SUV Neuzulassungen September 2023
Familienfehde bei VW

Der SUV-Markt stabilisiert sich im September nach der außergewöhnlichen Elektro-Schwemme im Vormonat wieder. Der Tiguan verliert den ersten Platz hauchdünn.

VW Tiguan III (3. Generation / 2024)
Foto: Volkswagen

Und jetzt erst einmal tief durchatmen: Der durch das Auslaufen der Förderprämie verursachte Run auf Elektro-SUV im August ist Geschichte, wir können wieder zum Tagesgeschäft übergehen. Dafür sieht es bei den SUV im September allerdings dennoch einigermaßen respektabel aus, der Anteil am Gesamtmarkt ist kaum gesunken.

Rückläufig sind die Zahlen dennoch. Um -3,9 Prozent nahm die Zahl der SUV-Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahres-September ab. Im September 2023 wurden insgesamt 96.038 Geländewagen und SUV in Deutschland erstmals zugelassen. Damit beträgt der Anteil der Offroader an den Gesamtzulassungen (224.502) 42,8 Prozent.

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SUV Neuzulassungen September 2023

Durch den Wegfall der prämienbedingten Marktverzerrung gibt es im September ein Wiedersehen mit einigen alten Bekannten, die von den Elektro-SUV kurzfristig aus den Top 50 gerempelt wurden. So sind unter anderem der Nissan X-Trail und der BMW X2 wieder unter den bestplatzierten Modellen. Rausgeflogen bei den 50 meistverkauften SUV sind dagegen lauter Elektriker: Kia EV6, BYD Atto, Smart #1 und Toyota BZ-4 landen diesmal auf den hinteren Rängen.

Wie hart die Landung nach dem August-Höhenflug war, lässt sich an einigen Modellen exemplarisch ablesen. So erreicht der VW ID.4 nur noch 1.265 Neuzulassungen (Vormonat 5.463), der Skoda Enyaq noch 1.137 (Vormonat 3.345) und der Hyundai Ioniq 612 Neuzulassungen, im August waren es noch 2.190 Exemplare.

E-SUV-Absturz

Der Blick auf Gewinner und Verlierer bei den marktrelevanten SUV (über 1.000 Neuzulassungen/Monat) fällt zuerst auf Tesla, das Model Y verliert zum September 2022 60,2 Prozent. Für die Elektriker Hyundai Kona und VW ID.4 geht es im Vergleich zum Vorjahresmonat jeweils um rund 48 Prozent nach unten. Auf der Gewinnerseite sind dagegen Verbrenner zu finden. 140 Prozent Zuwachs für den Mercedes GLC, ein Plus von 164 Prozent für den Seat Arona und stolze 238 Prozent Zugewinn für den BMW X1.

VW führt weiter

An der Tabellenspitze gibt es bei der Rangordnung eine entscheidende Änderung zum Vormonat. Der VW T-Roc führt zwar weiterhin auf Platz 1, doch den zweiten Rang übernimmt diesmal der Tiguan, im August parkte hier noch der VW ID.4. Das Ganze ging auch noch denkbar knapp aus: Nur elf Neuzulassungen trennen die beiden Markenbrüder. Auf dem dritten Platz sortiert sich wie im Vormonat das Model Y von Tesla ein.

Top 20 SUV Neuzulassungen September 2023

Modellreihe

Anzahl

Veränd. ggü.
09/22 in %

MERCEDES GLB

1.401

5,9

SKODA KAMIQ

1.444

-18,1

OPEL CROSSLAND X

1.541

41,8

HYUNDAI TUCSON

1.634

1,1

MERCEDES GLA

1.813

-13,5

VW T-CROSS

1.913

-0,6

SKODA KODIAQ

1.941

66,6

OPEL GRANDLAND X

1.948

30,0

AUDI Q3

1.999

-23,0

SEAT ATECA

2.172

52,5

AUDI Q5

2.217

18,9

FORD KUGA

2.392

-31,9

BMW X1

2.408

238,2

OPEL MOKKA

2.530

9,7

SEAT FORMENTOR

2.699

-7,0

BMW X3

3.115

37,1

MERCEDES GLK, GLC

3.791

140,4

TESLA MODEL Y

3.921

-60,2

VW TIGUAN

5.958

1,2

VW T-ROC

5.969

16,2

Der übliche Blick auf die meistverkauften Elektro-SUV sieht in diesem Monat das Model Y von Tesla vorn. Auf Platz 2 surrt diesmal der Opel Mokka E durchs Ziel, für den ID.4 reicht es im September lediglich für den dritten Platz, mit hohem Abstand auf den Wettbewerber von Tesla.

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Hinweis: Bei der Zulassungsstatistik handelt es sich um die offiziellen Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg. Die Einteilung in die jeweiligen Klassen erfolgt per Schlüsselnummer über die Hersteller. In der Statistik können auch Modelle erscheinen, die es nicht auf dem deutschen Markt gibt, oder nicht mehr gebaut werden. Diese Besonderheit kann bei der KBA-Statistik auftreten, wenn z.B. ausländische Fahrzeuge erstmals in Deutschland zugelassen werden oder Fahrzeuge eine neue Ident-Nr. erhalten.

Fazit

Wie erwartet normalisiert sich die Lage auf dem SUV-Markt wieder. Weil im Vormonat die Prämien für gewerblich genutzte Elektroautos ausliefen, verfälschten zahlreiche vorgezogene Bestellungen und Tageszulassungen das Bild. So kehren viele Verbrenner-SUV zurück in die Top 50, während etliche Elektro-Modelle rausfliegen.

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