10. Michelin Challenge Bibendum - Spritsparmeisterschaft
Öko-Marathon in Rio de Janeiro

Der große Michelin-Umweltkongreß Challenge Bibendum fand dieses Jahr in Rio de Janeiro statt. Unter den Gewinnern waren der Audi E-Tron, der Peugeot BB1 sowie der Honda Civic.
 

10.  Michelin Challenge Bibendum
Foto: Michelin Challenge Bibendum

Michelin rief und rund 5.000 Teilnehmer aus aller Welt kamen, um sich im Rahmen der 10. Challenge Bibendum über Möglichkeiten der CO2-Reduzierung, dem Fortschritt bei alternativen Kraftstoffen und der Zukunft von Elektroautos zu beschäftigen.
 

Design-Wettbewerb bei der Michelin Challenge Bibendum

Bereits vor der offiziellen Eröffnung am 31. Mai fand im Rahmen der Veranstaltung ein Designwettbewerb in neun Kategorien von Prototypen, Studien über Serienautos bis hin zu elektrisch betriebenen Zweirädern, Bussen und Lkw statt. Eine Jury, zu der auch auto motor und sport gehörte, musste über Umweltverträglichkeit, Energiebilanz, Sicherheitsausstattung und natürlich dem optischen Auftritt entscheiden.

Unsere Highlights

Audi E-Tron gewinnt die Klasse der Prototypen

Der rein elektrisch betriebene Sportwagen Audi E-Tron schaffte es mühelos an die Spitze seiner Klasse. Die Jury zeigte sich vom Design des R8-Ablegers besonders beeindruckt: Neu, frisch, unverbraucht - und mit echter Aussicht auf eine Serienfertigung - all diese Punkte sprachen für den E-Tron, der ab 2012 in einer Kleinserie gefertigt werden und dann als Konkurrent zum Mercedes SLS AMG positioniert werden soll. Mercedes plant schließlich auch eine E-Version seines Flügeltürers.

Sonderpreis für den Peugeot BB1

Auch das Design des kleinen Peugeot BB1 hatte es der Jury angetan. Da der kleine E-Flitzer aber ohne nennenswerte Sicherheitsausstattung antrat und noch weit von einer Serienreife entfernt ist, was man auch dem billig wirkenden Interieur anmerkte, reichte es nicht für den Klassensieg vor dem Audi E-Tron. Aber für einen eigens in Leben gerufenen Sonderpreis, denn der futuristische Auftritt des BB! versprühte viel französischen Charme.

Mercedes S400 Hybrid hätte ebenfalls vorne sein können

In der Reihe der Autos, die mit alternativem Antriebskonzept bereits erhältlich sind, lag zunächst der Mercedes S 400 Hybrid ebenfalls als deutscher Vertreter ganz weit vorne. Besonders beeindruckend war aus Sicht der Jury die gelungene Integration des neuen Antriebsstrangs in das Seriendesign. Und auch der bemerkenswerte Erfolg dieses Konzeptes: In Deutschland entfällt bereits 20 Prozent der gekauften S-Klassen auf die Hybridversion, die mittlerweile auch in Märkten wie Brasilien offeriert wird. Da der Mercedes aber dann nicht an den Start der geforderten Testfahrten ging, ging die Marke mit dem Stern in dieser Kategorie leer aus: Der Preis ging stattdessen an den Honda Civic, ebenfalls mit alternativem Antriebskonzept ausgerüstet.

Gleich zwei Preise für die Universität Esslingen

Additive E lautet die Bezeichnung für ein elektrisch betriebenes Fahrrad, mit der die Universität Esslingen auf sich Aufmerksam machte – und vor allem mit dem Hydrosmart, der für den Verkehr in Großstädten elektrisch betrieben wird, sich über eine handelsübliche Steckdose aufladen lässt, aber auch längere Reichweiten bewältigt. Dann übernimmt eine Brennstoffzelle die Rolle des Range Extenders – dieses neue Antriebskonzept ließ die Jury ebenfalls Höchstnoten ziehen.

Solarautos erregen immer noch Aufsehen

Das Konzept ist seit 20 Jahren bekannt, doch mit ihrer Ufo-ähnlichen Form erregen die Solarautos immer noch Aufsehen – und dafür erhielt der Aurora 101 Solar aus Australien einen Preis. Der futuristische Einsitzer hat bereits eine 13 000 Kilometer lange Reise in Down under zurückgelegt und täglich Distanzen von rund 550 Kilometern absolviert. Wer den über 150 km/h schnellen Unterteller an sich vorbeischießen sieht, glaubt in der Tat, in einem Enterprise-Film unterwegs zu sein. Wenn der Aurora auch weit von der Serienreife entfernt ist: Der Jury gefiel der erneute Ausblick auf die Solarenergie, weil sie eindrucksvoll zeigte, dass diese Technologie sich weiterentwickelt und längst nicht mehr so teuer ist, wie in der Vergangenheit.

Brasiliens Straßen rund um die Michelin Challenge Bibendum

Auf Brasiliens Straßen dürfte der Aurora allerdings noch lange nicht unterwegs sein. Das Straßenbild der Millionenmetropole Rio de Janeiro wird zwar von überraschend modernen Autos geprägt. Doch der echte Volksheld stammt auch hier von einem deutschen Hersteller: Der alte VW Bulli ist von der Copacabana nicht wegzudenken.