Gemballa Mirage GT von 2005 wird versteigert
Supercar vom Fußballstar

Samuel Eto'o war einer der besten Stürmer der vergangenen Dekade. Demnächst wird sein getunter Porsche Carrera GT in Paris versteigert – wahrscheinlich für einen enormen Preis.

Gemballa Mirage GT von Samuel Eto'o
Foto: Kevin Van Campenhout ©2019 Courtesy of RM Sotheby's

Seine sportliche Bilanz beeindruckt: Samuel Eto'o schoss 162 Tore in 280 Spielen in Spaniens höchster Spielklasse, in der italienischen Serie A gelangen ihm 35 Tore in 85 Matches und seine Champions League-Bilanz lautet 30 Tore in 78 Begegnungen. Der Kameruner wurde viermal Afrikas Fußballer des Jahres sowie Liga-Torschützenkönig und Champions League-Sieger, gewann zwölf nationale Titel und darf sich Afrika-Meister, Klub-Weltmeister sowie Weltpokal- und Olympiasieger nennen.

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Schätzpreis: 775.000 bis 875.000 Euro

Eto'o spielte bei so illustren Klubs wie dem FC Barcelona, Inter Mailand und dem FC Chelsea und dürfte nicht nur dort, sondern auch bei seinen letzten Stationen in Russland, der Türkei sowie Katar ordentlich verdient haben. Im vergangenen Sommer hat Eto'o seine aktive Karriere beendet. Doch statt die freigewordene Zeit zu nutzen und Spazierfahrten mit seinem Gemballa Mirage GT zu unternehmen, lässt er das Supercar von RM Sotheby's am 5. Februar im Rahmen der Oldtimer-Messe Retromobile in Paris versteigern. Der Schätzpreis liegt bei 775.000 bis 875.000 Euro.

Gemballa Mirage GT von Samuel Eto'o
Kevin Van Campenhout ©2019 Courtesy of RM Sotheby's
Der Gemballa Mirage GT in der Gold Edition zeichnet sich durch seinen Effektlack und goldene Akzente aus.

Der Zweisitzer erblickte 2005 als Porsche Carrera GT das Licht der Welt und wurde im benachbarten Leonberg von Gemballa veredelt (oder verhunzt, je nach Sichtweise). Selbst innerhalb der 25er Mirage-Kleinserie ist Eto'os Exemplar etwas Besonderes, denn es gehört der Gold-Edition an, von der lediglich drei Exemplare gefertigt wurden. Diese Autos unterschieden sich von ihren Geschwistern durch verschiedene Goldakzente auf dem Heckflügel, den Rädern, den Lufteinlässen und den Spiegeln sowie den Lack mit Regenbogen-Effekt.

Stärker und schneller als das Serienauto

Das Farbschema setzt sich im Innenraum fort, und zwar mit verschiedenen Zierleisten an den Türgriffen, dem Kombiinstrument, dem Schalthebel, dem Lenkrad und den Bedientasten. Die Mittelkonsole rüstete das Unternehmen aus dem Stuttgarter Umland mit einem Infotainment-System auf, das nicht nur navigieren, sondern auch Auskunft über Fahrwerte wie Längs- und Querbeschleunigung geben konnte. Hier findet sich außerdem eine Plakette, die das Eto'o-Exemplar als Nummer sieben der Mirage-Serie ausweist.

Natürlich hat Gemballa auch in die Technik des Porsche Carrera GT eingegriffen. Dem 5,7-Liter-V10-Saugmotor verpasste der Tuner ein neues Luftansaug-System, Sport-Metallkatalysatoren, einen Edelstahlauspuff (natürlich mit goldfarbenen Endrohren) und ein neues Steuergerät. Die Leistung stieg dadurch von 612 auf 670 PS, das maximale Drehmoment wuchs von 590 auf 630 Newtonmeter. Auch die Fahrleistungen profitierten: Beim Null-auf-Hundert-Sprint wurde der Gemballa Mirage GT ebenso schneller (3,7 statt 3,9 Sekunden) wie bei der Höchstgeschwindigkeit (335 statt 330 km/h).

Gemballa Mirage GT von Samuel Eto'o
Kevin Van Campenhout ©2019 Courtesy of RM Sotheby's
Der 5,7-Liter-V10 leistet 670 statt 612 PS und liefert 630 statt 590 Nm.

Nur 6.500 Kilometer auf dem Tacho

Das Carrera-GT-Fahrwerk rüstete Gemballa mit einstellbaren Federbeinen sowie in Zug- und Druckstufe einstellbaren Gasdruck-Stoßdämpfern auf. Die im Serienzustand ruppige Kupplung des Porsche-Originals tauschte der Tuner gegen ein sanfter arbeitendes Pendant, mit dem sich der Druck besser dosieren lässt. Die vorne 19 und hinten 20 Zoll großen, fünfspeichigen Mehrteiler-Felgen sollen die Bremsenkühlung optimiert haben. Michelin-Sportreifen in den Dimensionen 265/35 ZR19 (vorne) und 335/30 ZR20 (hinten) halten Kontakt zum Untergrund.

Besonders viel Zeit hat Samuel Eto'o mit seinem Gemballa übrigens nicht verbracht: Der erste und einzige eingetragene Besitzer des Mirage GT fuhr weniger als 6.500 Kilometer mit seinem Auto. Erst kürzlich wurde der ehemalige Carrera GT von Porsche in Stuttgart gewartet; entsprechend gut dürfte sein Zustand sein.

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Fazit

Wertsteigernd hat sich das Tuning jedoch nicht ausgewirkt: Original-Exemplare mit ähnlicher Laufleistung werden in vergleichbaren Preisregionen wie der Gemballa von Eto'o gehandelt. Aber vielleicht findet sich ja ein vermögender Fußballfan, der sich für das Auto erwärmen kann. Oder ein Porsche-Freund, der es hoffentlich auf Carrera GT-Niveau zurückrüstet.