen kommt. Schließlich zitiert der Aero 3 seine windschlüpfigen Kollegen der 1930er Jahre, allen voran den Alfa Romeo 8C 2900 B LM Coupé Berlinetta Aerodinamica, der 1938 in Le Mans an den Start ging.

Unrealistische Verbrauchsangabe

Auch wenn das nun sehr nach Motorsport-Genen klingt, erfüllt die prominente Haifischflosse am Heck keinen aerodynamischen Nutzen, sondern ist Zierde und eben Zitat. Das bedeutet allerdings nicht, dass dem Aero 3 sportliche Talente fehlen. Schließlich arbeitet hier nach wie vor ein 740 PS starker V12, der den 1.645 Kilo schweren Touring auf bis zu 340 km/h beschleunigt. 3,1 Sekunden verstreichen, bis die Nadel über 100 saust. Ein sequentielles Siebengang-Getriebe portioniert die Power, die sich komplett über die Hinterachse ergießt. Der Verbrauch wird mit wenig realistischen 15 Litern auf 100 Kilometer angegeben.

Touring Superleggera Aero 3
Touring Superleggera
Der Innenraum trumpft eher mit Luxus als mit Leichtigkeit.

Auch wenn Superleggera auf deutsch so viel heißt wie "superleicht", ist der Aero 3 nicht leichter geraten als sein Stammzellenspender. Auf Leichtbau wurde aber nicht verzichtet. So bestehen die Karosserieteile aus Karbon, Schmiederäder reduzieren die ungefederten Massen. Der Innenraum versprüht dagegen mehr Luxus als Leichtigkeit. Feines Leder in satten Farben macht den hochwertigen Eindruck perfekt. Bei dem hier gezeigten Aero 3 handelt es sich um das Showcar, die Zahl der Kundenfahrzeuge ist auf namensgebende drei Exemplare limitiert. Den Preis gibt es auf Anfrage, denn schließlich darf sich jeder Käufer seinen Aero 3 durch und durch personalisieren. Nach Auftragseingang inklusive Spenderfahrzeug, soll das fertige Auto binnen sechs Monaten aus der Halle rollen.

Fazit

Auch wenn die Carrozzeria Touring Superleggera mittlerweile unter niederländischer Schirmherrschaft operiert, hat die Designschmiede nichts an ihrer italienischen Originalität verloren. Der Aero 3 ist einmal mehr ein kunstvoller Verweis auf die Traditionsreiche Motorsport-Vergangenheit des Karosseriebauers.

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