Acht kostspielige Kreuze in der Aufpreisliste
Diese opulenten Optionen sind teurer als ein Auto

Kann ein Kreuzchen in der Optionsliste mehr kosten als ein Neuwagen? Das kann es in der Tat. Wir haben acht kostspielige Beispiele aus aktuellen Modell-Katalogen ausgesucht. Und es sind nichtmal exotische Sportwagen.

Mercedes S 500 4Matic, Audi A8 4.0 TFSI Quattro, BMW 750i
Foto: Hans-Dieter Seufert

Um den Rahmen für diese Geschichte abzustecken, definieren wir zunächst mal, welche Art von Neuwagen wir preislich mit teuren Ausstattungsoptionen toppen wollen. Da gäbe es die Lowest-Budget-Modelle, wie etwa einen Dacia Sandero (6.890 Euro), Lada Granta (7.010 Euro) oder Mitsubishi Space Star (7.990 Euro). Knapp darüber rangieren dann Kleinstwagen für weniger als 10.000 Euro; zum Beispiel Skoda Citigo, Opel Karl, Ford Ka+, Renault Twingo oder Toyota Aygo.

Unsere Highlights

Um Einträge in Aufpreislisten zu finden, die jenseits dieser Neuwagen-Preise liegen, müssen wir uns natürlich in die automobile Oberklasse begeben. Damit ist aber keine (Achtung, Alliteration!) Bentley Bentayga Breitling-Borduhr für rund 150.000 Euro gemeint. Ein kleines bisschen bodenständiger bleiben wir dann doch.

Mercedes und die Pakete

Wenn im Konfigurator das Wort „Paket“ auftaucht, dann wird es oft hochpreisig, so auch im Falle der Mercedes-Benz E 200 Limousine. Nur einmal geklickt, und zack stehen 12.292 Euro und 70 Cent mehr auf der Uhr. Dafür bauen die Schwaben das Intelligent Drive Professional-Paket ein. Darin enthalten sind unter anderem diverse Assistenz-Systeme, Scheinwerfer und das Comand Online-System.

Eine Etage daüber, bietet Mercedes für die S-Klasse das Exklusiv-Paket an, mit dem Nappa-Leder und Edelholz Einzug ins Cockpit halten. 10.650 Euro sind dafür fällig. Und weil’s so schön war, klicken wir noch ein Paket an; dieses Mal aber im bayerischen Klassenkollegen, dem 7er von BMW. Für 12.490 Euro wird der Innenraum mit Ambient-Beleuchtung, Leder, Holz und einem Glasdach veredelt. Das Ganze taufen die Münchener „Individual Komposition“.

Multimedia im Maserati Quattroporte

Ein kleiner Ausflug nach Italien führt uns zu Maserati. Dort lässt sich im Fond des Quattroporte ein Multimedia-System inklusive TV-Funktion installieren. Die Rückbank-Bespaßung kostet mit 7.140 Euro fast so viel wie ein Lada Kalina (7.210 Euro). Ob das zeitgenössische Fernsehprogramm diesem Kostenfaktor gerecht werden kann, lassen wir jetzt mal unkommentiert.

Zurück in Deutschland wird es sportlich: Gönnen wir uns doch eine Keramikbremsanlage, wahlweise für den Porsche 911 (8.508 Euro) oder für den Audi R8 Spyder (8.900 Euro). Alternative gefällig? Ein Dacia Dokker ist mit 8.990 Euro nur unwesentlich teurer, bremst dafür allerdings nicht ganz so gut.

Aufpreis-Krönung im Audi A8 L W12

Das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss. Nehmen wir an, Sie sind stolzer Besitzer eines Audi A8 L mit W12-Motor. Dann können Sie die Rückbank so richtig aufbrezeln. Zwei verstellbare Einzelsitze mit Massagefunktion, belederter Mittelkonsole und Entertainment-System vereinen sich im Fondsitz-Paket für 8.880 Euro, doch das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.

Wer das komplette Vollleder-Programm aus der „Exclusive Concept“-Reihe bucht, erhält feinste Tierhaut aus dem Hause Poltrona Frau für stattliche 29.500 Euro. Stattdessen könnte man beim gleichen Händler noch einen Tausender drauflegen, und ein fabrikneues A3 Cabrio mitnehmen. Wohl dem, der in der Auffahrt keinen Platz für ein zweites Auto hat. Denn dann stellen sich die unangenehmen Entweder-Oder-Fragen erst gar nicht.