Mazda 6 Kombi (2018) Fahrbericht
Diesel mit 184 PS und komfortablem Fahrwerk

Mazda gönnt seinem 6er nach 2015 das zweite Facelift. Ab dem 15. September ist der leicht optisch und ein wenig im Innenraum aufgefrischte Japaner auf dem deutschen Markt erhältlich.

Wie schon bei der Limousine fällt auch die Überarbeitung des Kombis eher dezent aus. Er hat einen etwas größeren Kühlergrill mit Wabenmuster sowie neu gezeichnete Scheinwerfer mit serienmäßiger LED-Technik und integrierten Nebelleuchten. Im Heckbereich kommen ebenfalls neue Leuchten zum Einsatz. Der neue hintere Stoßfänger und vergrößerte Auspuff-Endrohre ergänzen die Veränderungen am Heck. Dazu gibt es neu designte 17- und 19-Zoll-Leichtmetallfelgen. Eine elektrisch öffnende oder auch schließende Heckklappe gibt es weiterhin nicht.

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Dafür aber neue Sitze, die in der ersten Reihe mit einer Belüftungsfunktion glänzen. Aber: Diese bläst keine Luft gen schwitzendem Körper, sondern saugt sie ab. Die Kühlleistung beeinträchtigt diese Technik nicht. Eher im Gegenteil. Schon nach wenigen Augenblicken stellt sich ein angenehm trockenes und kühles Gefühl ein. Ein ähnlich angenehmes Gefühl kommt jetzt auch bei Smartphonebesitzern auf. Denn erstmals in einem Mazda kommt Android Auto und Apple Carplay zum Einsatz. Das nächste Modell mit dieser seit einigen Jahren schon bei vielen Konkurrenten erhältlichen Konnektivitätslösung wird der Mazda 3 sein, der im April 2019 auf den Markt kommt. Einzigartig ist jedoch die Möglichkeit ab sofort für rund 300 Euro seinen Mazda ab Baujahr 2013 mit dieser Technik nachrüsten zu lassen.

Mazda 6 erfüllt Euro6d-TEMP

Mazda 6 Kombi, 07/2018, Facelift
Marcel Sommer
Neun PS mehr, sprich 184 PS holt Mazda nun aus dem 2,2 Liter großen Dieselmotor heraus.

Neu in puncto Technik ist das Head-up-Display, das nun seine Informationen auf die Windschutzscheibe projiziert. Auch die sieben Zoll große Anzeige von Tacho, Drehzahlmesser und Co. hat nun Einzug in den Mazda 6 erhalten. Für die höheren Ausstattungslinien gibt es neue Edelholzzierteile und Leder. Des Weiteren wird der Funktionsumfang der Assistenzsysteme verbessert. Der adaptive Tempomat kann den 6er jetzt auch bis zum Stillstand abbremsen und dann auch wieder beschleunigen (nachdem er vom Fahrer dazu aufgefordert wurde). Zudem ist optional auch eine 360-Grad-Kamera an Bord.

Alle Motoren des Mazda 6 Facelifts für den europäischen Markt erfüllen die neue Abgasnorm Euro 6d-TEMP, die einen Nachweis der Emissionseinhaltung unter realen Fahrbedingungen einschließt. Hinzu kommt, dass der 2,2 Liter große Dieselmotor nun neun PS mehr, sprich 184 PS und 445 Newtonmeter Drehmoment generiert.

Ruhig und komfortabel für alle Insassen

Vor allem beim Thema Geräuschentwicklung hat sich im Vergleich zum Vorgänger etwas getan. Im normalen Fahrbetrieb ist der große 184 PS-Dieselmotor kaum noch zu vernehmen. Wird per manuellem Sechsgang-Getriebe kurz mal die Drehzahl in die Höhe getrieben, verpufft diese Optimierung natürlich recht schnell. Doch für den normalen Fahrbetrieb ist an dieser Stelle ein großes Plus entstanden.

Hinzu kommt eine für Überlandfahrten und auch Großstadttouren angenehm weit gespreizte Federung. Sie ist weder zu hart noch zu weich. Ein wenig zu „seicht“, sprich indirekt fällt allerdings die Lenkung aus. Hier stößt die Sportlichkeit an ihre Grenzen. Wer zudem den aktiven Fahrspurassistenten seinen Dienst verrichten lässt, wird sich durch ständige Lenkunterstützungen nach wenigen Augenblicken bevormundet vorkommen und ihn eventuell per Tastendruck in den Tiefschlaf versetzen. Die Tatsache, dass nach einer guten Dreiviertelstunde kurviger Landstraßenfahrt der Mazda 6 seinem Fahrer empfiehlt eine kurze Kaffeepause einzulegen, krönt die Assistentenbevormundung.

Der aufgefrischte Mazda 6 im Kombikleid ist ab sofort ab 27.590 Euro mit Benzinmotor und ab 33.490 Euro mit Dieselmotor erhältlich. Den 2,2 Liter großen Diesel mit Sechsgang-Handschalter und Frontantrieb gibt es ab 39.090 Euro.