GA-B-Plattform
Toyota entwickelt neue Kleinwagen-Plattform

Die Japaner bauen die TNGA-Plattform-Familie weiter aus: Nach den Kompakt- und Mittelklassemodellen kommen bald die Kleinwagen in den Genuss eines neuen Baukastens.

09/2019, Toyota-Kleinwagenplattform GA-B
Foto: Toyota

Toyota ordnet derzeit seine Plattformen neu und führt unter dem Dach der Toyota New Global Architecture (TNGA) nach und nach neue Baukasten ein. Bereits auf dem Markt ist die GA-C-Plattform für Kompaktwagen wie der Prius, C-HR und Corolla. Hinzu kommt der GA-K-Baukasten, auf dem größere Limousinen- und SUV-Modelle wie der Camry und RAV4 basieren. Nun rundet Toyota die Plattform-Familie nach unten ab und bringt die neue GA-B-Architektur für Kleinwagen.

Unsere Highlights

Vorteile durch modularen Aufbau

Fortschrittliche Verbindungstechniken sollen zu hoher Verwindungssteifigkeit führen und trotzdem Gewicht und Kosten im Rahmen halten. Die Räder sind vorne an MacPherson-Federbeinen aufgehängt, die mit reibungsarmen Dämpfern und verschiedenen Federarten kombiniert werden. Die Hinterachse lässt sich je nach Fahrzeugart und -charakter als Verbund- oder Mehrlenkervariante ausführen. Insgesamt soll der Baukasten "vertrauensvolle und natürliche Fahreigenschaften" gewährleisten.

09/2019, Toyota-Kleinwagenplattform GA-B
Toyota
Mit der Positionierung des Fahrersitzes soll der Schwerpunkt abgesenkt werden.

Der Schwerpunkt soll dadurch abgesenkt werden, dass der Fahrersitz nicht nur nach unten, sondern auch nach hinten Richtung Fahrzeugmitte rückt. Die GA-B-Plattform soll zudem ein großzügiges Platzangebot und eine optimale Raumausnutzung gewährleisten.

Neue Freiheiten für die Designer

Die neue Architektur soll aber auch den Designern neue Freiheiten gewähren. Das flache Layout, bei dem die oberen harten Karosseriepunkte niedrig positioniert sind, führt Toyota zufolge zu Autos mit niedriger Höhe und breiter Haltung. Gleichzeitig kann damit das Design vereinfacht und dennoch eigenständiger und mit attraktiveren Proportionen gestaltet werden als bisher. Die GA-B-Plattform erlaubt zudem verschiedene Radstände, Fahrzeughöhen und Spurweiten – und dadurch Autos unterschiedlicher Größen und Karosseriearten. Grundsätzlich sollen die Räder bei der neuen GA-B-Modelle aber weit in den Ecken platziert sein, sodass sich kurze Überhänge und lange Radstände ergeben.

Fest steht, dass der nächste, wahrscheinlich im Herbst bei der Tokio Motor Show debütierende Yaris das erste Auto sein wird, das die neue Plattform nutzt. Sie könnte außerdem die Zukunft des Ende 2020 auslaufenden Aygo sichern. Aus dem Projekt, das Toyota zusammen mit dem PSA-Konzern umsetzte, sind die Franzosen längst ausgestiegen. Allein mit einer Plattform, die von weiteren Modellen genutzt wird, ließe sich ein solcher Kleinstwagen rentabel darstellen. Darüber hinaus hat der GA-B-Baukasten international eine hohe Relevanz – für Modelle, die nicht den Weg nach Europa finden. Davon gibt es im Toyota-Konzern eine ganze Menge.

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Fazit

Glaubt man Toyotas PR-Leuten, ergeben sich durch die GA-B-Plattform sowohl für die Techniker als auch die Designer neue, zuvor nicht gekannte Möglichkeiten. Ob diese das zu nutzen wissen, wird schon bald der neue Yaris zeigen. Dann werden wir wissen, ob sich die Fortschritte, die beim GA-C- und GA-K-Baukasten gelungen sind, auch ein bis zwei Nummern kleiner realisieren lassen.