Facelift Audi Q7 (2024)
Fit gemacht fürs hohe SUV-Alter

Audi verpasst dem Q7 für 2024 eine erneute Überarbeitung, um ihn bis zum Ende des Verbrennungsmotors frisch zu halten. Erkennen Sie die Unterschiede?

Seit 2015 baut Audi den Q7 in zweiter Generation. In der automobilen Neuzeit ist das eine halbe Ewigkeit – und es ist noch längst nicht Schluss. Nach der Modellpflege von 2019 – bei dem der Dicke bereits das nahezu knopflose Touchscreen-Cockpit erhielt – bekommt der Q7 nun erneut ein Facelift. Das 2024er-Modell erkennt man äußerlich hauptsächlich an veränderten Scheinwerfern und Rücklichtern.

Moderne Lichttechnik am großen Allradler

Die lassen sich von nun an nämlich individualisieren. Zumindest beschreibt Audi so die verschiedenen Lichtsignaturen, die über das MMI ausgewählt werden können. Die verändern auch das Tagfahrlicht, das etwas höher an der Front sitzt. Hinten kommen im neuen Modell erstmals digitalisierte OLED-Heckleuchten (OLED = organic light emitting diode) zum Einsatz, die ebenfalls vier Lichtsignaturen beherrschen. Viel spannender dürften aber die neu geformten HD Matrix LED-Scheinwerfer mit strahlend hellem Laserfernlicht (ab 70 km/h) sein, in denen jeweils 24 LED und eine Hochleistungslaserdiode arbeiten. Erkennbar wird der Top-Scheinwerfer durch ein blaues Ambientelicht sein.

Unsere Highlights

Zusätzlich verfügen die digitalen OLED-Heckleuchten wie in Audi A8, Q8 oder Q5 über eine Annäherungserkennung. Nähern sich andere Verkehrsteilnehmer dem Q7 von hinten auf weniger als zwei Meter, aktiviert das Steuergerät alle digitalen OLED-Segmente. Weitere Funktionen sind das dynamische Blinklicht sowie die unterschiedlich gestalteten Coming-Home- und Leaving-Home-Inszenierungen.

Neue Dekore, Farben und Räder

Neben dem überarbeiteten Kühlergrill, an dem nun große Waben prangen, weist der neu gestaltete vordere Stoßfänger auch schlankere Lufteinlässe auf. Dazu bietet Audi die drei neuen Lackfarben Sakhirgold, Ascariblau und Chilirot an. Dabei handelt es sich durchweg um Metallic-Lackierungen. Ebenso neu sind fünf neue Rad-Designs in den Dimensionen von 20 bis 22 Zoll. Auf Wunsch stehen ab der Radgröße von 21 Zoll die Farben Schwarz metallic, Grau seidenmatt mit Einlegern in Schwarz glänzend oder Schwarz metallic glanzgedreht zur Wahl.

Audi Q7 Facelift 2024
Audi

Innen verändert sich vor allem die digitale Basis hinter der Oberfläche. Touchscreen-Dominanz statt echter Knöpfe herrscht im bereits seit 2019.

Für den Innenraum bietet Audi im Zuge des Facelifts neue Ausstattungsdetails sowie Polsterstoffe und -Designs an. Die Nähte der Sitzgarnituren für das Grundmodell sind nun serienmäßig und in grauer Kontrastfarbe ausgeführt. Passend dazu stehen neun Dekor-Einlagen zur Wahl. Neu im Programm: Holz Eschenmaser Silber Naturell für das Basismodell, Aluminium matt gebürstet mit Linearprägung Silber und Carbon Köper matt für den Q7 mit S line Sportpaket sowie das Topmodell SQ7.

Externe Apps sind jetzt möglich

Auch auf der digitalen Seite hat Audi beim überarbeiteten Q7 aufgestockt. Erstmals können Passagiere etwa direkt auf Apps von Drittanbietern (zum Beispiel Spotify oder Amazon Music) zugreifen. Zudem soll das Infotainment-System von nun an mit ständigen Updates versorgt werden können. Serienmäßig kommen die Komfortmittelarmlehne, das Smartphone-Interface mit App-Store-Integration und die Audi Phone Box hinzu.

Bei den Fahrassistenzsystemen war der Q7 bisher schon gut bestückt. Die Umfeldanzeige erhält dennoch eine Aufwertung. Das 2024er-Modell stellt jetzt unter anderem die Spurwechselwarnung, andere Verkehrsteilnehmende (Lkw, Pkw und Motorrad), den Abstandswarner, den Kreuzungsassistenten sowie Ampelinfos in Full-HD auf dem Virtual Cockpit dar.

Antriebe bekannt, Preise neu

Bei den Antrieben bleibt es bei den beiden TFSI-Benzinern mit 340 PS aus dem 55er sowie 507 PS beim SQ7. Das Topmodell mit dem V8-TFSI-Motor bringt es auf ein Drehmoment von 770 Newtonmeter und beschleunigt in 4,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Zylinder-Abschaltung, Klappenauspuff und größere Lufteinlässe an der Front sind obligatorisch beim SQ7.

Auf der Dieselseite gibt es den 45 TDI mit 231 PS sowie den 50 TDI mit 286 PS – beides sind V6-Motoren, die im Schnitt mit einem Verbrauch von rund acht Litern auf 100 Kilometer angegeben werden. Alle V6-Motoren können es mit 3,5 Tonnen Anhängelast aufnehmen, übertragen ihre Kraft über eine 8-Stufen-tiptronic an alle vier Räder und sind eigentlich Mild-Hybride. Für das 48-Volt-Bordnetz sorgt eine extra Lithium-Ionen-Batterie sowie ein Riemen-Starter-Generator (RSG).

Noch im ersten Quartal 2024 sollen die ersten Facelift-Modelle ausgeliefert werden. Die Preise für den Audi Q7 45 TDI Quattro starten bei 79.300 Euro. Der 50 TDI kostet mindestens 82.300 Euro, der 55 TFSI mindestens 82.500 Euro fällig. Den sportlichen SQ7 TFSI gibt es erst ab 112.000 Euro.

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Fazit

Mit dem nahenden Ende des Verbrennungsmotors weichen sich auch die klassischen Produktzyklen auf. Audi legt vom SUV Q7 keine völlig neue Generation mehr auf, sondern verpasst dem mittlerweile recht betagten SUV ein zweites Facelift. Damit soll der Q7 länger frisch bleiben, bis zum Ende der Dekade das Ende des Verbrenners ansteht. Und wie gehts dann weiter? Eine Zukunft hat der Q7 dann nur noch als E-Tron.

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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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