Audi dreht dem R8 E-Tron den Saft ab
Elektro-Sportwagen weicht Elektro-SUV

Auf eine lange Historie kann der Audi R8 E-Tron nicht zurückblicken, aber auf eine bewegte. Ein halbes Jahr war er auf dem Markt – jetzt machen die Ingolstädter Schluss. Allerdings nicht zum ersten Mal. Eine echte On-Off-Beziehung.

Audi R8 e-tron piloted driving - CES Asia 2015
Foto: Audi

Ohne große Verlautbarungen oder Beileidsbekundungen geht die Produktion des Elektro-Sportwagens R8 E-Tron von Audi zu Ende, der überhaupt nur auf Kundenwunsch gebaut worden war. An und für sich passt es ja zum Flüster-Antrieb, dass es nie besonders laut um den R8-Stromer geworden war. Obwohl allein die Daten großes Potential zu mehr Lautstärke gehabt hätten: 462 PS, in 3,9 Sekunden auf Tempo 100, 920 Newtonmeter Drehmoment, Hinterradantrieb und eine Reichweite von rund 450 Kilometern.

Unsere Highlights

Aus und vorbei – bei Audi wolle man sich auf die Produktion serientauglicher Elektrofahrzeuge konzentrieren, heißt es seitens des Herstellers. Einen Ausblick darauf hat Audi bereits auf der IAA 2015 mit dem E-Tron Quattro Concept gegeben. 2017 soll der Q6 das Licht der Straßenlaternen erblicken und ab 2018 dann auch als rein elektrisches SUV seine lautlosen Runden drehen. Für ein Prestigeobjekt wie den elektrischen R8 sei dann kein Platz mehr im Portfolio.

R8 E-Tron als automobiles Wechselbad

Die Leidensgeschichte des Elektro-Sportlers aus Ingolstadt reicht weiter zurück. Schon der damalige Entwicklungsvorstand Wolfgang Dürheimer stoppte 2012 die Entwicklung des R8 E-Tron. Sein Nachfolger Ulrich Hackenberg dagegen wollte das Auto auf die Straße bringen, nahm die Arbeit am E-Tron wieder auf und das ambitionierter als je zuvor. „Der muss 500 Kilometer weit kommen“, kündigte Hackenberg an. Ob die Absatzzahlen am Ende bis in den dreistelligen Bereich gestromert sind, lässt sich nur vermuten.