Das Quadvelo schützt seinen Fahrer
Belgisches Auto für den Radweg

Das Quadvelo ist eine Art Auto für den Radweg. Es ist unfassbar teuer und der handbetriebene Scheibenwischer kostet Aufpreis.

Quadvelo
Foto: Quadvelo

Das Start-up Quadvelo aus dem belgischen Mechelen hat ein gleichnamiges, autoähnliches Fahrrad entwickelt. Das darf trotz seines maximalen Gesamt-Gewichts in Höhe von 285 Kilogramm und seiner Breite von 85 Zentimeter auf dem Radweg fahren. Und das Gerät kostet richtig viel Geld.

Der Fahrer des einsitzigen Quadvelo ist von einer mit Türen und Heckklappe ausgerüsteten Karosserie vor Wind und Wetter geschützt. Der Rahmen besteht aus pulverbeschichtetem Aluminium, die Karosserieteile sind aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Das Gefährt ist 2,5 Meter lang, 85 Zentimeter breit und 1,3 Meter hoch – sein Radstand beträgt 1,75 Meter, die Bodenfreiheit gibt der Hersteller mit 16,5 Zentimeter an. Das Fahrrad wiegt ohne Batterie und Türen 85 Kilogramm (ansonsten 95 Kilogramm), die Zuladung beträgt 200 Kilogramm. Rein rechtlich gilt das mit einem elektrischen Hilfsmotor ausgerüstete Quadvelo als Pedelec, weshalb es beispielsweise auf Radwegen fahren darf. Eine Zulassung oder Versicherung ist für die Nutzung des Quadvelo nicht nötig.

Unsere Highlights
Quadvelo
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Für Nachtfahrten ist das Quadvelo mit kräftigen Scheinwerfern ausgerüstet.

Handbetriebener Scheibenwischer

Für Komfort sorgen in dem Fahrrad ein verstellbarer Sitz, ein Touch-Display und ein Lüftungssystem. Außerdem ist das Fahrzeug mit Frontlichtern mit Blinkfunktion, Rücklichtern mit Bremslicht-Funktion, zwei Innenraumleuchten sowie mit winzigen hochklappbaren Außenspiegeln ausgerüstet. Den am Dach angeschlagenen großen Scheibenwischer muss der Fahrer per Hand betätigen.

Die Räder sind 20 Zoll groß, wobei die Vorderräder an Carbon-Blattfedern und die Hinterräder an Stahl-Schraubenfedern aufgehängt sind. Für die Verzögerung sind 90 Millimeter Trommelbremsen zuständig. Dank des Hilfsmotors soll das Quadvelo auf bis zu 25 km/h beschleunigen. Die Kapazität des 48-Volt-Akkus beträgt 814 Wattstunden – die Reichweite mit einer Batterieladung geben die Entwickler mit 75 Kilometer an.

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Hydraulikbremsen rundum kosten 1.350 Euro Aufpreis.

Erheblich teurer als ein Citroën Ami

Die Serienfertigung des Quadvelo soll bereits begonnen haben, der Einstiegspreis beträgt 9.900 Euro. Ausstattungsmerkmale wie der manuelle Scheibenwischer (50 Euro), Hydraulik-Bremsen rundum (1.350 Euro) oder eine Anhängerkupplung (inklusive Frontgriff 300 Euro) kosten extra – für ein voll ausgestattetes Quadvelo verlangt der Hersteller 14.200 Euro. Zum Vergleich: Ein nach der EG-Fahrzeugklasse L6e straßenzugelassener Citroën Ami (baugleich mit Opel Rocks Electric und Fiat Topolino) mit 6-kW-Motor (8 PS) hat zwar keinen verstellbaren Sitz, bietet aber zwei Personen Platz und ist ohne Muskelkraft-Unterstützung bis zu 45 km/h schnell. Mit 6.900 Euro kostet er 30 Prozent weniger als die Basisversion des vierrädrigen Pedelecs oder 51 Prozent weniger als die vollausgestattete Variante – darf dafür aber auch nicht auf dem Radweg fahren.

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Fazit

Das Quadvelo ist ein clever konstruiertes vierrädriges Elektrofahrrad, das ohne Nummernschild und Versicherung fahren darf – und das auch noch auf dem Radweg. Es bietet einer Person Platz, die dank Kunststoff-Karosserie vor Wind und Wetter geschützt ist. Die Lichtanlage umfasst sogar Bremsleuchten und den aufpreispflichtigen Frontscheibenwischer bedient der Fahrer per Hand.

Der Preis des interessanten Gefährts ist allerdings utopisch: Die Basisvariante kostet 9.900 Euro, voll ausgestattet steht das Pedelec mit 14.200 Euro in der Liste. Zum Vergleich: Ein neuer Citroën Ami kostet 6.900 Euro – der darf allerdings als L6e-Fahrzeug nicht auf Radwegen fahren.