E-Auto Ladebuchsen
Ladeanschluss, wo bist du denn?

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Richtig an der Ladesäule zu parken, ist manchmal gar nicht so einfach. Denn es gibt (noch?) keinen einheitlichen Ort für Ladeanschlüsse bei E-Autos. Warum ist das so? Und gäbe es denn eine perfekte Position?

Anschluss, wo bist du denn?
Foto: auto motor und sport

Mist, so wird das nichts! Während eines Routenplaner-Tests erwische ich mich nicht nur einmal dabei, wie ich falsch an die Ladesäule heranfahren will. Eben bin ich noch Polestar 2 gefahren, jetzt sitze ich im Aiways U5. Und die Positionen der Ladeanschlüsse? Genau entgegengesetzt verortet. "Können die das nicht alle einheitlich machen", frage ich mich.

Zwar tauschen Autofahrer gewöhnlich nicht dreimal täglich das Auto, dennoch betrifft dieses Thema alle E-Mobilisten. Denn abseits der heimischen Wallbox wird das Parken an der öffentlichen Säule oft zum Wettbewerb um die wahnwitzigsten Parkkünste, damit man mit dem Fünf-Meter-Kabel ja noch die Buchse erwischt. Und das Problem hat nicht nur mit der Ladesäule, sondern eben auch mit der Position der Ladeanschlüsse zu tun.

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Warum so kompliziert, liebe Hersteller?

Die sind bei den verschiedenen Autobauer teilweise sogar modellabhängig unterschiedlich platziert. Der Blick auf das interaktive Schaubild unten zeigt, dass Hersteller wie Mercedes oder Audi extrem oft vertreten sind, während beispielsweise Opel die Anschlüsse aller E-Autos (BEV) und Plug-ins (PHEV) jeweils an einer Stelle platziert. "Die Anordnung der Ladeanschlüsse ist eine Abwägung zwischen Kundennutzen und technischen Anforderungen sowie der Fahrzeugarchitektur", erklärt Mercedes. Und das gilt letztendlich für jedes Modell mit alternativem Antrieb.

Interaktive Übersicht: Welcher Hersteller positioniert die Ladeanschlüsse wo?

Zum Kundennutzen zählen die Hersteller neben dem Komfort vor allem die Sicherheit. "Der Schnellladeanschluss (DC) befindet sich aus Sicherheitsgründen immer auf der dem Verkehr abgewandten Seite", so ein Sprecher von Porsche über deren Modelle. Außerdem sei so gewährleistet, dass der Fahrer sehe, ob sein Fahrzeug noch mit dem Kabel verbunden sei, erläutert Volvo deren Positionswahl. Technisch gesehen ist vor allem das Package, also die Architektur beziehungsweise die Fahrzeugplattform des jeweiligen Modells entscheidend.

Ist ein einheitlicher Ort denkbar?

Gerade bei einem PHEV mit doppelter Antriebstechnik ist dies der Fall. Denn nicht beide Antriebe können auf derselben Seite positioniert werden. "Aus technischer Sicht sollte der Ladeanschluss in kurzer Entfernung zu den Ladekomponenten im Fahrzeug angeordnet sein, so dass lange Hochvolt- und Signal-Verkabelungen vermieden werden", heißt es von Mercedes. Im Umkehrschluss: So individuell die Hersteller bauen, so individuell ist auch die Position des Ladeanschlusses. Worin sich allerdings alle einig sind: Einen perfekten Ort für den Stecker gibt es aufgrund der verschiedenen Anforderungen schlicht und ergreifend nicht.

Umfrage
Die Ladebuchsen an E-Autos sind bisher nicht einheitlich positioniert. Sollte sich das ändern?
2512 Mal abgestimmt
Ja, das ist total nervig.Mir egal, bei meinem eigenen Auto kenne ich die Position und kann mich daran gewöhnen.

Fazit

Unterschiedliche Bauweisen von E-Autos erfordern eine verschiedene Position des Ladeanschlusses. Sieben verschiedene Positionen gibt es derzeit: Fahrerseite vorne und hinten, Beifahrerseite vorne und hinten, Front mittig und Fahrerseite sowie auf der Beifahrerseite am Heck. Selbst bei ein und demselben Hersteller mit vielen Modellen – beispielsweise Audi und Mercedes – sind die Positionen verschieden. Der Grund: Die unterschiedlichen Ansprüche verhindern die Möglichkeit, Ladebuchsen-Positionen zu vereinheitlichen.