BMW M5 Competition (2018)
Das ist neu an der 625 PS-Sportlimousine

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BMW will mit dem neuen, zusätzlich angebotenen Modell M5 Competition nicht nur Rennsport-Flair und Alltagstauglichkeit kombinieren, sondern etabliert gar eine gänzlich neue Produktkategorie im Portfolio. Was erhält man für 9.000 Euro zusätzlich?

BMW M5 Competition Sperrfrist 06.08.2018, 00:01 Uhr MEZ
Foto: BMW

Wenn ein bereits etabliertes Modell einen Namenszusatz bekommt, dann liegt der Verdacht nahe, dass abgesehen von einem Emblem und einer neuen extra Ausstattungskonfiguration nicht viel Substanzielles dabei rumkommt. Mit dem BMW M2 Competition haben die Münchener bereits das Gegenteil bewiesen, jetzt folgt der M5 Competition. Was also ändert sich im Vergleich zur bekannten M5-Hochleistungs-Limousine?

BMW M5 Competition Sperrfrist 06.08.2018, 00:01 Uhr MEZ
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Getragen wird der Bolide von eigens entworfenen 20-Zoll-Leichtmetallrädern im Bicolor-Design (275/35 vorne und 285/35 hinten).
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Design-Merkmale am Competition

Beginnen wir mit dem Offensichtlichen – der Optik. Wobei, so offensichtlich sind die Details dann auch wieder nicht. Ergänzend zur Shadow Line werden die Einfassung der Niere, die Lüftungsgitter, die Kiemen, die Spiegelkappen, der Heckspoiler, die Endrohrblenden und die hintere Stoßfänger-Blende in Glanz-Schwarz ausgeführt. Die Türgriffe erstrahlen komplett in Wagenfarbe und das M5-Logo am Heck erhält selbstredend den Zusatzschriftzug „Competition“. Getragen wird der Bolide von eigens entworfenen 20-Zoll-Leichtmetallrädern im Bicolor-Design (275/35 vorne und 285/35 hinten).

Als exklusive Lackierung steht den Kunden die Farbe Frozen Dark Silber Metallic zur Verfügung. Innen verbaut BMW Gurte mit Streifenmuster, eine Dekorleiste mit Carbon-Struktur und das Display verkündet zur Begrüßung ebenfalls, dass der Fahrer im Competition-Modell Platz genommen hat. Genau genommen auf der Volllederausstattung Merion Aragon, die ebenfalls für das neue Topmodell entworfen wurde.

Mehr Leistung und mehr Verbrauch

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Die Mehrleistung tritt in Erscheinung, sobald die Nadel auf dem Drehzahlmesser bei der sechs angekommen ist, denn dann liegt die volle Power von 625 PS an.

Warum heißt das neue M5-Modell denn nun Competition? Weil das Competition-Paket drin steckt? Auch. Aber der Name suggeriert duchaus auch mehr Zug auf der Kette. Mit Blick auf das maximale Drehmoment von 750 Newtonmetern ab 1.800 Umdrehungen tut sich im Vergleich zum Standard-M5 aus dem Keller heraus nichts. Doch der volle Schub hält bis Drehzahl 5.800 an, und damit 200 Umdrehungen länger als beim aktuellen M5. Wir sprechen dann von 625 PS. Und man hört schon ironische Kritiker anmerken, dass die 600 PS eines M5 wie Du-und-ich die schwere Limousine ja praktisch kaum vorwärts bewegen könnten. Dass der Griff zum 9.000 Euro teureren Competition gar nicht außer Frage stünde.

Damit geht es laut Herstellerangaben in 3,3 statt in 3,4 Sekunden auf Tempo 100, dafür verbraucht er mit 10,8 Litern allerdings im Durchschnitt 0,3 Liter mehr auf 100 Kilometer. Apropos 0,3: So viele Sekunden nimmt der Competition dem Serienfahrzeug dann für den Sprint auf Tempo 200 ab (10,8 Sekunden). Für die Mehrleistung ist eine neue Abstimmung des 4,4-Liter-V8 verantwortlich, von der BMW auch eine optimierte Drehmoment- und Leisungsentfaltung verspricht. Maximal rennt der M5 Competition 250 km/h schnell, mit dem optionalen M Driver’s Package geht es auf bis zu 305 km/h.

Das steckt im M5 Competition

BMW M5 Competition Sperrfrist 06.08.2018, 00:01 Uhr MEZ
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Die akustische Präsenz des Antriebs lässt sich per M Sound Control Schalter sportlich bis dezent gestalten.

Die Überarbeitung geht beim M5 Competition über den Motor hinaus und erstreckt sich auch auf die Abgasanlage, die übrigens einen Otto-Partikelfilter erhält und entsprechend modifiziert wurde, um den Soundverlust durch den zusätzlichen Filter zu kompensieren. Dafür wurden die Vorschalldämpfer abgeändert – der Competition klingt also nahezu genau so aggressiv wie der bisherige M5. Die akustische Präsenz des Antriebs lässt sich per M Sound Control Schalter aber auch dezenter gestalten. Während die Klangkulisse das Fahrerlebnis mehr emotional untermalt, gibt es im M5 Competition auch Anpassungen, die das Fahrverhalten direkt beeinflussen. Darunter fällt die Motorlagerung, deren Antriebslager eine neue Kennlinie verpasst bekommen. Die Antriebseinheit wird durch eine erhöhte Federrate (900 N/mm statt 580) straffer an die Fahrzeugstruktur gebunden.

Neben mehr Leistung und einem breiteren Drehmoment-Buckel beinhaltet das Paket eine Tieferlegung um sieben Millimeter samt Federn mit einer um zehn Prozent erhöhten Rate, nicht zu vergessen Gummi-Elastomere (als Zusatzfeder) mit mehr Dämpfung. Dazu Stoßdämpfer mit neuer Ventil-Bestückung. Geänderte Querlenker erhöhen den Sturz vorn von 54 Minuten auf ein Grad und 20 Minuten, während die hinteren Spurlenker nun kugel- statt gummigelagert sind.

Und weil es beim Competition vor allem ums Fahren auf der Rennstrecke geht, ist der serienmäßige Allradantrieb heckbetonter ausgelegt. Wie bisher kann der Fahrer mit diesem System zwischen den Modi M Dynamic, 4WD, 4WD Sport und 2WD wählen, wobei 2WD für reinen Hinterradantrieb steht. Die Sperre unterstützt generell die Anstrengungen um Agilität – spürbar. Wer nämlich den großen Wagen tatsächlich auf die Rennstrecke führt, der merkt den Unterschied spätestens im Modus 4WD Sport: Der Competition giert hier mehr als der M5.

Ein Fahrwerk vom Feinsten

Das haben die Fahrwerker fein hinbekommen, denn die Gier-Gier kommt fein dosiert und lässt dem Heck genau so viel Spielraum, dass dem Fahrer schwitzige Hände erspart bleiben. Die Hinterachse drückt leicht, bleibt dann stabil, ohne herumzuschwenken und benötigt keinen bremsenden ESP-Aufseher, der sie zurück pfeift. Leichtes Gegenlenken genügt. Flüssige Kurse wie auf der anspruchsvollen südspanischen Rennstrecke Ascari meistert der M5 Competition erstaunlich schnell und unkompliziert. Doch bei jedem harten Anbremsen denkt man an die riesige Menge an Energie, welche in Wärme umgewandelt werden muss. Und man bemitleidet die Reifen, welche vom Einlenk- über den Scheitelpunkt bis hin zum Herausbeschleunigen schuften – da bleibt Runde um Runde gehörig Substanz auf der Strecke. Und während man das realisiert, fragt man sich, ob wirklich so viele Kunden ihren M5 unbedingt über die Rennstrecke jagen wollen. Oder ob es beim Competition vor allem darum geht: immer eins mehr als Du – im Moment 13 PS mehr als der Konkurrent Mercedes-AMG E63 S.

Bereits ab Produktionsbeginn im Juli 2018 soll der BMW M5 Competition verfügbar sein. Den größten Absatz verspricht sich der Hersteller in den USA, Großbritannien, Deutschland, Japan und Kanada. Fortan soll es bei der BMW M GmbH die leistungsstärksten Varianten ihrer Fahrzeuge immer als eigenständiges Modell mit dem Zusatz „Competition“ geben. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass ein Großteil der verkauften Autos ohnehin mit dem Competition-Paket ausgestattet wird. In unserer Bildergalerie können Sie sich nun die sportlichste Ausgestaltung des BMW M5 aus allen Winkeln betrachten.

Technische Daten
BMW M5 Competition M5 Competition
Grundpreis128.900 €
Außenmaße4966 x 1903 x 1469 mm
Kofferraumvolumen530 l
Hubraum / Motor4395 cm³ / 8-Zylinder
Leistung460 kW / 625 PS bei 6000 U/min
Höchstgeschwindigkeit250 km/h
Verbrauch10,6 l/100 km