VW Passat 1.6 GL von 1989 für 1999 Euro
Seltener Nasenbär mit etwas Rost

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Alf Cremers skurille und liebenswerte Kiesplatz-Fundstücke. Diesmal hat er sich eine VW Passat Limousine genauer angesehen. Ist der Nasenbär sein Geld wert?

VW Passat 1.6 GL Limousine
Foto: A. Cremers

Nein, der VW Passat Typ 35i alias Nasenbär ist kein banaler Alltags-Youngtimer und erst recht kein VW-412-LS-Nachfolger. Schon gar nicht als nobel ausgestattete GL-Limousine. Versuchen wir es doch einmal so zu sehen: Der Typ 35i ist die direkte Umsetzung der 1981 präsentierten futuristischen Studie VW Auto 2000. Das Lastenheft sah einen windschlüpfigen, geräumigen, langlebigen und sparsamen Mittelklassewagen vor.

Fast makelloses Interieur

Diesem gepflegten und fast gänzlich rostfreien Exemplar in güldenem Kalaharibeige mit Schiebedach und getönten Scheiben ist das Überleben bis zur H-Reife gelungen. Außen sind kleinere Rostspuren im Frühstadium an der teilverzinkten Stufenheck-Karosserie mit dem respektablen cW-Wert von 0,28 erkennbar: unter der linken Seitenschutzleiste und am hinteren rechten Radlauf. Das plüschige Interieur zeigt sich beinahe makellos. Die Laufleistung des braven 1.600er-Tassenstößel-Vierzylinders ist nicht eben gering. Doch das unscheinbare, im Passat erstmals quer eingebaute EA-827-Triebwerk und die über Seilzüge betätigte Schaltung funktionieren tadellos. Allerdings scheint der Preis von fast 2.000 Euro zu hoch gegriffen. Da muss noch verhandelt werden, denn dieser Passat ist eben kein begehrter GT 16V mit 136 PS.

Unsere Highlights

VW Passat 1.6 GL, EZ 6/1989, 1.595 cm3, 72 PS, 208.629 km, 3. Hand, 1.999 Euro. Alle Angaben ohne Gewähr.

  • Pro: brav, langlebig, auch in Zukunft reparierbar und obendrein gepflegt.
  • Contra: vereinzelte Rostspuren, kleiner Motor. Ein GL ohne Lenkhilfe!

Fazit

Ein sprödes Auto, das man sich ein bisschen schönreden muss.