Diese Züge sind abgefahren
Die Top 3 der schnellsten Züge und Autos

Hochgeschwindigkeitszüge sind flotter als Autos - wenn sie überhaupt fahren und nicht streiken. Der ICE käme allerdings erst auf Platz acht. Vergleich der schnellsten Züge und Autos.

CRH380A Zug China
Foto: CSR Sifang Locomotive & Rolling Stock

Emotionale Befindlichkeiten bei Seite, hier geht es nur um Zahlen. Wir haben die drei schnellsten Züge der Welt mit den drei schnellsten Serienautos verglichen. Die Deutsche Bahn spielt in dieser Auflistung keine tragende Rolle. Nicht, weil sie streikt, aber der ICE bringt es im Alltagsgebrauch auf "nur" 226 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, und das schaffen ja selbst zweitklassige Sportwagen. Auch die japanische Magnetschwebebahn Maglev, die kürzlich auf einer Testfahrt eine Höchstgeschwindigkeit von 603 (!) km/h erreicht hat, bleibt fürs Erste außen vor. Die Strecke für den japanischen Sause-Zug wird Schätzungen zufolge erst im Jahr 2045 ausgebaut sein.

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Bugatti gegen CSR Sifang Locomotive & Rolling Stock

Auf dem ersten Platz der automobilen Riege begegnet uns ein alter Bekannter mit 1.200 PS: Der Bugatti Veyron Super Sport schaffte bei seiner Testfahrt eine Höchstgeschwindigkeit von rund 431 km/h, ist in der Serienversion allerdings leider auf 415 km/h gedrosselt, was ja  auch noch ganz okay ist. Zu haben wäre die 8-Liter-Rakete für lächerliche 2 Millionen Euro - wenn sie nicht ausverkauft wäre. Warum lächerlich?

Der Kontrahent schlägt mit circa 36,4 Millionen Euro zu Buche, bringt allerdings auch 11.800 PS mit. Es handelt sich dabei um den CRH380A aus China, den schnellsten Serienzug der Welt. Im Betrieb liegt die maximale Geschwindigkeit bei 350 km/h, im Schnitt sind die Passagiere mit 316 km/h unterwegs. 1 - 0 für das Auto. Wobei zugestanden werden muss, dass 5,5 Stunden für die Strecke von Peking nach Shanghai eine respektable Zeit sind.

Platz 2 für Texas und Frankreich

Der zweite Platz der Hochgeschwindigkeitszüge geht nach Europa, genauer gesagt nach Frankreich an den TGV Duplex. Auch dieser Schienen-Feger wirft rund 12.000 PS in die Waagschale und das zum Preis von 19,8 Millionen Euro. Im Schnitt ist der Franzose mit 272 km/h unterwegs und schafft im Reiseverkehr bis zu 320 km/h.

Auf Asphalt statt auf Schienen rauscht der Hennessey Venom GT durch die Weltgeschichte. Unter der Haube trägt der Texaner einen 7-Liter-V8-Biturbo mit 1.261 PS. Das reicht für 427,6 km/h Spitze. Auch dieser Wert schlägt den Zug; fairer Weise muss aber gesagt werden, dass der Venom das Sitzplatz-Duell mit 2 zu 545 klar verliert. Dafür ist er um einiges billiger: 900.000 Euro.

Der Koenigsegg Agera R im Kampf mit Siemens

Der drittschnellste Serienzug der Welt ist der AVE103 aus Spanien. Hergestellt wird das Geschoss jedoch von Siemens. Wie ein vertrautes Motiv erscheint die Leistung von 8.800 kW, also rund 11.800 PS. Damit beschleunigt der Zug auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 269 km/h. Spitzenleistung sind 300 km/h, auf einem abschüssigen Streckenabschnitt soll der Zug jedoch sogar über 403 km/h erreicht haben. Kostenpunkt für den Gleis-Gleiter: 25,2 Millionen Euro.

Die Konkurrenz auf Platz 3 kommt aus Schweden und zwar in der Gestalt des Koenigsegg Agera R mit 1.140 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 418 km/h. Wiederum schlägt das Auto hier den Zug, und auch im Preis: 1,2 Millionen Euro werden für den nordischen Sportler abgebucht.

Bugatti, Hennessey und Koenigsegg sind schneller

Die schnellsten Serienautos der Welt schlagen die schnellsten Serienzüge klar, wenn es um die Höchstgeschwindigkeit im Regelgebrauch geht. Um beeindruckende Ingenieurs-Leistungen handelt es sich jedoch bei allen Beteiligten. Realistisch betrachtet wird natürlich keines der hier genannten Autos eine Strecke vom Frankfurter Flughafen nach Siegburg in 38 Minuten schaffen. Ein Zug kann also durchaus schneller sein. Wenn er denn fährt.