Sitzprobe Mercedes Marco Polo
Neues Reisemobil auf V-Klasse-Basis

Mit der neuen Mercedes V-Klasse ist die Luft für den VW Multivan dünner geworden. Nun soll auch der neue Marco Polo auf Basis des Vans für mehr Marktanteile im Segment der Campingbusse sorgen. Dass das durchaus gelingen kann, zeigt eine erste Begegnung mit dem Reisemobil, das in Zusammenarbeit mit den Spezialisten von Westfalia entwickelt wurde.

Mercedes Marco Polo
Foto: Frank Eppler

Der Innenraum überzeugt mit hochwertigen Materialien, guter Verarbeitung und einem durchdachten Konzept. Der Bodenbelag mit Holzfurnier, wahlweise helle oder dunkle Lederpolster und die indirekte LED-Beleuchtung sorgen für eine wohnliche Atmosphäre. Hier lässt es sich wirklich aushalten.

Gerne auch länger, denn mit einem Zwei-Flammen-Gaskocher, Spüle, 40-Liter-Kühlbox und den ebenso großen Frisch- und Abwassertanks sowie jeder Menge Verstaumöglichkeiten ist der Marco Polo bestens für längere Reisen gerüstet. Das Küchenschrankmodul besteht aus einer großen Schublade mit Apothekerauszug und Selbsteinzug sowie zwei kleineren Schubladen mit Selbsteinzug, die sich auch bei ausgeklapptem Bett öffnen lassen, und einem großen Staufach mit Schiebetür. An der Küchenzeile selbst ist ein Klapptisch mit einem Standfuß befestigt, wird er nicht benötigt findet er heruntergeklappt seinen Platz neben der Sitzbank. Für Ordnung im hinteren Teil des neuen Marco Polo sorgt zudem ein Kleiderschrank mit Schiebetüren, Kleiderstange und einem ausschwenkbaren, beleuchteten Spiegel.

Unsere Highlights

Mercedes Marco Polo bietet zwei Doppelbetten

Die zweigeteilte Rückbank verwöhnt mit weichen Polstern inklusive aufblasbarer Sitzwangen und lässt sich für die Nacht ganz einfach auf Knopfdruck elektrisch in ein Doppelbett (2,03 m x 1,13 m) verwandeln. Gegen Aufpreis kann auf diese Weise auch das Aufstelldach bedient werden. Darunter wartet ein zweites Bett (2,05 m x 1,13 m) mit Kaltschaummatratze und Lattenrost auf Übernachtungsgäste. Abgerundet wird die Campingausstattung ab Werk mit einem Klapptisch und zwei Campingstühlen, die im Heck in einer Tasche stets griffbereit verstaut sind. Ebenso praktisch ist die separat öffnende Heckscheibe, die nicht nur das Beladen vereinfacht, sondern auch rasches Durchlüften ermöglicht. Dafür bietet sich aber auch das hintere Ausstellfenster auf der Beifahrerseite an. Es öffnet und schließt – na klar – elektrisch. Auf Knopfdruck, und das serienmäßig.

Immer an Bord sind Seitenwind-Assistent und Müdigkeitswarner. Die Einstiegsvariante mit dem 136 PS starken 200 CDI und Heckantrieb gibt es zum Preis von 54.835 Euro. Deutlich günstiger fährt man mit dem Marco Polo Activity. Größte Unterschiede: keine Küche, keine Schränke, dafür mehr Platz für Sperriges und eine Dreierrückbank. Mit 114-PS-Diesel und Frontantrieb schrumpft der Preis auf 38.960 Euro.

Das hat uns gefallen: Tolles Raumgefühl, edle Materialien und sehr gute Verarbeitung, viele praktische Accessoires für das Camping-Vergnügen

Das hat uns weniger gefallen: Das Cockpit kann bei der Verarbeitung mit der Fondausstattung nicht ganz mithalten, relativ hoher Grundpreis

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