Hohlraumversiegelung
Rost-Stopp selbstgemacht

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Die braune Pest nagt im Laufe der Zeit unaufhaltsam am geliebten Altblech. Wem das nötige Kleingeld oder die Werkstatt für eine professionelle Versiegelung fehlen, kann sich selbst helfen.

Hohlraumversiegelung, Anna Matuschek
Foto: Ingolf Pompe

Mindestens 400 Euro - so viel kostet eine professionelle Hohlraumkonservierung für Kleinwagen. Diese Investition lohnt sich bei einem Gesamtwert von schlappen tausend Euro wie bei unserem Audi 80 kaum noch.

Zugang legen, wenn nötig

Wirklich stoppen lässt sich der Verfall nur mit einer Restaurierung. Immerhin gibt es bis dahin Mittel, um den Rost-Fraß zu verlangsamen. Wir greifen beispielsweise zu Fluid Film von Hodt. Die Schütteldose gibt es für rund 10 Euro im Einzelhandel oder direkt beim Anbieter. Großer Vorteil: Das Öl aus der Spraydose kann jederzeit und von jedem angewendet werden.

Unsere Highlights

Mit verschiedenen Sprühkopfaufsätzen kommt auch der Laie an sonst kaum erreichbare Rostherde im Verborgenen. Zudem verfestigt sich das Material nicht und kriecht auch nach der Anwendung weiter. Ein Mekka für Rost sind bekanntermaßen die Schweller, hier kann sich Feuchtigkeit sammeln, aber nicht abfließen. Um diese von innen mit Flüssigfett zu fluten, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder das Fahrzeug hat einen "Zugang" bereits ab Werk oder es muss einer gelegt werden.

Auch wenn es weh tut, hilft dem Auto ein kurzer Eingriff mit dem Bohrer langfristig mehr, als den Schweller sich selbst zu überlassen. Um den nicht einsehbaren Teil gegen Rost zu versiegeln, nutzt man idealerweise eine lange Sonde mit diversen Löchern. Diese verteilt das Material gleichzeitig in alle Ecken. Sparen ist übrigens nicht angesagt. Nur wer die Hohlräume tränkt, darf ein gutes Ergebnis erwarten.

Der kluge Schrauber arbeitet von unten nach oben

Neben den Schwellern lohnt sich die Anwendung grundsätzlich in allen Hohlräumen. Stehend oder liegend unter dem Auto arbeitet man sich von vorn nach hinten und von unten nach oben durch die komplette Karosserie. Vorteil: Wer unten anfängt, wird im Laufe der Arbeit nicht mit Öl vollgekleckert.

Wichtig ist die Behandlung auch für Achskörper, in denen sich Wasser sammelt. Und im Innenraum gibt es für fleißige Youngtimerbesitzer ebenfalls viel zu tun. Allerdings sollten sie, bevor es tatsächlich ans Interieur geht, den Geruch des Produkts für gut befinden.
Im Fall Fluid Film differieren die Meinungen der Probe-Riecher von "herrlich" bis "hässlich". Wer damit leben kann, sollte sich dem Tür-Innenleben widmen, dazu muss die Verkleidung ab. Die Querholme unter den Sitzen sollten ebenfalls üppig versorgt werden.

Letzte Station ist der Kofferraum. Mit einer langen Sonde kommt man von hier bei den meisten Autos ideal in die versteckten Tiefen hinter den Radläufen. Nach fünf Dosen Fluid Film und zwei Stunden Zeitaufwand ist unser Audi zwar nicht rostfrei, aber immerhin im Kampf gegen den Verfall besser gerüstet.

Kampf gegen den Verfall

Hohlraumschutz ist ein wichtiges Thema - nicht nur bei Old- und Youngtimern. Zwar werden ab Werk alle Fahrzeuge mit einem Schutz ausgestattet. Allerdings passiert das meist maschinell und häufig nicht ausreichend. Besonders im Unterboden, bei Schwellern und im Türbereich kommt das Blech durch ungenügendes oder gerissenes Material mit Wasser und Salz in Kontakt.

Mit den unten abgebildeten Produkten, hat auch der Laie die Möglichkeit, sein Auto zu konservieren und so Rost zu stoppen. Die Anwendung sollte bei flüssigen Produkten regelmäßig wiederholt wer-den. Ein Nach- und gleichzeitiger Vorteil ist die Kriechwirkung. So ist die Gefahr, dass sich das Öl nach dem Auftragen bei Hitze beispielsweise im Kofferraum verteilt, gegeben. www.korrosionsschutzdepot.de.