US-Roadster Maxton Rollerskate mit Wankelmotor
Dieses Auto hatte einfach Pech

Nur 50 Exemplare des Maxton Rollerskate wurden gebaut. Warum eigentlich? 760 Kilo und 200 PS sind im Prinzip ja eine gute Kombination. Tatsächlich ist Mazdas Sonnenschein MX-5 nicht unbeteiligt am Untergang des Roadsters.

Maxton Rollerskate Component Car
Foto: Maxton

Sicher kennen Sie als Auto-Enthusiast das berühmte Zitat von Ferry Porsche: „Ich konnte den Sportwagen meiner Träume nicht finden, also habe ich ihn selbst gebaut.“ Dieser Philosophie ist Ende 1980er-Jahre auch Bob Sutherland aus den USA gefolgt, am Ende allerdings mit weniger durchschlagendem Erfolg. Der Geschäftsmann und Auto-Sammler plante, sich ein Auto bauen, das an Healey Sprite, Lotus Seven und Ginetta G4 erinnert. Als Antrieb sollte das seinerzeit fortschrittlichste Aggregat dienen: Ein Wankelmotor aus der ersten Mazda RX-7-Generation.

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Maxton Rollerskate Component Car
Maxton
Den Antriebsstrang leiht sich der Maxton Rollerskate aus der ersten Generation des Mazda RX-7.

Zusammen mit einem Designer, einem Rennsport-Ingenieur und einem Fahrwerksspezialisten stellte Sutherland schließlich 1989 den ersten laufenden Prototypen auf die Räder. Beeindruckt von den Fahrleistungen, sollte aus der Eigenkreation eine Marke werden. Allerdings kein Fahrzeughersteller im klassischen Sinn. Die Idee war, lediglich die Komponenten des Autos zu vertreiben, die dann bei lokalen Vertragswerkstätten zum fertigen Fahrzeug nach Kundenwunsch zusammengesetzt werden.

Von Klassikern überschattet

Es dauerte bis zum Jahr 1991, bis das erste fertige Chassis den Prototypen-Status in puncto Design beendete. Zuvor ging Sutherland mit dem Vorserienmodell namens P2 auf eine 1.000-Meilen-Rallye, die er erfolgreich und problembefreit absolvierte. Ende 1992 war es dann so weit: Der Maxton Rollerskate sollte in den Verkauf gehen. Einschlägige Medien berichteten so euphorisch über den kleinen Zweisitzer, dass man davon ausgehen musste, der Rollerskate werde unweigerlich zum Verkaufsschlager avancieren. Doch dem war nicht so.

Maxton Rollerskate Component Car
Maxton
Der Maxton verfolgt ein puristisches Gesamt-Konzept, das sich auch im Innenausbau niederschlägt.

Der Markt für klassische Autos und Performance-Fahrzeuge geriet in Umbruch und es kam zu Preisstürzen. Kaufinteressenten wandten sich beliebten Klassikern zu, die gerade erschwinglich geworden waren und so geriet der kleine Wankel-Roadster ins Hintertreffen. Obwohl der Preis nur bei rund 25.000 Dollar lag, fanden sich – vielleicht mangels Marken-Historie – nicht mehr als eine Hand voll Interessenten. Dass zu dieser Zeit auch der Mazda MX-5 das Licht der Welt erblickte, dürfte ebenfalls nicht geholfen haben. Sutherland ging dazu über, die bereits fertig gebaute erste Charge als Bonus an verdiente Mitarbeiter seines Unternehmens zu verschenken.

Heute findet sich hin und wieder ein Exemplar bei Auktionen. Die Preise mäandern um die 20.000-Dollar-Marke, selbst für Modelle mit geringen Laufleistungen. Wenn es Sie also nicht stört, ein Auto zu kaufen, das über keine Türen verfügt, könnte der Maxton Rollerskate Ihr sehr individueller Fahrspaß-Begleiter werden. Schließlich sprechen 200 PS auf 760 Kilo eine sehr unterhaltsame Sprache, oder?

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Fazit

Der Maxton Rollerskate hatte einfach Pech. Zur falschen Zeit am falschen Ort. Doch vielleicht schlägt seine Stunde ja noch als begehrtes Sammelobjekt? Exklusiv wäre das – immerhin wurden nur 50 Stück gebaut.