Jeep 4xe Ladenetzwerk für Offroad-Strecken
Batterie laden in der Wildnis

Jeep baut ein Lade-Netzwerk an Offroad-Strecken auf – damit auch in der Wildnis nicht der Saft ausgeht.

Jeep 4xe Ladenetzwerk für Offroad-Strecken
Foto: Jeep

In den nächsten 12 Monaten möchte Jeep Level-2-Ladestationen an US-Offroadstrecken errichten. Dabei stehen für den amerikanischen Hersteller die sogenannten Jeep-Badge-of-Honor-Strecken ganz oben auf der Liste. Diese Strecken hat Jeep als klassische Offroad-Routen etabliert – einige Fahrer, die so eine Badge-of-Honor-Tour geschafft haben, pappen sich eine entsprechende Plakette an ihren Jeep. Der Aufbau des Offroad-Ladenetzwerks fällt mit der Einführung des Plug-in-Hybriden Jeep Wrangler 4xe zusammen.

Unsere Highlights
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Solarpanels sorgen für zusätzlichen Strom - dort, wo keine Stromleitung in der Nähe ist, sind die allein für das Aufladen der Fahrzeuge zuständig.

Erste Stationen eröffnen in ein paar Wochen

Trails in Moab (Utah), der als eine der schwersten Offroadstrecken der Welt geltende Rubicon Trail in Kalifornien und Trails in der Umgebung des kalifornischen Big Bear Lake sind die Ersten, die Jeeps Offroad-Ladestationen bekommen – bereits in diesem Frühjahr sollen die Strom-Zapfsäulen betriebsbereit sein. Die restlichen Badge of Honor Trails bekommen ihre Ladestationen dann bis Ende 2021.

Jeep 4xe Ladenetzwerk für Offroad-Strecken
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An einer Offroad-Ladestation können zwei Fahrzeuge gleichzeitig laden.

Stromnetz oder autarke Solar-Stationen

Wenn möglich, schließt Jeep die Ladestationen direkt ans örtliche Stromnetz an. Ist keine Stromleitung in der Nähe, installiert der Hersteller solarbetriebene Schnelllader. Die Level-2-Geräte arbeiten mit 240 Volt und sollen den 17-Kilowattstunden-Akku des Jeep Wrangler 4xe innerhalb von zwei Stunden vollständig aufgeladen haben. Die vollgeladene Batterie soll eine rein elektrische Reichweite von 34 Kilometern ermöglichen.

Jeep 4xe Ladenetzwerk für Offroad-Strecken
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Das Aufladen ist für Jeepfahrer kostenlos.

Dahinter steckt VW-Geld

Den Betrieb der Ladestationen übernimmt mit Electrify America der größte Gleichstrom-Schnellladesystem-Betreiber der USA. Die Gründung des Unternehmens geht auf den VW-Dieselskandal zurück, in dessen Folge sich VW verpflichten musste, in den kommenden zehn Jahren zwei Milliarden Dollar (aktuell umgerechnet zirka 1,7 Milliarden Euro) in den Aufbau einer US-Ladeinfrastruktur zu investieren.

Jeep-Kunden können die Offroad-Ladestationen per App finden und kostenlos nutzen.

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Fazit

Jeep baut Ladestationen in entlegenen Ecken, um dort seinen Offroad-Fahrern die Möglichkeit zu geben, ihre Plug-in-Hybride nachzuladen. Die Zeiten, in denen sich die Autohersteller hinter dem Henne-Ei-Problem versteckten, um sich vor dem Aufbau einer Ladeinfrastruktur zu drücken, scheinen vorbei zu sein. Wer elektrifizierte Autos verkaufen möchte, muss sich auch darum kümmern, dass der Kunde deren Vorteile nutzen kann. Tesla ist hier mit seinen reinen Elektroautos und den firmeneigenen Superchargern vorangegangen.

An beliebten Offroadstrecken Ladestationen aufzubauen, macht diese Strecken vielleicht ein bisschen weniger wild, aber es sorgt dafür, dass ein grundsätzlich effizienter Elektroantrieb seine Vorteile auch im Gelände ausspielen kann. Geräuscharmes und lokal emissionsfreies Fahren kommt dort nämlich mit sehr feiner Dosierbarkeit der Antriebskräfte zusammen.

Außerdem denkt Jeep natürlich bereits viel weiter: Fast schon heimlich haben die Amerikaner kürzlich ihren rein elektrisch angetriebenen Konzept-Wrangler namens Magneto präsentiert. Wenn der in Serie geht, ist er auf Ladesäulen, auch in der Wildnis, angewiesen.