43. AvD-Oldtimer-Grand-Prix 2015
Hitzekollaps und Crash beim Oldtimerrennen

Der AvD-Oldtimer-Grand-Prix begann mit einem Paukenschlag: Die Hitze beim Auftakt war so groß, dass der schwedische Indy-500-Sieger Kenny Brack im Vier-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife völlig erschöpft aus dem Auto kippte.

Hitzekollaps und Crash beim Oldtimerrennen
Foto: Hans-Dieter Seufert

Der 49 Jahre alte Schwede, der 1999 das legendäre 500-Meilen-Rennen von Indianapolis gewann, führte das Langstreckenrennen in der ersten Stunde an. Im über 400 PS starken Shelby Cobra Daytona Coupé war er aus der Pole Position gestartet. Kreislaufprobleme sorgten dann für das vorzeitige Aus des Schweden.

Das Rennen zum Auftakt des 43. AvD-Oldtimer-Grand-Prix gewannen Marcus Graf von Oeynhausen und Frank Stippler trotz einer Durchfahrtstrafe mit einer Runde Vorsprung vor den englischen Nordschleifenspezialisten Tice/Conoley im Marcos 1800 GT. Bei den jüngeren Autos erreichten Mike Stursberg und Olaf Manthey im Ford Escort RS1600 den zweiten Platz hinter dem britischen Porsche-Team Bates/McInerney.

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Tausende sehen 43. AvD-Oldtimer-Grand-Prix 2015

52.000 Zuschauer erlebten das Oldtimerspektakel auf dem Nürburgring. Zu den Höhepunkten der 20 auf dem Grand-Prix-Kurs ausgetragenen Rennen zählten die beiden Läufe der FIA Masters Historic Formula One Championship für Formel-1-Autos von 1966 bis 1985. In den Läufen zur offiziellen Meisterschaft des Weltmotorsportverbands FIA sorgte ein Neueinsteiger für Furore: Der Belgier Loic Deman gewann mit seinem Tyrrell 010-Ford von 1980 beide Rennen vor dem Vorjahressieger Michael Lyons im Hesketh 308E-Ford aus der Saison 1977.

Alle der einst in der Weltmeisterschaft eingesetzten Monoposti waren mit bis zu 500 PS starken Ford Cosworth V8-Motoren ausgerüstet. Einziger deutscher Starter in dem 27 Autos starken Feld war Silvio Kalb aus Dreieich. Er schied mit seinem Arrows A4-Ford von 1982 bereits im ersten Rennen mit einem technischen Defekt aus. Paolo Barilla, der vor 30 Jahren mit Klaus Ludwig und "John Winter" in einem Joest-Porsche 956 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewann und neun WM-Läufe für den Formel-1-Rennstall von Minardi bestritt, kam mit seinem Williams FW07C-Ford im ersten Rennen auf den sechsten Platz und erkämpfte sich im zweiten Lauf gegen den mehrfachen FIA-Champion Steve Hartley im Arrows A4-Ford den vierten Platz.

Schwerer Unfall beim 43. AvD-Oldtimer-Grand-Prix 2015

Beim Lauf der Gentlemen Drivers für GT bis Baujahr 1965 endete ein schwerer Unfall zum Glück glimpflich. In der ersten Runde drehte sich der Engländer Martin Stretton in einem Jaguar E-Type Lightweight Roadster (1962) im Hatzenbach-Bogen, einem der schnellsten Streckenabschnitte des Nürburgring. AvD-Marathon-Sieger Marcus Graf von Oeynhausen konnte mit seinem E-Type nicht mehr ausweichen und prallte in den E-Type von Stretton. Der Aufprall war so heftig, dass das Monocoque am von Stretton gefahrenen Jaguar riss. Von Oeynhausen kam mit dem Schrecken davon und auch bei Stretton wurden keine schweren Verletzungen festgestellt.

Dieser Highspeed-Unfall blieb aber der einzige in den sehr spannenden Rennen des 43. AvD-Oldtimer-Grand-Prix. Beide Läufe zum Revival Deutsche Rennsportmeisterschaft gewann der Berliner DTM- und Formel-3-Teamchef Peter Mücke im Zakspeed Capri Turbo. Im ehemaligen Meisterauto von Klaus Ludwig musste sich Mücke nur im ersten Lauf gegen den dreimaligen Le-Mans-Sieger André Lotterer wehren. Lotterer fuhr einen Porsche 935 K3 und übernahm zunächst die Führung, rollte aber in vierten Runde wegen eines abgesprungenen Keilriemens aus. Die Rennen der historischen Formel 3 gewann der Italiener Valerio Leone im March 783-Toyota, das ehemalige Auto von Teo Fabi. Das Abendrennen für Rennsportwagen und GT bis 1961 entschied der Brite Julian Majzub im Sadler Mk3-Chevrolet für sich.

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