Mazda MX-5 - Typ NA
Klassischer Roadster aus Japan

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Mit dem Mazda MX-5 kann man kaum etwas falsch machen. Die erste Generation des problemlosen Roadsters, NA genannt, gilt sogar als robuster als ihr Nachfolger NB. Zwar ist das Angebot an günstigen Mazda MX-5 ziemlich groß. Doch viele Autos wurden stark individualisiert, die Preise für Originale ziehen an.

Mazda MX-5
Foto: Rossen Gargolov

Karosserie-Check

Generell gilt der Mazda MX-5 als rostresistent und langlebig. Doch an einigen Stellen nistet sich bei mangelnder Pflege gern Rost ein. Durch Spritzwasser sind die vorderen Kotflügel gefährdet. Bei Fahrzeugen mit unsachgemäß ausgebördelten Radläufen zeigt sich meist deutliche Korrosion. Auch unter den aufgeschraubten Einstiegsblechen am Schweller verbirgt sich oft Rost. Ein weiterer Schwachpunkt sind die Schwellerenden vor den hinteren Radkästen. Weil das Wasser vom Verdeck aus über die B-Säule abläuft, taucht die braune Pest hier oftmals auf. Viele Mazda MX-5 sind an dieser Stelle geschweißt. Werden dabei die Ablauflöcher mitverschlossen, kann das Wasser nicht mehr ablaufen und schwappt im Schweller herum. Dann müssen unbedingt neue Ablauflöcher gebohrt und die Schweller mit Hohlraumversiegelung nachbehandelt werden.
 
Das Verdeck des kleinen Roadsters verschleißt nach etwa acht Sommern. Meist reißt es zuerst an den vorderen Knickstellen. Oftmals erblindet die Kunststoff-Heckscheibe, weil das Dach nicht korrekt geöffnet wurde. Der Verkäufer sollte zeigen, wie er es immer geöffnet hat. Richtig und schonend geht es nur so: Dach an den A-Säulen entriegeln, leicht anheben, den Reißverschluss für die Heckscheibe aufziehen und die Scheibe flach in den Verdeckkasten legen, dann erst das Dach nach hinten klappen. Vorsicht bei tiefer gelegten oder dick bereiften MX-5. Das prügelt die Karosse auf Dauer weich.

Technik-Check

Mazda MX-5-Fahrer wetteifern miteinander, wer die höchste Laufleistung mit seinem Auto schafft. Über 400.000 Kilometer sind möglich - sorgsame Pflege vorausgesetzt. Obwohl der Sechzehnventiler ein anspruchsloser Motor ist, verhelfen ihm frühzeitige Ölwechsel sowie eine regelmäßige Kontrolle und ein turnusmäßiger Wechsel des Zahnriemens (alle 100.000 Kilometer) zu einem langen Leben. Ein Schwachpunkt ist die verteilerlose Zündanlage mit zwei Zündspulen. Weil die Zündkabel über den heißen Ventildeckel geführt werden, sind sie oft rissig. Die Spulen neigen zum Verkohlen. Als Folge verliert der Motor Leistung und läuft unrund. Ähnliche Symptome kann der hydraulische Ventilspielausgleich hervorrufen - vor allem bei kalter Maschine.

Ticken die Ventile bei heißem Motor und normalem Öldruck gut hörbar, sind meist die Hydrostößel verschlissen. Bei mangelnder Wartung neigen die hinteren Scheibenbremsen zum Festgehen und ungleichmäßigem Verschleiß. Das Fahrwerk leidet unter nachträglich eingebauten harten Dämpfern, kurzen Federn oder breiten Reifen. Deswegen sollten Interessenten besser nach einem original belassenen Fahrzeug suchen. Als unproblematisch und langlebig erweist sich das Getriebe.

Ersatzteile

Sehr erfreulich zeigt sich die Situation für Ersatzteile beim Mazda MX-5. Ob frühe oder späte Modelle, ob Europa- oder US-Typ: Beim Mazda-Händler findet sich fast alles für den kleinen Roadster aus Japan. Das Wenige, das dort nicht erhältlich ist, bieten freie Händler an. Das gilt auch für Zubehör wie Windschott oder Gepäckbrücke. Während es beim Start des MX-5 für einen Miata-Besitzer mitunter sehr schwierig war, eine Werkstatt zu finden, die sich des US-Modells annahm, lehnen Mazda-Händler Reparaturen an Miata nur noch in sehr seltenen Fällen ab. Für MX-5 Besitzer, die ihren Wagen noch längere Zeit fahren wollen, empfiehlt sich der Einbau eines Euro 2-Nachrüstkits. Die Steuerlast sinkt dadurch beim 1,6-Liter von 242 auf 118 Euro. Die Kaltlaufregler kosten zwischen 160 und 180 Euro plus Einbau. Nach rund 26 Monaten egalisiert die niedrigere Steuer die Kit- und Einbaukosten.

Preise

Der Mazda MX-5 der ersten Serie ist eine der günstigsten Möglichkeiten, einen Roadster zu fahren. Die Preise starten bei knapp über 2.000 Euro. Allerdings liegen die Laufleistungen dann meist jenseits von 200.000 Kilometern. Zwischen 2.500 und 3.500 Euro bekommen Interessenten alltagstaugliche MX-5 mit kleinen, aber erträglichen Mängeln. Im Angebot sind dabei sowohl Europa MX-5 als auch die US-Version Miata.

Wer rund 5.000 Euro anlegt, hat große Chancen auf einen dauerhaft gesunden MX-5 mit akzeptabler Laufleistung. Ab Herbst 1994 gab es den MX-5 in zwei Motorversionen. Der 1,6-Liter-Motor leistete nur noch 90 PS, dafür wurde er von einem 1,9-Liter-Triebwerk mit 131 PS ergänzt. Zeitgleich gab es ein kleines Facelift, erkennbar an den verstellbaren, nicht mehr integrierten Kopfstützen. Beim 131-PS-MX-5 waren zwei Airbags und ABS Serie, beim 1,6-Liter kosteten Beifahrer-Airbag und ABS Aufpreis. Ab rund 7.000 Euro finden sich gepflegte Modelle der späten NA-Serie. Der empfehlenswerte 1,6-Liter notiert etwas unter dem 1,9-Liter.

Bei Einführung 1990
35.500 Mark
Bei Produktionsende 1998 Mazda MX-5 1.6, 90 PS
36.950 Mark

Schwachpunkte

  1. Kotflügel im Schwellerbereich
  2. Wagenheberaufnahmen
  3. Radläufe hinten
  4. Undichter Kofferraum
  5. Verdeck undicht
  6. Scheibe erblindet/gerissen
  7. Instrumentenmodul (Tankund Kühlwasseranzeige, Drehzahlmesser)
  8. Gasdruckheber Verdeckkasten
  9. Ventilschaftdichtungen
  10. Ausgeschlagene Spurstangenköpfe und Traggelenke
Mazda MX-5 1.6 16V (NA)
Hardy Mutschler

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Mit dem Mazda MX-5 kann man kaum etwas falsch machen. Die erste Generation des problemlosen Roadsters, NA genannt, gilt sogar als robuster als ihr Nachfolger NB. Zwar ist das Angebot an günstigen Mazda MX-5 ziemlich groß. Doch viele Autos wurden stark individualisiert, die Preise für Originale ziehen an.