BMW 4er Gran Coupé, Audi A5 Sportback
Edel-Coupés von BMW und Audi

Mit dem coupéartigen A5 Sportback steht Audi bislang in der feinen Mittelklasse ziemlich allein auf weiter Flur. Noch vor dem Modellwechsel 2015 soll ihm das BMW 4er Gran Coupé kräftig einheizen.

BMW 4er Grand Coupé, Audi A5 Sportback
Foto: Christian Schulte

Das Kind braucht einen Namen, auch wenn er bisweilen für Verwirrung sorgt. Denn nach klassischer Definition haben Coupés zwei Türen und nicht vier, was die Marketingexperten deutscher Premiumhersteller offenbar nicht wirklich stört: Ob Mercedes CLS, Audi A5 Sportback oder jetzt BMW 4er Gran Coupé - sie alle verstehen sich als viertürige Coupés.

BMW 4er Gran Coupé für Familien mit Kindern

Dabei sind die beiden Letztgenannten streng genommen Fließheckmodelle mit großen Ladeklappen und variablen Kofferräumen - also auch das BMW 4er Gran Coupé, das sich in dieser Hinsicht vom großen Bruder auf 6er-Basis unterscheidet und im nächsten Juni auf den Markt kommt. Mit 2,81 Meter bietet es den gleichen Radstand wie die konventionellen BMW 3er und 4er, während der 3er GT insgesamt deutlich größer ausfällt. Gleichwohl soll das BMW 4er Gran Coupé ein echter Viersitzer sein und selbst für Familien mit Kindern taugen.

So wie der Audi A5 Sportback, der allerdings zu familientauglicheren Preisen angeboten wird: Als 1.8 TFSI (170 PS) startet er derzeit bei 33.850 Euro, und auch nach dem Modellwechsel im Herbst 2015 bleibt er die günstigere Alternative. Denn schon der normale BMW 4er kostet mindestens 37.900 Euro, und mit zwei Extra-Türen sowie elektrisch betätigter Heckklappe (Serie) ist das BMW 4er Gran Coupé wohl kaum billiger zu haben.

Die Modellpalette besteht zunächst aus BMW 420d (184 PS), 428i (245 PS) und 435i (306 PS), letzterer optional mit Allradantrieb. Neben dem Sechszylinder-Diesel im 430d (258 PS) soll später auch der 420i mit Zweiliter-Benziner und 170 PS nachgeschoben werden, weil die Kundschaft im Schnitt mit 188 PS unterwegs ist und 80 Prozent einen Vierzylinder wählen.

BMW 4er Gran Coupé markanter

Im Vergleich zum Audi wirkt das BMW 4er Gran Coupé mit seinen großen Lufteinlässen, der herausmodellierten Lichtkante auf Höhe der Türgriffe sowie dem hochgezogenen Heck markanter, doch auch der Audi A5 Sportback sieht gut aus und wurde nach seinem Debüt mit zahlreichen Designpreisen überhäuft. Inzwischen fehlt es jedoch innerhalb der Modellpalette an optischer Differenzierung, und so hat der neue Entwicklungschef Ulrich Hackenberg nach seinem Wechsel von VW zu Audi mehr Eigenständigkeit eingefordert.

Neben den Veränderungen im Bereich der Scheinwerfer und des stärker herausgearbeiteten Grills soll die Motorhaube künftig weiter in die Kotflügel hineinragen. Ansonsten durchläuft der Audi A5 Sportback in der nächsten Modellgeneration das gleiche Entschlackungsprogramm wie der A4, bringt also rund 80 Kilogramm weniger auf die Waage.

Audi A5 erhält diverse elektronische Fahrhilfen

Das Bedienkonzept mit dem berührungssensitiven Touchpad stammt vom A3, zusätzlich ziehen diverse elektronische Fahrhilfen wie der Stauassistent mit Spurfolgefunktion, ein Bremsassistent, der bis 65 km/h autonom eingreifen kann, und eine Einparkhilfe in die Optionsliste ein. Außerdem übernimmt die Mittelklasse-Baureihe gegen Mehrpreis die Matrix-Scheinwerfer vom A8. Die 50 Fernlicht-LEDs der beiden Scheinwerfer stellen sich innerhalb von Millisekunden elektrisch auf die Umgebung ein und schneiden entgegenkommende oder vorausfahrende Autos aus dem Lichtkegel aus.

Das Motorenprogramm wird auf den neuesten Stand der Technik gebracht, der Verbrauch dürfte im Mittel um etwa 15 Prozent sinken. Feste Größe bleibt neben den bekannten Diesel- und Benzinmotoren mit Aufladung der Dreiliter-V6-Biturbo im S5, der in der Leistung von jetzt 333 auf etwa 350 PS zulegen dürfte. Ob das reicht?

Spannende Frage. Das BMW M4 Gran Coupé mit 430 PS dürfte der A5-Palette auf jeden Fall das Leben schwer machen - wie alle anderen 4er-Varianten auch.