Leser-Test-Drive Nissan
Mit e-Power nach England

Nissan und auto motor und sport luden Leser Mario Hoenen zu einem besonderen Roadtrip ein: mit dem Qashqai e-Power zu dessen Produktionsort Sunderland im Nordosten Englands.

Das "Cricketers" liegt an einer Straßenecke kurz hinter Hill Green in Essex, 60 Kilometer bis London, 25 nach Cambridge. Hunde sind willkommen, der Wirt empfiehlt Camden Hells Lager zum Fishpie, schiefe Wände, niedrige Decke, sehr niedrig, Kopf einziehen, Teppichboden, schöner Pub. Und der Abschluss des ersten langen Tages unterwegs von Wesseling nach Sunderland. Nissan verbindet beide Orte, hier am Rhein die deutsche Vertretung, dort im englischen Nordosten die Produktionsstätte des Qashqai, auch die des Qashqai e-Power.

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Nissan Lesertestdrive LTD Nissan 2023
Maximilian Balazs

„Ich finde das Fahren mit e-Power hat was. Und die Assistenzsysteme sind richtig gut“, schwärmt Mario Hoenen.


Mit dem rollt am Morgen Mario Hoenen in Wesseling vom Hof, um nach weniger als einem Kilometer bereits zu befinden: "So ist das doch schon ganz gut, schön ruhig, das elektrische Fahren." Es ist nur ein erster Eindruck, ließe sich das relativieren. Doch als er mehr als 1.100 Kilometer später den Wagen dort abgestellt hat, wo der Ende September 2022 als einer der Ersten seiner Art vom Band gerollt war, da sagt Marios Gesicht: "Schade, schon da." Würde er gerne wieder damit zurückfahren? "Ja klar", sagt er sofort, "würde ich machen. Ich sitze gut, der ist geräumig, und das Fahren mit e-Power gefällt mir, wirklich entspannt."

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Elektrisch fahren, Benzin tanken. Der Qashqai e-Power vereint die Ruhe des E-Motors mit der Reichweite des Verbrenners. Vom Rheinland bis nach Sunderland in Englands Nordosten brauchte es nur einen Tankstopp. Und man hätte gut und gerne noch eine längere Runde durch die North York Moors drehen können.

Und so unkompliziert. Denn der serielle Hybridantrieb des Qashqai e-Power vereint, wenn man so will, das Beste aus zwei Welten: Benzin tanken, aber elektrisch fahren. Das bringt Ruhe, und es bringt Reichweite. Ein Benziner lädt die Batterie des Elektromotors, der wiederum die Räder antreibt, reaktionsschnell, leise und effizient, weil das System wie das eines konventionellen E-Autos oder Hybrids beim Rollen und Bremsen Energie auch zurückgewinnen kann. Doch entfällt das manuelle Laden. Stattdessen wird getankt. Aber noch nicht so bald. Selbst als nach 400 und ein paar mehr Kilometern der Qashqai e-Power in Calais die Fähre nach Dover erreicht, ist der Tank noch mehr als halb voll. Und Mario Hoenen angetan vom adaptiven Tempomaten und Lenkassistenten: "Muss man ja fast nichts tun."

Links fahren!

Runter von der Fähre, links fahren. Gleich der erste Kreisverkehr: rechts gucken, links fahren. Links! Zweite Ausfahrt, Richtung Canterbury. Stop-and-go-Verkehr in die Stadt, und das erste Mal geht der Finger auf den Knopf mit der Aufschrift "e-Pedal". Die Kathedrale streckt ihre eckigen Türme in einen fast wolkenlosen Himmel, Schulschluss, Sitzen in Uniform auf Ziegelmauern, kleine Stocherkähne gleiten im weichen Nachmittagslicht über die schmale Stour, lovely, ach, könnte man nur bleiben. Nein, weiter, vorbei an London bis zum Tagesziel, dem "Cricketers".

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Am frühen Nachmittag rollt der Qashqai e-Power auf die Fähre.

Am nächsten Morgen der Nebel über dem Land, die Autos feucht, die Hecken an den Straßen dicht, dahinter the English Countryside, hügelig und viel Grün. Kurzer Abstecher nach Saffron Walden, dann weiter nach York: 288 Kilometer, Motorway nach Norden. Tankstopp bei Peterborough. Beide Qashqai wollen nicht mehr als 45 Liter, die hätten also noch ausgehalten. Wir aber nicht. Längst fühlt Mario Hoenen sich at home im Nissan Crossover. "Prima. Geht ja alles ganz einfach, wenn man sich mal dran gewöhnt hat. Und die Einstufenautomatik finde ich richtig geil. Das ist so ein ruhiges Rollen."

Ist es sogar, als York passiert ist, auf den sich durch die North York Moors windenden Sträßchen, 25 Prozent Steigung und genauso steil wieder runter, die Heide, strammer Wind auf der Höhe, die Schafe unbeeindruckt stoisch, Sonnenuntergang, oh, look: Der Bahnhof sieht aus wie der in Harry Potter! Kein Wunder, er ist’s. In unserer Wirklichkeit heißt er Goathland Station und liegt gute 100 Kilometer südlich vom Tagesziel: Lumley Castle. Es soll dort spuken, natürlich. Doch lässt der Geist sich des Nachts nicht blicken. Oder schwebte er so leise ans Bett der tief Schlafenden, dass die ihn nur nicht bemerkten?

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Seit 1986 schon produziert Nissan Autos in Sunderland, aktuell unter anderem den Qashqai.

Leiser noch als der Qashqai e-Power mithin. Der erreicht den Ort seines Entstehens, das Nissan-Werk in Sunderland, nach über 1.100 Kilometern, Durchschnittsverbrauch 5,6 Liter. "Macht Spaß, damit zu fahren", sagt Mario Hoenen, als er aussteigt, um gleich durchs Werk geführt zu werden. "Ich bin mal gespannt. Sieht man ja nicht alle Tage, wie so ein cooles Auto gebaut wird."

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