Rover Vitesse (SD1) in der Kaufberatung
Alltagstauglicher Klassiker

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Aufgrund seiner einfachen Technik geht der Käufer eines Rover Vitesse keine allzu großen Risiken ein. Wer eine Standardversion der SD1-Baureihe ins Auge fasst, der sollte die Sechszylinder und frühe Modelle meiden.

Rover Vitesse (SD1), Frontansicht
Foto: Achim Hartmann

Karosserie-Check

Die erste von 1976 bis 1982 gebaute Rover Vitesse SD1-Generation, erkennbar an den Rundinstrumenten und der etwas kleineren Heckscheibe, ist besonders rostgefährdet. V8-Modelle dienen daher oft als Organspender für Morgan, MGB GT und andere.

Front- und Heckscheiben sowie das Schiebedach des Rover Vitesse waren häufig undicht, die Lackqualität miserabel. Dazu kam noch der Rostfraß von unten: Abschlussbleche vorn und hinten, Schweller, Radläufe, Türunterkanten, Kofferraumboden und generell der gesamte Fahrzeugboden, der von außen und auch von innen mit Feuchtigkeit zu kämpfen hatte. Auch Sitze und Interieur, deren Qualität nicht mit BMW oder Mercedes mithalten kann, sind oft davon betroffen.

Technik-Check

Im Gegensatz zu den beiden V6-Motoren mit 2,3 und 2,6 Liter Hubraum macht der V8 kaum Probleme. Der Motorraum des Rover Vitesse sollte jedoch nach Überhitzungsspuren untersucht werden. Auch die Einspritzanlage gilt als zuverlässig, wenn sie vom Fachmann gewartet wird. Anstatt der anfälligeren Automatik ist das etwas schwergängige Fünfgang-Schaltgetriebe zu bevorzugen.

Das Differenzial an der Hinterachse neigt zum Ölverlust, die Stoßdämpfer zum schnellen Verschleiß. Einige Modelle des Rover Vitesse sind mit Boge Nivomat-Niveau-Ausgleich ausgestattet, deren Dämpfer über dem Standard-Preisniveau liegen. Die Bordelektronik wie Zündverteiler, Zentralverriegelung, Bordcomputer und mehr zeigt gelegentlich Aussetzer oder Irritationen.

Ersatzteile

Der Nachschub mit Ersatzteilen ist für den Rover Vitesse gesichert. Die Firma Rimmer Brothers holte Karosserie- und Technikteile aus Indien zurück, mit denen der "Standard 2000S gebaut werden sollte (www.rimmerbros.co.uk). Auch der Caterpillar-Nachfolger X-Part bietet für alle Rover-Youngtimer Teile sowie viele Werkstatt-Adressen.

Preise

Classic-Car-Tax notiert für einen gut erhaltenen  Rover Vitesse 5.800 Euro. Mäßige Exemplare gibt es für rund 1.300 Euro.

Bei Einführung 1976
38.990 Mark

Schwachpunkte

  1. Rost an Motorhaube
  2. Rost an Radläufen
  3. Rost an Abschlussblechen
  4. Rost am Kofferraumboden
  5. Undichte Scheiben
  6. Undichtes Schiebedach
  7. Verschlissenes Interieur
  8. Ölverlust Differenzial
  9. Wasserverlust beim V8
  10. Sechszylinder: Nockenwelle
Rover Vitesse (SD1), Schwachstellen
Achim Hartmann

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Aufgrund seiner einfachen Technik geht der Käufer eines Rover Vitesse keine allzu großen Risiken ein. Wer eine Standardversion der SD1-Baureihe ins Auge fasst, der sollte die Sechszylinder und frühe Modelle meiden.