BMW 3er Touring, A4 Avant und C-Klasse T-Modell
Nur eine Frage des Raumes?

Der neue BMW 3er Touring  holt zum Seitenhieb gegen A4 Avant und C-Klasse T-Modell aus. Was kann er besser als seine direkten Konkurrenten?

BMW 3er Touring
Foto: BMW

Wenn am 22. September der neue BMW 3er Touring in den Handel kommt, rollt er das Feld von hinten auf - zumindest wenn es um das Kofferraumvolumen geht. Im Vergleich zum A4 Avant und zum T-Modell der C-Klasse schluckt sein Heckabteil aktuell nämlich noch am wenigsten. Das soll sich mit der nächsten Generation ändern. Dann krönt sich der 3er-Kombi mit einem Kofferraumvolumen von 495 Litern (aktuell 460 Liter) zum Lade-König unter den drei deutschen Premium-Kandidaten.

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Mit einem Volumen von 490 Litern beim A4 Avant sowie 485 Liter beim C-Klasse T-Modell fällt der Vorsprung aber nur marginal aus. Auch beim Radstand hat der neue BMW 3er Touring mit 2,81 Metern zwar die Nase vorn, teilt sich den ersten Platz aber mit dem A4-Kombi und kann die C-Klasse lediglich um fünf Zentimeter überbieten. Angesichts dieser Werte lässt sich wohl kaum jemand aus einem anderen Lager locken.

BMW 3er Touring mit automatischer Heckklappe

Echte Pluspunkte sammelt der neue BMW 3er Touring mit seiner serienmäßigen, automatischen Heckklappe, die bei der Konkurrenz noch mit knapp 500 Euro in der Aufpreisliste steht. Optional lässt sich diese außerdem per Fußbewegung unter dem Heck öffnen - ein Extra, dass Audi erst beim A6 Avant und Mercedes noch gar nicht anbietet. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des BMW 3er Touring: die separat öffnende Heckscheibe, die erlaubt, mal schnell in den Kofferraum zu greifen, ohne die Heckklappe öffnen zu müssen.

Noch besser nutzen lässt sich das Heckabteil des BMW 3er Touring dank der im Verhältnis 40:20:40 teilbaren Rückbank, die ebenfalls zur Grundausstatung zählt. Das gibt es aber auch bei Audi und Mercedes.

Head-up-Display gibts nur bei BMW

Bei der Ausstattung bedienen sich alle drei Mittelklasse-Kombis mittlerweile aus dem Angebot der höher positionierten Modelle. Abstandsregeltempomat, Spurhalte- und Totwinkelassistent, Verkehrszeichenerkennung, Einparkhilfe und Sicherheitssysteme gibt es optional für alle drei. Ein mehrfarbiges Head-up-Display, das wichtige Fahrinformationen auf die Frontscheibe projiziert, bietet dagegen nur der BMW 3er Touring. Optisch und technisch aufwerten, lassen sich alle drei Kandidaten mit einem optionalen Sportpaket.

Und wie sieht es beim Antrieb aus? BMW 3er Touring und Mercedes C-Klasse T-Modell schieben von hinten an, der Audi A4 Avant zieht von vorne. DieAllradantriebsoption gibt es zunächst nur bei Audi und Mercedes, später auch beim BMW.

Zum Marktstart wird BMW den 3er Touring mit drei Motorisierungen anbieten (320d, 330d und 328i). Den Einstieg macht zunächst der Zweiliter-Vierzylinderdiesel mit 184 PS Leistung und einem maximalen Drehmoment von 380 Nm (BMW 320d). Kostenpunkt: 37.100 Euro. Eine vergleichbare Motorisierung gibt es im Audi A4 Avant schon ab 35.750 Euro (2.0 TDI mit 177 PS), Mercedes lässt sich den C 220 CDI (170 PS) mit mindestens 38.883,25 Euro bezahlen.

BMW 3er Touring ohne Top-Modell der M GmbH

Am oberen Ende der Diesel-Leistungsskala fährt BMW den 330d für 46.150 Euro auf. Der Sechszylinder-Diesel bringt es auf eine Leistung von 258 PS und ein maximales Drehmoment von 560 Nm und leitet seine Kraft serienmäßig an eine Achtgang-Automatik weiter. Hier ist der BMW 3er Touring der Günstigste, denn den Audi 3.0 TDI mit 245 PS Leistung gibt es nur in Verbindung mit einem Allradantrieb und wer noch die Siebengang-Automatik dazu packt, muss mindestens 46.700 Euro bezahlen. Für einen Mercedes C 350 CDI mit 265 PS und der Siebengang-Automatik werden mindestens 49.563 Euro fällig.

Bei den Benzinern sieht das Kräfteverhältnis etwas anders aus. Hier bildet der 328i (ab 39.150 Euro) mit 245 PS Leistung und einem maximalen Drehmoment von 350 Nm die Leistungsspitze beim BMW 3er Touring. Wann der 335i folgen wird, haben die Münchner bislang noch nicht bekannt gegeben. Audi und Mercedes haben für Leistungs-Freaks zwei besondere Modelle im Programm. Neben dem Audi S4 Avant (56.550 Euro) mit 333 PS starkem Dreiliter-V6-Kompressor haben die Ingolstädter ab September noch den RS4 zu bieten (ab 76.600 Euro), dessen V8 eine Leistung von 450 PS und ein maximales Drehmoment von 430 Nm entwickelt. Mercedes erfüllt hohe Leistungswünsche mit dem C 63 AMG, der es auf eine Leistung von 457 PS bringt und ab 74.315 Euro zu haben ist. Das Top-Modell der BMW 3er-Reihe, den M3, wird es leider nicht als Kombi geben.

Um den beiden anderen Herstellern treue Käufer abzujagen, wird es schwierig für den neuen BMW 3er Touring. Zu nah stehen sich die drei Mittelklasse-Kombis bei Ausstattung, Motorisierung und Preis. Letzten Endes wird auch das Design und damit der Geschmack der Kunden eine entscheidende Rolle spielen. Fans aus dem eigenen Lager wird der 3er Touring aber mit Sicherheit auch in der neuen Generation überzeugen können.