Mercedes G Facelift 2015
Und weiter g-ehts

Leistung rauf, Verbrauch runter, frisches Outfit, fescherer Innenraum: Mercedes modernisiert die G-Klasse umfangreich. Wichtigstes Detail: ein neuer Biturbo-V8.

Mercedes G 500 Facelift 2015
Foto: Mercedes

Dass die Mercedes G-Klasse einen neuen V8-Benziner bekommt, war spätestens seit der Studie Mercedes G500 4×4² sonnenklar. Doch die Gelegenheit hat Daimler genutzt, um gleich die komplette Baureihe in den Jungbrunnen zu stecken. Hintergrund ist die Umstellung auf die Abgasnorm Euro 6, die nun alle vier verfügbaren Motoren der Mercedes G-Klasse erfüllen. Natürlich bleibt auch die Studie keine Studie. Der Mercedes G500 4×4² bereichert die Modellreihe und ist mit dem Allrad-Triebstrang inklusive Portalachsen und dem neuen V8‑Motor ab Dezember und ab 226.100 Euro zu haben.

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Mercedes G mit Vierliter-Biturbo

Vorher schon kommen jedoch ab sofort die regulären Serienmodelle zu den Händlern, seit September hat die Auslieferung begonnen. Der Mercedes G 500 bekommt den Biturbo-Achtzylinder, der bereits im Mercedes AMG GT für Furore sorgte. Mit seinen mittig platzierten, kompakt bauenden Turboladern spricht der Direkteinspritzer-Benziner besonders zackig an und bringt es auf ein respektables Drehmoment. 422 PS und 610 Nm lauten die Eckdaten für den neuen "Basis"-Benziner. Das bringt´s auch an der Ampel: die 0-100-Zeit reduziert sich gegenüber dem Vorgängermodell von 6,1 auf 5,9 Sekunden. Der Normverbrauch geht von 14,9 auf 12,3 Liter zurück.

Bei den drei anderen Maschinen entdeckten die Ingenieure bei der Umrüstung auf Euro 6 noch freie Kapazitäten. Der Sechszylinder-Diesel im G 350 d liefert künftig 245 PS (+34 PS) und 600 Nm (+60 Nm). Beim AMG G 63 steigt die Leistung um 27 auf 571 PS. Und alle, denen der Zwölfzylinder im AMG G 65 bislang zu schwachbrüstig erschien, können sich künftig über ein Leistungsplus von 28 auf nun 630 PS freuen. Das Drehmoment: 1.000 Newtonmeter.

Bis auf den AMG G 65 verfügen alle Modelle des neuen Jahrgangs über eine Start-/Stopp-Automatik. Am Fahrwerk wurde ebenfalls Hand angelegt. Neue Stoßdämpfer zaubern mehr Wankresistenz in den Schwabenwürfel. Außerdem wurde – das wird nicht wenige G-Piloten freuen – das ESP neu abgestimmt. Bislang griff der Schleuderverhinderer ausgesprochen handfest ein und erstickte jede Kurvendynamik im Keim, hier konnte es also nur besser werden. Für den G 500 gibt es nun außerdem optional eine einstellbare Verstelldämpfung mit Komfort- und Sportmodus, die sich per Knopfdruck anwählen lässt.

G-Klasse Edition 463

Äußeres Erkennungsmerkmal des neuen 2015er-Modells: der Mercedes G bekommt einen neu gestalteten Stoßfänger und serienmäßige AMG-Kotflügelverbreiterungen in Wagenfarbe. Der G 350 d steht ab sofort serienmäßig auf 18-Zoll-Leichtmetallrädern. Für die AMG-Modelle der G-Klasse bietet Mercedes neue, schrille Lackfarben (solarbeam, tomatored, aliengreen, sunsetbeam oder galacticbeam) an. 

Der Innenraum für das G-Klasse Facelift 2015: ebenfalls aufgepeppt. Neue Instrumente zieren sowohl die normalen als auch die AMG-Modelle, allerdings wurde hier nur dezent nachgeschminkt: neue Zeiger, neue Skalen. Außerdem gibt es ein weiter aufgebrezeltes Sondermodell: der G AMG Edition 463, kombinierbar mit den beiden AMG-Achtzylindern, bekommt eine zweifarbige Armaturentafel, zweifarbige Sitze in designo-Leder sowie Carbon-Zierelemente. Außen trägt das Editionsmodell unter anderem einen Edelstahl-Unterfahrschutz und 21-Zoll-Schmiederäder.

Je nach Variante gibt es für die neue G-Klasse eine Preiserhöhung gegenüber den Vorjahresmodellen um rund 3.000 bis 3.500 Euro. Lediglich der 350 d bleibt noch unter der 100.000-Euro-Schallmauer.

So fährt der neue G

Erste Fahreindrücke mit der renovierten G-Klasse sammelte auto motor und sport-Redakteur Clemens Hirschfeld ein. Er attestiert dem neuen Fünfliter-V8 spontanes Ansprechverhalten und satten Druck, empfindet die Reaktionsgeschwindigkeit des Automatikgetriebes jedoch als etwas träge. Die 1.428 Euro teuren Adaptivdämpfer zeigen Wirkung: im Sportmodus werden Wankbewegungen deutlich reduziert, sind jedoch nach wie vor spürbar. Dennoch besteht ein erheblicher Unterschied zum straffen AMG-Fahrwerk. Das neu justierte ESP regelt wesentlich feinfühliger als bisher.

Mercedes G Modelljahr 2016
ModellZylccmPS/Nm0-100 km/h (s)Preis (EUR)
G 350 dV62987245/6008,889.922,35
G 500V83982422/6105,9105.035,35
G 500 4x4-2V83982422/6107,4226.100,-
AMG G 63V85461571/7605,4143.216,50
AMG G 65V1259805,3271.915,-