Bugatti Veyron La Maison Pur Sang
Gebrauchtwagen-Aufbereitung de luxe

Gemeinhin heißt es Gebrauchtwagenaufbereitung, bei Bugatti nennt man es "La Maison Pur Sang"-Zertifizierung. Für einen arabischen Sammler wurden zwei Veyron in den Neuzustand zurückversetzt.

Bugatti Veyron La Maison Pur Sang Gebrauchtwagenaufbereitung
Foto: Bugatti

Der Neustart bei Bugatti unter dem Regiment des Volkswagen-Konzers erfolgte 2005 mit dem Supersportwagen Veyron. Die ältesten Modelle des mit einem Sechszehnzylinder-Motor ausgerüsteten Hypercars gehen als schon auf die 18 Jahre zu. Ein durchaus stattliches Autoalter, wobei das H-Kennzeichen noch weit entfernt ist. Frühe Veyron laufen also maximal unter Youngtimer oder eben reifer Gebrauchter.

Weil so ein Veyron aber schon immer in einer eigenen Liga spielt, greifen auch keine normalen Autobegriffe. Geht ein 18 Jahres altes 08/15-Modell zum Händler, wird es für den Wiederverkauf mit einer ordentlichen Wäsche, einer Politur und einer Polsterreinigung aufbereitet. Schickt ein Bugatti-Kunde seinen gebrauchten Veyron zurück zum Hersteller, kehrt er quasi besser-als-neu zurück und dokumentiert das mit der "La Maison Pur Sang"-Zertifizierung.

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Die haben jetzt zwei Veyron-Modelle eines Sammlers aus den Vereinigten Arabischen Emiraten erhalten – ein Bugatti Veyron 16.4 Coupé aus dem Jahr 2006 und ein Bugatti Veyron Grand Sport, der Molsheim erst 2009 verlassen hat.

Technik zurück auf Neuzustand

Und weil Bugatti eben Bugatti ist, macht man dort auch bei Gebrauchten Nägel mit Köpfen. Im Rahmen ihres neunmonatigen Aufenthalts bei Bugatti in Molsheim durchliefen die Veyrons eine umfangreiche technische Inspektion mit einer vollständigen Prüfung aller Komponenten und Subsysteme sowie der Antriebsstränge. Das artet bei Bugatti in eine komplette Demontage der Fahrzeuge aus. Beim Neuaufbau werden alle Teile wieder in einen neuwertigen Zustand versetzt. Und weil es der Kunde wünschte, gab es nebenbei noch zahlreichen gezielten ästhetische Upgrades, die bereits mit drei Jahren Vorlauf vereinbart wurden.

Neue Farben innen und außen

Das Veyron 16.4 Coupé, das ursprünglich mit einer Lackierung in zwei Grautönen mit einem Interieur in Cognac ausgeliefert wurde, verlässt Molsheim mit einer wieder zweifarbigen Lackierung, die jetzt aber auf die beiden Blau-Töne Black Blue M und Blue M setzt. Das Interieur wechselt auf eine völlig neue Polsterung in Havanna-Leder. Etwas zurückhaltender zeigen sich die Veränderungen am Veyron Grand Sport. Hier ließ der Eigentümer die Hauptfarbe im Innenraum von Silk zu Magnolia ändern, um dem zeitlosen Design des Veyron zusätzliche Wärme und Frische zu verleihen.

"Ich habe diese beiden Bugatti-Modelle, genau wie die anderen Hypersportwagen aus Molsheim in unserer Sammlung, seit vielen Jahren in Ehren gehalten. Diese beiden revolutionären Inbegriffe von Leistung, Design und Technik sind jetzt gut über zehn Jahre alt, aber ihr Spitzenplatz im Pantheon der größten Automobile ist ihnen weiterhin sicher. Meiner Ansicht nach muss ein Veyron im bestmöglichen Zustand gehalten werden – nur so wird ein so bahnbrechendes Meisterstück von Bugatti angemessen gewürdigt", sagt der Eigentümer, ein treuer Bugatti-Kunde und langjähriger Liebhaber der Marke. Entsprechend sollen noch weitere Bugatti aus der Sammlung in den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Molsheim zur Aufbereitung rollen.

Und dort sind sie nicht allein. In den vergangenen beiden Jahren hat Bugatti nach eigenen Angaben zehn "La Maison Pur Sang""-Zertifizierungen ausgestellt und für die kommenden Jahren haben sich zahlreiche weitere Restaurationsprojekte angekündigt.

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Fazit

Selbst Exklusiv-Modelle wie ein Bugatti altern. Hohe Laufleistungen dürften dabei kaum eine Rolle spielen, aber der Zahn der Zeit nagt auch an Autos, die nicht oder nur wenig bewegt werden. Bugatti hält mit der "La Maison Pur Sang""-Zertifizierungen dagegen. Dabei werden die gereiften Supersportler zurück in den Neuzustand versetzt und auf Wunsch auch modifiziert. Preise für die Revitalisierung nennt Bugatti nicht. Wer danach fragt, gehört vermutlich sowieso nicht zur Bugatti-Stammkundschaft.

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