Deutschlands beliebteste SUV
SUV Neuzulassungen April 2017

Der Markt im Rückwärtsgang, die SUV im Aufwind. Im April war wieder einiges los bei den Zulassungszahlen. Die Offroader erreichen 22 Prozent Marktanteil.

BMW X3 xDrive 28i, Porsche Macan, Seitenansicht
Foto: Hans-Dieter Seufert

Mehr als jedes fünfte im April neu zugelassene Fahrzeug gehörte zu den SUV und Geländewagen, um +9,1 Prozent stiegen die Zulassungszahlen bei den SUV. Das ist aus zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Denn der Gesamtmarkt legte im April den Rückwärtsgang ein, verlor im Vergleich zum Vorjahresmonat um -8,0 Prozent. Und: Die Kompaktklasse, seit jeher umsatzstärkstes Segment, verlor sogar um -13,2 Prozent. Mit insgesamt 64.937 erstmals angemeldeten SUV kommt damit die "Golfklasse" (70.446 Neuzulassungen) allmählich in Schlagdistanz der Offroader.

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Wie weit sich der Markt inzwischen auseinander entwickelt, zeigt VW als meistverkaufte Marke in Deutschland exemplarisch. Um -12,5 Prozent ging es für die Wolfsburger insgesamt nach unten, doch der Tiguan erweist sich nach wie vor als Bank, er legte im Vergleich zum Vorjahr um stramme +40 Prozent zu. Generell waren es im April vor allem kompakte SUV, die gewonnen haben. Und im Gegenzug sitzen hauptsächlich die großen Luxus-Geräte auf der Verliererbank.

Fast 75 Prozent verlor der Volvo XC90, jeweils über 56 Prozent ging es mit dem Porsche Cayenne und dem Mercedes GLS bergab – diese drei Modelle führen die Verlierer-Hitliste an. Erwähnenswert ist außerdem der Rückgang beim extrovertiert designten Jeep Cherokee (-51%), bei dessen Absatzzahlen wohl auch die bevorstehende Einführung des nicht sehr viel kleineren Jeep Compass eine Rolle spielt. Von dem erhofft sich Fiat-Chrysler eine Menge. Die Minusrunde wird dem italienisch-amerikanischen Konzern außerdem mit dem Jeep Renegade erträglicher gemacht, dessen Zulassungszahlen sich im Vergleich zum letzten April verdoppelt haben – größter Zulassungszuwachs im Segment insgesamt.

Große SUV unter den Top-Verlierern

Die Tatsache, dass der Dieselantrieb momentan im öffentlichen Diskurs steht und entsprechend die Marktanteile der Selbstzünder bei den Neuzulassungen im Sinkflug sind, befördert weiterhin die alternativen Antriebe. Kia Niro und Lexus RX wurden im April ausschließlich als Hybride angemeldet, bei den weiteren Modellen des Toyota-Konzerns ist der Anteil an Doppelherz-Antrieben ebenfalls gewaltig. Beim SUV-Shootingstar der Japaner, dem C-HR, liegt der Anteil der Modelle mit dem Hybrid-Antriebsstrang des Toyota Prius bei 70 Prozent. Und beim Toyota RAV-4, einst das klassische Diesel-SUV, erreicht der Hybridanteil inzwischen sogar 81 Prozent.

Eine kleine Markt-Anekdote aus der Upperclass zum Abschluss: Dass SUV je nach Marke kein Selbstläufer sind, zeigt der Bentley Bentayga. Fast 70 Prozent der Bentley-Kunden geben ihr Geld lieber für den klassischen Continental als für das Über-SUV aus.

Die exakten Verkaufszahlen und Platzierungen der SUV-Neuzulassungen im April 2017 zeigen wir Ihnen in unserer Fotoshow.

Hinweis: Bei der Zulassungsstatistik handelt es sich um die offiziellen Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg. Die Einteilung in die jeweiligen Klassen erfolgt per Schlüsselnummer über die Hersteller. In der Statistik können auch Modelle erscheinen, die es nicht auf den deutschen Markt gibt, oder nicht mehr gebaut werden. Diese Besonderheit kann bei der KBA-Statistik auftreten, wenn z.B. ausländische Fahrzeuge erstmals in Deutschland zugelassen werden oder Fahrzeuge eine neue Ident-Nr. erhalten.