Zum dritten Mal lud sport auto und Reifenpartner Dunlop zum jährlichen Highspeed-Event auf das Hochgeschwindigkeits-Oval des ATP Testzentrums im Emsland. 2010 traten insgesamt 16 Sportwagen bei diesem extremen Leistungstest an. Darunter acht Serienfahrzeuge mit zusammen 5.029 PS sowie acht Tuningautos mit insgesamt 5.400 PS.
Porsche 911 GT2 RS stellt sich dem Beschleunigungs-Test
Da der Bugatti Veyron 16.4 nicht im Herstellerauftrag zum Test antrat, gebührt offiziell die Krone in der Klasse der Serien-Sportwagen einem Auto, das in Papenburg seine Test-Premiere gab - dem brandneuen Porsche 911 GT2 RS. 620 PS stark und beeindruckende 1.395 Kilogramm leicht. Der Porsche 911 GT2 RS wird von einem Biturbo mit variabler Turbinengeometrie unter Druck gesetzt. Ausschließlich auf das Traktionsvermögen seiner an der Hinterachse 325/30-19 messenden, minimal profilierten UHP-Reifen vertrauend, stürmt der jüngste Spross der legendären Stuttgarter Elfer-Reihe binnen 28,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 300. Zum Knacken der 100- und 200-km/h-Marke benötigt der hinterradgetriebene Porsche 911 GT2 RS mit 3,4 und 9,8 Sekunden nur minimal mehr Zeit als sein bärenstarker, aber auch bleischwerer und mehr als viermal so teurer Konzernbruder Veyron.
Launch Control katapultiert den Porsche GT2 RS in den Orbit
Möglich macht dies nicht zuletzt die im Porsche 911 GT2 RS dem Fahrer zur Seite stehende, perfekt funktionierende Launch Control. Dieses System ist bei automatisierten mechanischen Getrieben längst Standard, besitzt bei handgeschalteten Autos aber Seltenheitswert. Wer im Porsche 911 GT2 RS SC off anwählt und bei getretener Kupplung Vollgas gibt, kann sich einer idealen Anfahrdrehzahl und der dem flotten Aufgalopp dienlichen Mitarbeit der Traktionskontrolle sicher sein. Die folgenden Schaltvorgänge gehen dank der wie zuvor bereits beim normalen GT2 in der Motorsteuerung hinterlegten automatischen Zündunterbrechungen gleichfalls bestmöglich vonstatten. So macht elektronische Hilfe im Porsche 911 GT2 RS auf der ganzen Linie Sinn. Bei der anschließenden Bremsprüfung hat der Sportler mit Biturbo-Sechszylinder-Boxer das Dickschiff mit dem vierfach aufgeladenen Achtliter-Doppel-V-Motor dann gar lässig im Griff. 12,6 m/s² mittlere Verzögerungsleistung beim Porsche 911 GT2 RS stehen 11,8 m/s² beim Bugatti Veyron gegenüber. Hier hinterlassen sowohl die minimal profilierten Sportreifen als auch das niedrige Gewicht positive Spuren.
Porsche 911 GT2 RS
Beschleunigung:
0-100 km/h: 3,4 s
0-200 km/h: 9,8 s
0-300 km/h:28,6 s
Verzögerung:
300-0 km/h: 6,6 s
Der Porsche 911 GT2 RS benötigt für 0-300-0 km/h:
35,2 Sekunden
Motor:
Sechszylinder-Boxermotor mit zwei Turboladern, 3.600 cm³, 620 PS (456 kW) bei 6.500/min, 700 Nm bei 2.250/min, 172,2 PS/L
Kraftübertragung:
Hinterradantrieb man., Sechsgang-Getriebe, Differenzialsperre, PSM
Bremsen:
Innenbelüftete und gelochte Keramik-Scheiben rundum, Ø vo/hi 380/350 mm, ABS
Bereifung:
Vorn 245/35 ZR 19, hinten 325/30 ZR 19, Michelin Pilot Sport Cup
Gewicht:
1.395 kg, 2,3 kg/PS
Vmax:
330 km/h
Grundpreis:
237.578 Euro
Details zu den anderen Test-Kandidaten lesen Sie bei den einzelnen Fahrzeugen (Klick in der Tabelle):
Serienautos | 0-100 km/h | 0-200 km/h | 0-300 km/h | 300-0 km/h | 0-300-0 km/h |
Bugatti Veyron 16.4 | 3,1 s | 8,5 s | 20,7 s | 7,1 s | 27,8 s |
Porsche 911 GT2 RS | 3,4 s | 9,8 s | 28,6 s | 6,6 s | 35,2 s |
Lamborhini Gallardo LP570-4 Superleggera | 3,6 s | 10,7 s | 32,3 s | 7,0 | 39,3 s |
Corvette ZR1 | 4,0 s | 11,5 s | 35,4 s | 7,3 s | 42,8 s |
Mercedes SLS AMG | 3,9 s | 11,7 s | 42,2 s | 7,3 s | 49,5 s |
Lexus LFA | 4,1 s | 12,0 s | 50,6 s | 7,0 s | 57,6 s |
Bentley Continental GT Speed Cabrio | 5,0 s | 16,7 s | 59,4 | 9,2 s | 68,6 s |
BMW M3 GTS | 4,2 s | 14,1 s | 54,3 s (0-280 km/h) | 6,4 s (280-0 km/h) | |
Tuningautos | |||||
9ff BT1000 4WD | 3,7 s | 8,7 s | 17,3 s | 7,2 s | 24,5 s |
Hohenester HS 650 RR | 3,6 s | 10,2 s | 28,8 s | 8,5 s | 37,3 s |
MTM-Audi RS6 Clubsport | 3,7 s | 11,5 s | 33,5 s | 8,1 s | 41,6 s |
Importracing-Nissan GT-R | 3,7 s | 11,2 s | 36,0 s | 7,3 s | 43,3 s |
Väth V60 RS | 4,5 s | 13,7 s | 41,7 s | 8,0 s | 49,7 s |
Wimmer- Mercedes C63 AMG | 4,8 s | 13,5 s | 51,9 s | 8,3 s | 60,2 s |
Speedart- Porsche Panamera Turbo | 4,0 s | 13,2 s | 52,8 s | 7,8 s | 60,6 s |
AC Schnitzer ACS6 | 4,7 s | 16,2 s | 54,4 s (0-270 km/h) | 6,9 s (270-0 km/h) |