Mercedes SL73 AMG (R129)
Knapp 400.000 Euro für königlichen AMG SL73

Angetrieben von einem 7,3-Liter-V12-Saugmotor gehört dieser SL der Baureihe R129 zu den echten Raritäten. Erstbesitzer ist der Sultan von Brunei – doch nicht nur das macht dieses Exemplar extrem teuer.

Mercedes-Benz SL73 AMGÊkšnigliche Familie von Brunei
Foto: Collecting Cars

Als sich AMG in den 1990er-Jahren mit eigenen Modellen in Mercedes-Showrooms etablierte, machten die Affalterbacher auch vor dem edlen Roadster SL keinen Halt. Sie knöpften sich die Acht- und Zwölfzylinder-Modelle vor und exerzierten klassisches Saugertuning. An der Spitze dieser Umbau-Ära stand der SL73, der in den offiziellen Preislisten allerdings nicht auftauchte. AMG bohrte den Zwölfzylinder damals auf 7,3 Liter Hubraum auf. Das Ergebnis: 525 PS und 750 Newtonmeter Drehmoment. Eines der ersten Modelle stand nun in einer Auktion bei "Collecting Cars" zum Verkauf.

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Dabei handelt es sich um ein Fahrzeug aus dem ehemaligen Bestand des Sultans von Brunei. Während vielen potenziellen Kunden der Gesamtpreis von rund 350.000 DM damals zu teuer war, orderte der Sultan dem Vernehmen nach gleich 25 Exemplare des Über-Roadsters. Dieser in "Diamond Black Metallic" lackierte SL ist seither erst 3.027 Kilometer gefahren, wurde allerdings neu lackiert.

Einer von nur zwei Rechtslenkern

Schon beim Blick auf die ersten Bilder fällt auf: Dieser SL73 AMG ist ein Rechtslenker. Und davon gab es laut AMG nur zwei Stück. Das dürfte nicht nur den Sammlerwert nach oben getrieben haben, sondern auch die Gebote, die bis Sonntag den 14.01.2024 abgegeben wurden. Den finalen Zuschlag erhielt der Käufer für 340.000 britische Pfund – das sind umgerechnet knapp 400.000 Euro.

Der Käufer bekommt dafür allerdings nur feinste AMG-Technik, ein modifiziertes Getriebe, ein Lenkrad und ein Tachometer mit AMG-Logo (zeigt bis 300 km/h an), sowie AMG-Einstiegsleisten, eine Motorabdeckung aus Kohlefaser, ein Heckspoiler für den Kofferraumdeckel und eine überarbeitete Federung. Die Motorabdeckung ziert obendrein ein goldener Schriftzug der königlichen Familie von Brunei.

Titankolben und Sportauspuff

Das Werk in Bremen verließ dieser SL noch als SL 600 – allerdings schon mit AMG-Stylingpaket. Anschließend knöpften sich die Schrauber in Affalterbach vor allem den Zwölfzylinder (M120) vor, spendierten eine komplett neue Kurbelwelle, Titankolben, bearbeitete Zylinderköpfe, größere Ventile und einen Sportauspuff. Der Motor diente später auch als Antriebsstrang für den italienischen Supersportwagen Pagani Zonda.

Passend zur Tieferlegung rollt dieser SL73 auf einem Satz geteilter 18-Zoll-Fünfspeichen-Leichtmetallfelgen mit Goodyear Eagle F1-Reifen. Zur Ausstattung gehören obendrein: beheizbare und elektrisch verstellbare Multikontur-Vordersitze mit Drei-Positionen-Memory, Tempomat, Klimaanlage, ein elektrisch ausfahrbarer Überrollbügel, eine höhenverstellbare Federung mit schaltbaren Dämpfern und eine CD-Stereoanlage. Dem Verkauf liegen das Besitzerbuchpaket, Rechnungen für die Wiederinbetriebnahme, ein abnehmbares Panorama-Glas-Hardtop, ein Windabweiser, ein Reserverad und ein Warndreieck bei.

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Fazit

In England wurde ein Mercedes SL73 AMG der Baureihe R129 versteigert. Das Auto ist mit einem 7,3 Liter großen Zwölfzylinder mit 525 PS bestückt und gehörte einst der königlichen Familie von Brunei und brachte 400.000 Euro ein.

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