BMW M3 E30 Evo 2 (1988)
Nicht ganz perfekter Linkslenker-M3

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Dieser BMW M3 E30 ist sicher nicht perfekt, aber ein seltenes Evo-Modell. Die Laufleistung ist hoch und der Preis ist ambitionierter als die Reifenwahl.

BMW M3 EVO II E30 (1988)
Foto: Thamesvalley/themarket.co.uk

Wie viel würden Sie für einen BMW M3 E30 bezahlen, der fünf Vorbesitzer im Brief und 200.000 Kilometer auf dem Tacho hat? Die Preise für E30 M3 sind in den vergangenen Jahren ähnlich kräftig gestiegen wie der S14-Vierzylinder antritt. Am Montag, 29. Juni 2020, wird ein Macau-blauer Evo 2 online versteigert. Das Auto steht in Abingdon, Großbritannien. Es ist jedoch ein Linkslenker, weil das Auto in Deutschland ausgeliefert wurde.

Hohe Preisvorstellung für M3 E30 Evo 2

BMW M3 EVO II E30 (1988)
Thamesvalley/themarket.co.uk
Der Verkäufer möchte zwischen 55.000 und 77.000 Euro erzielen. Da lohnt ein genauer Blick.

Der britische Verkäufer möchte zwischen 55.000 und 77.000 Euro – das entspricht laut Classic Analytics der Notierung für einen gepflegten M3 E30 Evo 2. Für den Macau-blauen Zweitürer spricht, dass er regelmäßig gewartet wurde und die vergangenen 20 Jahre bei einem Besitzer blieb, der ihn wenig fuhr. Die Front wurde wegen Steinschlägen lackiert. Die britische MOT gilt bis Mai 2021.

Unsere Highlights

Die Servicehistorie scheint komplett belegt zu sein, detaillierte Fotos zeigen den Zustand. Vor zehn Jahren wurde der Motor für 3.500 britische Pfund überholt – zum damaligen Kurs waren das etwa 4.250 Euro. Seitdem wurde das Auto etwa 3.000 Meilen bewegt. Das entspricht 4.800 Kilometern – oder knapp 500 Kilometern pro Jahr.

In den ersten 10 Jahren fuhr der M3 viel

BMW M3 EVO II E30 (1988)
Thamesvalley/themarket.co.uk
Rund 200.000 Kilometer hat der blaue M3 seit 1988 gesammelt.

Die meisten seiner 200.000 Kilometer sammelte der Evo-M3 in den ersten zehn Jahren. Heute sieht er aus wie ein gut benutzter, nicht perfekter, aber auch nicht komplett verschlissener Gebrauchtwagen. Kleinere Roststellen und Lackmacken sind am Auto zu finden. Der gravierendste Rostschaden mit einigermaßen dringlichem Handlungsbedarf befindet sich am Rahmen der Windschutzscheibe: Dort wirft der Lack direkt unterhalb der Dichtung Blasen. Dafür scheint der Kofferraumboden rostfrei zu sein, die M-spezifischen Anbauteile sind in gutem Zustand.

Innen: bespielt, nicht ganz original

BMW M3 EVO II E30 (1988)
Thamesvalley/themarket.co.uk
Nicht ganz stilechtes Kenwood-Radio.

Das Kenwood-Radio ist nicht original, es scheint später dazugekommen zu sein. Die Fahrerfußmatte ist reif für den Müll, die hellgrauen Teppiche und die Sitze benötigen dringend eine gründliche Reinigung. Die wird bei diversen stark angerosteten Fahrwerksteilen nicht mehr genügen – irgendwann werden hier Neuteile fällig. Auch die aufgezogenen Nankang-Reifen sprechen nicht gerade für einen investitionsfreudigen Vorbesitzer.

Fazit

Billigreifen aus China und Blasen am Windschutzscheibenrahmen wären für mich zwei persönliche No-Gos, von denen sich zumindest eines leicht beheben ließe. Doch wer diesen M3 kauft, sollte sein persönliches Budget im Blick behalten und genau einschätzen können, was auf ihn zukommt. Denn ganz risikolos ist der Kauf eines solchen Exemplars nicht. Der Preis passt so nicht zum Zustand, das lässt sich auch sagen, ohne das Auto gesehen zu haben.