Offroad-Challenge 2013
Ab in die Pfütze

Es gibt eigentlich keine Veranstaltung im Freien, bei der man sich kein schönes Wetter wünscht. Und doch gibt es vereinzelte Ausnahmen, zum Beispiel die Teilnahme an der Offroad Challenge, denn bei richtig Schlamm und Matsch macht das Training mit den 15 Mercedes Modellen noch ein bisschen mehr Spaß als auf dem Trockenen.

Offroad Challenge 2013, 2. Etappe
Foto: Dino Eisele

Der Nürburgring in der Eifel ist bekannt für Wettersprünge und fieses Nieselwetter. Das bekamen auch die Teilnehmer der vierten Offroad Challenge zu spüren. Für die zweite Vorausscheidung für das große Finale in Spielberg im Oktober wurden zwanzig Teilnehmer ausgelost, darunter auch drei Frauen. Michaela, Stephanie und Sabine. Sabine kommt aus Düsseldorf und nebenberuflich Instruktorin für so genannte Knieschleifkurse im Motorradsport. Heute sitzt sie brav in der zweiten Reihe und lauscht dem theoretischen Teil von Trainer Andre Zaenker. Knapp eine Stunde müssen die Angereisten die Schulbank drücken, bevor sie auf die 15 Mercedes Modelle losgelassen werden.

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Offroad-Challenge: Spielplatz ist ein professioneller Park

Der Spielplatz der heutigen Veranstaltung ist der Nürburgring Offroad Park. Aus einem ehemaligen Lavasteinbruch entstand in zwölf Monaten ein 80.000 Quadratmeter großes Trainingsgelände mit zwölf Modulen von "einfach bis schwierig“.

10:00 Uhr: Die erste Gruppe startet in den Park, der nach ordentlichen Niederschlägen einer Matschgrube mit Pfützen ähnelt. "Eigentlich gar nicht so schlecht, auf dem Trockenen macht es nicht so viel Spaß", beruhigt Instruktor Fischer. "Wer vom Fahren ins Graben kommt, sagt dann bitte per Funk Bescheid", witzelt er durchs Gerät. In einem Auto sitzen immer zwei Teilnehmer. Die meisten kennen sich erst seit ein paar Minuten, aber die Stimmung hinter dem Armaturenbrett ist in allen Autos hervorragend. "Also Du konzentrierst Dich aufs Fahren und ich suche nach der Lüftung für die Scheibe," einigen sich Christian und Christian. Schließlich sollen alle Teilnehmer auch alle Modelle fahren, die Umstellung vom Mercedes G-Professional, der mit seiner urigen und soliden Basis überzeugt zum voll ausgestatten GL ist krass.

Auf Du und Du bei der Offroad-Challenge

12:00 Uhr: Zu Tisch, bitte. Es gibt es Mittagessen. "Sehr lecker. Bei anderen Veranstaltungen gibt es nur belegte Brötchen", schwärmen die Esser über das bereitgestellte Grill-Buffet. Die Stimmung ist locker und offen, das obligatorische "Du" nach wenigen Offroad Challenge-Stunden üblich. Uneinigkeit gibt es lediglich über "das richtige Auto". Da kommt es eben ganz auf den persönlichen Geschmack an. "Also, den G mit V8 für den Alltag und den G Professional zum Spaß. Das wäre perfekt", träumt Student Tobias, der "nur zum G fahren" hier ist.

Willy will lieber Mercedes GL fahren. "Das ist viel komfortabler – also früher war ich da auch anders", unterstreicht der passionierte Harley Davidson Fahrer. Sein heutiger Team-Partner Claus ist da ganz anderer Meinung: "Der G ist super, aber ich sitze hier drin wie in einer Schachtel", lacht der großgewachsene Mann. Warum er aus Mainz angereist ist möchte er gerne verraten: "Ich will die Leute überzeugen, dass auch Taxifahrer Auto fahren können", lacht er.

Bitte kein Stopp in der Brühe

13:00 Uhr. Die Sonne scheint. Manchmal. Nachdem am Morgen die Fahrten über matschiges Terrain führten, geht es am Nachmittag an die schwierigen Einheiten. Es gibt Steigungen zu bewältigen, von 17,9 Grad bis 34,3 Grad geht es steil bergauf und bergab. Die heftigste Überwindung kostet das Naturgefälle, das einer Matsch-Rutsche gleicht. Trotz heftigem Hang trauen sich alle. Heftig ist auch die Fahrt durchs hüfttiefe, braune Nass. Hier will niemand stehenbleiben. Aber alle bleiben trocken, die Autos marschieren brav.

Nachdem sich mittlerweile alle auf die aktuelle Geländewagen-Modellreihe eingestellt haben, steht die große Prüfung der Offroad Challenge an. Es geht schließlich um die Qualifikation, da entscheiden das fahrerische Können und theoretisches Wissen. Dazu werden die Gruppen per Losverfahren eingeteilt. Während zehn Personen in der Klausur die Köpfe qualmen, müssen die anderen einen G Professional durch einen abgesteckten Parcours manövrieren. "Das ist mal was ganz anderes als den Tag über. Echt anstrengend und anspruchsvoll", teilt Claus, der Taxifahrer, seinen Kollegen mit. Es gilt möglichst wenige Hindernisse zu berühren. Fällt der kleine Ball vom der Stange, kostet das zwei Punkte. Zudem schaut die Jury auch auf die Zeit – wer überschreitet bekommt zusätzlichen Abzug. Und offene Scheiben hauen mit acht Punkten rein. "Die Fenster müssen zu sein, weil das sicherheitsrelevant ist."

Schlängelparcours mit dem Mercedes GL

Als dritter Teil in der Gesamtwertung zählt die Zusatzprüfung. Ein GLK muss geradeaus und rückwärts durch einen Parcours bewegt werden, der allerdings mit nur etwa 20 Zentimeter kleinen Pylonen abgesteckt ist. Hört sich einfach an, ist aber ganz schön schwierig. Sogar Sabine, die den Titel der Einparkmeisterin 2012 erfahren konnte tut sich enorm schwer mit dem Rangieren des großen SUV.

17:30 Uhr: And the winner is? Addiert aus allen ergatterten Punkten ergibt sich der Gesamtsieger. Völlig überrascht darf Tobias das Siegerpodest erklimmen. "Hammer! Ich bin total perplex. Das war mein erster Kurs", gesteht der Fahrzeugentwickler. Mit 25 Punkte Vorsprung konnte er sich gegen den Taxifahrer durchsetzen, der seinen Triumpf aber wie ein Gewinner feiert. Den Dritten machte Holger, der spätestens jetzt gerne seinen Allrad-VW Bus gegen einen G Professional tauschen würde. Die beste Frau auf der Ergebnisliste ist Sabine, die blonde Dame aus Düsseldorf. Kursteilnehmerin Michaela konnte sich zwar nicht auf den oberen Rängen platzieren, trifft aber dafür die richtigen Worte: "Gewonnen haben wir alle, denn allein dieser Tag war super." Wie recht sie doch hat.