Kompakte Sportler im Vergleich
BMW M2, Audi RS3, Mercedes-AMG A 45 im Vergleich

Einen Test vom neuen M2 gibt es aktuell noch nicht. Deshalb vergleichen wir die Papierform des Kraftsportlers mit der seiner schärfsten Konkurrenten: des Mercedes-AMG A 45 und der des Audi RS3 Sportback.

BMW M2
Foto: BMW

Ein echtes zweitüriges Coupé ist in diesem Vergleich nur der M2, sowohl der Mercedes als auch der Audi ermöglichen den Zugang über vier Türen. Und mit einer Gesamthöhe von 1.410 Millimetern schiebt sich der BMW am flachsten unter den Wind, auch wenn der RS3 Sportback nur einen Zentimeter höher ist. Der AMG baut mit 1.433 Millimetern am höchsten. Den kürzesten Radstand weist der RS3 Sportback mit 2.631 Millimetern auf, der M2 (2.693 Millimeter) und der A 45 (2.699 Millimeter) liegen dicht beieinander.

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Am breitesten steht wiederum der BMW da (1.854 Millimeter) gefolgt vom Audi (1.800 Millimeter) und Mercedes (1.780 Millimeter). Zudem ist der M2 mit einer Länge von 4.468 Millimetern am längsten, erneut gefolgt vom 4.343 Millimeter langen RS3 Sportback und vom A 45, welcher in der Länge 4.299 Millimeter misst. Innen sind alle Gegner schick auf Übersichtlichkeit und technischen Look getrimmt. Das serienmäßige Sportgestühl hält Rücken und Oberschenkel der Insassen aller Wagen auch bei winkligen Kursen in Position.

Alle drei Kombattanten bearbeiten den Untergrund über ein knackig abgestimmtes Sportfahrwerk, wobei der AMG richtig trocken und hart ist. Serienmäßig setzen Audi und BMW 19-Zöller ein, bei Mercedes müssen 18-Zöller reichen. Ab Werk bietet keiner der Hersteller Cup-Reifen an. Die verstellbaren Sportlenkungen der drei machen ihren Job alle gut. In Sachen Gewichtsverteilung punktet der M2 mit Ausgeglichenheit zwischen vorne und hinten gegen die spürbare Kopflastigkeit des Mercedes A 45 und des Audi RS3 Sportback. Beim Gesamtgewicht sortiert sich der heckgetriebene M2 mit 1.570 Kilogramm zwischen dem RS3 Sportback (1.595 Kilogramm) und dem 1.555 Kilogramm schweren A 45 ein.

BMW M2
BMW
Geht mit 370 PS und Hinterradantrieb an den Start: Der neue BMW M2.

Motor und Antrieb: Vier, fünf, sechs

Sportmodell hin, Saugmotor her: Als Kraftquelle treten hier ausschließliche aufgeladene Reihenmotoren an. Charakterbildende Unterschiede gibt es dennoch genug: Denn der Mercedes-AMG holt die höchste Leistung (381 PS) aus einem 2,0-Liter-Vierzylinder. Mit 475 Newtonmetern stemmt er auch das stärkste Drehmoment. Der M2 setzt auf zwei Zylinder sowie einen Liter Hubraum mehr und bringt 370 PS sowie 465 Newtonmeter Drehmoment. Mit der Boost-Funktion stellt er kurzzeitig, aber nach jedem Hochschaltvorgang wiederkehrend, 500 Newtonmeter bereit.

Der RS3 Sportback reiht sich mit seinem 2,5-Liter und fünf Zylindern genau dazwischen ein. Er leistet 367 PS und generiert, wie der M2, ein Drehmoment von 465 Newtonmetern. Dank höchster Leistung in Kombination mit permanentem Allradantrieb holt sich der A 45 die Sprint-Krone: In 4,2 Sekunden bollert der Stuttgarter auf Tempo 100. Der ebenfalls allradgetriebene RS3 Sportback lässt beim Referenzsprint, genauso wie der heckgetriebene M2, eine zehntel Sekunde liegen. Der BMW schafft diese Zeit mit dem optionalen Siebengang-Doppelkupplungs-Getriebe. Mit der serienmäßig verbauten Sechsgang-Handschaltung vergehen 4,5 Sekunden, bevor die Tachonadel den dreistelligen Bereich erreicht.

Audi RS3 Sportback 2015
Tobias Sagmeister
Der Audi RS3 Sportback legt sich mit 367 PS und Allradantrieb ins Zeug.

Die Höchstgeschwindigkeit ist bei allen drei Sportlern auf 250 km/h begrenzt, gegen Aufpreis ist aber mehr drin: M2 und A 45 rasen dann bis zu 270 km/h schnell, der RS3 Sportback schafft 280 km/h. Beim Prüfstands-Verbrauch gönnen sich der handgeschaltete M2 8,5 und die DKG-Variante 7,9 Liter pro 100 Kilometer. Der RS3 Sportback ist mit 8,1 und der A 45 mit 6,9 Litern dabei, beide schalten serienmäßig mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Spannend wird es, die Nordschleifen-Zeiten der Drei zu vergleichen. Laut BMW soll der M2 die Strecke in 7:58 Minuten absolvieren. Der Vor-Facelift-A-45 mit 360 PS brauchte 8:10 Minuten. Fraglich ist, wie viel die neue Abstimmung und die 21 Zusatz-PS nach der Modellpflege gebracht haben. Vom aktuellen RS3 Sportback haben wir noch keine Nordschleifen-Zeit ermittelt.

Teurer BMW M2

Bei guter Ausstattung liegen die drei Gegner preislich recht dicht beieinander: Der Mercedes-AMG A 45 ist mit 51.051 Euro am günstigsten, dann folgt der Audi RS3 Sportback mit 52.700 Euro. Der neue BMW M2 ist in diesem Bunde mit 56.700 Euro am teuersten. Im Vergleich bekommt der Kunde also beim Mercedes die meiste Leistung und beste Beschleunigung für sein Geld.

Mercedes-Benz A45 AMG
Mercedes-Benz
Leistungs-Hammer: Der Mercedes-AMG A 45 wirft 381 PS und Allradantrieb in den Ring.

Der A 45 gilt als konzentrierter Krawallmacher, wobei er uns bei einer ersten Ausfahrt Spaß machte: "So lässt sich der Mercedes-AMG A 45 nach der langen Start-Ziel-Geraden am Eurospeedway aus über 200 km/h, ohne zu zicken oder querzustehen, bis weit in die Kurve hineinbremsen, beschleunigt kraftvoll aus engen Kehren und dreht leichtfüßig sowie stimmgewaltig bis über 6.000/min."

Auch wenn der RS3 Sportback als etwas gediegener gilt, so trübt er doch problemlos jedes Wässerchen: "Der Fünfzylinder-Turbo hat zwischen 1.625 und 5.550 immer 465 Nm parat, Turbolöcher und andere Unregelmäßigkeiten sind nicht aufzuspüren, er geht wie ein großvolumiger Sauger, klingt aber besser.", so unser Tester. Der M2 will mit bester Fahrbarkeit bis in den Grenzbereich punkten – die ersten Tests werden zeigen, ob BMW sein Ziel erreicht hat.