Continental Driver Identification Display (2025)
Erkennt nicht nur Gesichter, sondern auch Haut

Das Driver Identification Display von Continental verspricht einen Komfort- und Sicherheitsgewinn dank Gesichtserkennung. Den Autoschlüssel braucht man trotzdem noch.

Continental Driver Identification Display Gesichtserkennung
Foto: Continental AG

Den Motor des Autos per Schlüsseldreh starten? Das machen immer weniger Menschen. Gängiger ist da inzwischen, den Autoschlüssel (oder alternativ das als solcher dienende Smartphone oder die Key Card) in der Hosentasche oder im Geldbeutel zu behalten und nach Druck auf einen Startknopf loszufahren. Keyless-Go macht's möglich – doch diese Systeme gelten aus Sicherheitsperspektive als fragwürdig. Mehr als einmal wurde in Tests nachgewiesen, dass viele Autos mit Keyless-Go leicht zu knacken sind. Doch das könnte spätestens 2025 der Vergangenheit angehören – dank einer Neuheit von Continental.

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Bereits auf der CES in Las Vegas Anfang Januar präsentierte der Zulieferer das "Driver Identification Display", das er gemeinsam mit seinem Partner, dem Optik- und Biometrie-Spezialisten Trinamix, entwickelt hat. Nun haben Continental und die Tochter des Chemiekonzerns BASF weitere Einzelheiten zu diesem Fahrer-Identifikations-Display veröffentlicht, das Kamera- und Display-Technologien vereint und dank biometrischer Fahrer- und Fahrerinnen-Erkennung die Diebstahlsicherheit auf ein neues Niveau heben soll.

Kamera mit Hauterkennung

Das System basiert auf einer unsichtbaren Kamera, die im Fahrer-Informations-Display hinter dem Lenkrad platziert ist. Hinzu kommt die sogenannte Lebenderkennung von Trinamix, die auf Basis biometrischer Faktoren menschliche Haut erkennen kann. Die patentgeschützte Technologie soll dadurch Täuschungen – beispielsweise durch Fotos oder dreidimensionale Masken – verhindern. "Diese Zwei-Faktor-Authentifizierung unterscheidet sich von anderen Gesichtserkennungs-Systemen, die sich bereits auf dem Markt befinden", sagt eine Continental-Sprecherin. Die Marken Genesis (siehe Fotoshow) und Ora, die zum chinesischen Great-Wall-Konzern gehört, bieten solche Funktionen in ausgewählten Modellen bereits in Serie an.

Der Konzern nennt sein "Driver Identification Display" das "weltweit erste Automobil-Display im Fahrzeuginnenraum, das eine berührungslose, hochsichere Authentifizierung ermöglicht und gegen Täuschung und Diebstahl schützt". Das ist jedoch nur die kurzfristige Kernkompetenz des Systems. Es sollen sich damit perspektivisch weitere Anwendungsfälle realisieren lassen. Zum Beispiel, um digitale Bezahlvorgänge über das Auto-Display zu authentifizieren, Zugang zu digitalen Diensten zu erhalten oder die Aufmerksamkeit des Fahrers oder der Fahrerin zu überwachen.

Serieneinsatz in zwei Jahren

2025 soll das "Driver Identification Display" in Serienautos eingeführt werden. Welche Hersteller es in ihre Autos einbauen wollen, verrät Continental bisher noch nicht. Klar ist aber: Der Autoschlüssel in physischer oder digitaler Form auf dem Smartphone oder als Key Card hat noch nicht ausgedient. Das "Driver Identification Display" ist bisher eine reine Interieur-Lösing; auf- oder zusperren kann man damit nicht. Nur losfahren, bezahlen oder sich überwachen lassen.

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Mit reiner Gesichtserkennung.

Fazit

Continental bringt 2025 mit dem "Driver Identification Display" ein System, das eine berührungslose und komfortable Authentifizierung ermöglichen und gegen Täuschung sowie Diebstahl des Fahrzeugs schützen soll. Perspektivisch sind damit weitere Funktionen wie Autorisierung von Bezahlvorgängen, Zugang zu digitalen Diensten oder Fahrerüberwachung möglich.