RC Car im Maßstab 1:10 mit Wasserstoffantrieb
Miniatur-Mirai mit echter Brennstoffzellen-Technik

Dieser funkferngesteuerte Toyota Mirai fährt mit einem echten Wasserstoffantrieb. Britische Tüftler haben das Spielzeugauto umgebaut.

10/2021, Toyota Mirai als RC Car Maßstab 1:10 mit Brennstoffzelle
Foto: Toyota (GB) PLC.

Der Toyota Mirai steht neuerdings im Guinness Buch der Rekorde: 1.360 Kilometer hat ein Exemplar der Brennstoffzellen-Limousine kürzlich geschafft, ohne dabei auch nur ein Mal Wasserstoff nachzutanken – Weltrekord! Der hier vorgestellte Mirai kommt längst nicht so weit – und verkörpert trotzdem ein beeidruckendes Stück Technik. Denn es handelt sich um ein ferngesteuertes Auto im Maßstab 1:10, das – wie das Original – mit einem echten Brennstoffzellenantrieb fährt.

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Verantwortlich für das Hightech-Spielzeug sind die Tüftler von Bramble Energy. Die Briten schnappten sich einen RC-Car-Klassiker aus dem Hause Tamiya, nämlich das TT-02-RC-Kit mit Allradantrieb. Allerdings flogen weite Teile des Antriebs raus. Statt aus einem Akku zieht der Elektromotor seine Energie nun aus einer Miniatur-Variante jener Brennstoffzelle in Leiterplatten-Bauweise, die Bramble "Printed Circuit Board Fuel Cell" (PCBFC) nennt.

20 Watt statt 134 Kilowatt

Der Motor leistet 20 Watt und die Energie soll für etwa 14 Kilometer reichen, was in etwa doppelt so viel sein soll wie beim originalen Tamiya-Bausatz. Auch das Steuersystem und die beiden kleinen austauschbaren Zwölf-Milliliter-Tanks, die wie AA-Batterien aussehen und in denen der Wasserstoff gespeichert wird, wurden extra angefertigt.

10/2021, Toyota Mirai als RC Car Maßstab 1:10 mit Brennstoffzelle
Toyota (GB) PLC.
Der Nachbau im Maßstab 1:10 trägt sogar dieselbe Farbe wie das Original.

Gleiches gilt für die Karosserie, die von Tamiya in einer eigens angefertigten Gussform erschaffen wurde. Farblich besteht kein Unterschied zum Original: Das RC Car ist in dieselbe Lackierung namens "Scharlachrot" getaucht, in der auch der echte Toyota Mirai angeboten wird. In Szene gesetzt haben Bramble Energy und die britische Toyota-Dependance den kleinen Wasserstoff-Flitzer übrigens in einem Miniaturdorf in der Grafschaft Gloucestershire.

Die Daten des Original-Mirai

Der Toyota Mirai in Originalgröße leistet übrigens 134 kW/182 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 300 Newtonmetern. Er beschleunigt in 9,2 Sekunden von Null auf Hundert und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h. Nach WLTP-Norm kommt die 4,98 Meter lange und 1,9 Tonnen schwere Brennstoffzellen-Limousine mit einer Wasserstoff-Tankfüllung bis zu 650 Kilometer weit. Basispreis in Deutschland? 63.900 Euro.

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Fazit

Möglich, dass es der Toyota Mirai nach kürzester Zeit wieder ins Guinness Buch der Rekorde schafft – diesmal als kleinstes Wasserstoffauto der Welt. Die Kooperationspartner bei diesem Projekt behaupten jedenfalls, dass sie auf der britischen Insel kein anderes RC Car mit Wasserstoffantrieb kennen. Was natürlich nicht heißen muss, dass es im Rest der Welt keines gibt. Liebes Guinness-Komitee, das ist doch eine intensive Nachforschung wert, oder?