Kommentar von Marcus Schurig zur LMP1
Audi in der Favoritenrolle für 2014

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Die Langstreckensaison 2013 ist so gut wie vorüber. Audi hat beim vorletzten WEC-Lauf in Shanghai die WM-Titel in der LMP1-Klasse eingedost. Mit Ausnahme des Nicht-Rennens in Fuji hat Audi alle Siege abgeräumt, auch in Le Mans.

Le Mans, LMP1-Klasse, Audi R18
Foto: John Brooks, Shimpei Suzuki

Audi Sport hat mit dem größten Budget das schnellste Auto gebaut. Das war nicht immer so, gegen Peugeot war man beim Speed jahrelang unterlegen.

Enge Rennen sind eine bessere Werbung für Audi Sport

Jetzt sind die Audi-LMP1 zuverlässig und schnell. Wie schnell, haben wir nie wirklich gesehen, denn um einen Fachterminus aus dem Radsport zu verwenden: Audi hat sich nie als Kannibale gezeigt, sondern seinen Speed an Toyota ausgerichtet. Die Japaner hatten 2013 in Wahrheit keine Chance. Die Deutschen haben bei ihrer Taktik im Sinne des Sports gehandelt: enge Rennen sind eine bessere Werbung als Siege, die zur Demütigung für die Gegner werden. Audi hat verantwortungsbewusst gewonnen.

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Was bedeutet das für 2014, wenn Audi, Porsche und Toyota um die WM-Krone und den Le-Mans-Sieg kämpfen? Audi ist klarer Favorit. Toyota wird bei Chassis und Aerodynamik mithalten können, doch die Entscheidung, mit einem V8-Saugmotor anzutreten, fiel im fernen Japan und ist nach einhelliger Meinung ein Fehler: Die Kraftstoffspezifikation spricht für einen aufgeladenen Benziner.

Porsche mit Rückschlägen in der LMP1-Entwicklung

Und Porsche? Hier setzt man zwar auf Aufladung, doch bei der Reglement-bedingten Komplexität der neuen LMP1-Autos sind Kantersiege im ersten Jahr ausgeschlossen. LMP1-Projektleiter Fritz Enzinger hat Rückschläge in der Testphase schon öffentlich eingeräumt.

Und die größte Klippe für Porsche wird das Rennen in Le Mans, wo Erfahrung doppelt zählt. Die Frage lautet daher nicht nur: Wie schnell ist Porsche - sondern auch wie zuverlässig?