Vermeidung von CO2-Strafen
VW geht mit Ford und SAIC zusammen

Zur Vermeidung von CO2-Strafen legen VW und Ford ihre Flotten zusammen, der chinesische Hersteller SAIC ist ebenfalls mit dabei.

Spirit of Amarok South-Africa 2019
Foto: Stephan Lindloff

CO2-Pooling ist eine wirksame Möglichkeit, drohenden EU-Strafen wegen eines zu hohen CO2-Ausstoßes der eigenen Fahrzeugflotte zu entgehen. Dabei legen verschiedene Hersteller ihre Flotten CO2-verwaltungstechnisch zusammen, um dann im Durchschnitt unter den von der EU geforderten Grenzwerten zu bleiben. VW geht diesen Schritt nun bei den leichten Nutzfahrzeugen zusammen mit Ford. Und der chinesische Hersteller SAIC bringt seine Marken MG und SAIC Europe in den VW-CO2-Pool mit ein.

Unsere Highlights
VW T6, Exterieur
Dani Heyne
VW geht mit Ford bei den leichten Nutzfahrzeugen eine CO2-Pooling-Kooperation ein (im Bild ein VW T6).

Überraschende Kooperation

Die CO2-Kooperation von VW und Ford überrascht – Experten gingen davon aus, dass VW die Einhaltung der Grenzwerte bei den leichten Nutzfahrzeugen ohne Pooling-Partner schafft. Die jetzt von Ford gegenüber dem Nachrichtendienst Bloomberg gemachte Ankündigung einer Kooperation ist ein Hinweis darauf, dass VW doch auf einen Partner angewiesen ist. Allerdings sind VW und Ford ohnehin schon partnerschaftlich miteinander verbunden.

Ford Transit Tourneo Active und Trail-Versionen
Ford
Ford ist auf dem Markt der leichten Nutzfahrzeuge ebenfalls sehr aktiv (im Bild der Transit Tourneo Active in der Trail-Version).

Chinas größter Autohersteller-Verbund SAIC kooperiert ebenfalls schon länger mit VW – jetzt sind die Chinesen auch VWs CO2-Pool beigetreten, wie aus EU-Dokumenten hervorgeht.

MG ZS EV
MG
Der chinesische Hersteller SAIC bringt seine Marke MG die die CO2-Kooperation mit ein (im Bild ein rein elektrisch angetriebener MG ZS EV).

FCA und Tesla haben es vorgemacht

Ein prominentes Beispiel für CO2-Pooling ist die Kooperation zwischen FCA und Tesla aus dem vergangenen Jahr: Fiat Chrysler überschreitet die Grenzwerte, während Tesla weit darunter liegt. Für den Deal zahlt FCA 1,8 Milliarden Euro an Tesla, was erheblich weniger ist als die drohenden CO2-Strafen. CO2-Pooling ist legal, aber umstritten, da es den Herstellern die Möglichkeit einräumt, ohne eine tatsächliche Minderung des CO2-Ausstoßes ihrer Flotte, die Zahlung der entsprechenden Strafen zu umgehen.

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Klar - die regelungswütige EU muss auch mal realistisch bleiben.Nein - das sind Rechentricks, die kein bisschen zum Umweltschutz beitragen.

Fazit

Wenn es die Möglichkeit gibt, CO2-Strafen mithilfe von CO2-Pooling zu umgehen, nutzt die Industrie diese auch. Nach der CO2-Kooperation von FCA und Tesla baut VW jetzt ein CO2-Pooling mit Ford und SAIC auf. Weitere Hersteller dürften diesen Beispielen folgen.

Da es sich beim CO2-Pooling nur um einen Rechentrick handelt, ist die Methode umstritten. Allerdings ist sie vollkommen legal.