Jeep Patriot 2.0 CRD Limited im Test
Innenraum-Facelift für den Geländewagen

In der lebensbedrohlichen Krise frischt Jeep den Patriot auf. Außen weiter kistig, innen neu. Wie gefährlich kann Autofahren eigentlich sein? Auf 212 Seiten mahnt die Bedienungsanleitung des Jeep Patriot 145 Mal zur Vorsicht.

Jeep Patriot 2.0 CRD Limited
Foto: Rossen Gargolov

Zu den kuriosesten Hinweisen gehören die Warnung vor einem "hubschrauberähnlichen Geräusch in den Ohren" bei offenen Fenstern, die Mahnung "Kabelbaum nicht kürzen!" und die Vorschrift "niemand zu erlauben, in einem nicht mit Sitzen und Sicherheitsgurten ausgestatteten Bereich des Fahrzeugs mitzufahren".

Schöneres Cockpit für den Jeep Patriot

Klingt, als hätten viele Mitfahrer den Laderaum heimeliger gefunden als das triste Passagierabteil. Mit dem Facelift soll sich das ändern. Während er außen unangetastet bleibt, hübscht sich der 4,41-Meter-SUV innen auf. Das kantige Hartplastik-Cockpit ersetzt ein abgerundetes Hartplastik-Cockpit. Es sieht hochwertiger aus und lässt sich leichter bedienen, verdirbt den rustikalen Charakter des Patriot aber genauso wenig wie die neuen Türverkleidungen. Es reist sich nun gediegener im Jeep Patriot , zu dessen Vorzügen das üppige Raumangebot zählt - vorn wie im Fond, in den die Mitfahrer durch schmale Türen schlüpfen, um dort überdurchschnittlich viel Kniefreiheit vorzufinden. Unterdurchschnittlich dagegen die 320 Liter des flachen und nur über eine hohe Kante beladbaren Kofferraums.

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Durstiger VW-Motor

Zu den Neuerungen zählt auch eine bessere Geräuschdämmung - was kein Fehler sein kann, wenn ein kerniger Pumpe-Düse-Diesel unter der Haube sitzt: Jeep bezieht den Zweiliter von VW. Er motorisiert den Jeep Patriot in Kooperation mit der gut abgestuften Sechsgang-Schaltbox bis auf leichtes Anfahrschwächeln kräftig, aber weder besonders kultiviert noch sparsam. Im Vergleich zu seinen größeren, starrachsigen Brüdern fährt sich der Jeep Patriot agil. Mit seiner Einzelradaufhängung rundum schafft er zwar nicht den berüchtigten Rubicon-Trail, bietet aber guten Federungskomfort und sicheres Fahrverhalten. Das ESP greift beherzt ein, bevor etwas Dramatisches passiert.

Jeep Patriot mit guter Traktion

Verbesserungswürdig sind die Bremsen, die im kalten Zustand die Erwartungen erfüllen, dann aber an Standfestigkeit verlieren. An Traktion mangelt es dank Allradantrieb dagegen nie. Auf trockener Straße gelangt die Kraft nur an die Vorderräder. Bei Schlupf weist die Elektronik die Lamellenkupplung an, Kraft an die Hinterachse weiterzuleiten. Das klappt unmerklich und effizient. Größtes Manko des üppig ausgestatteten, mit Preisen ab 27.990 Euro aber nicht billigen Jeep Patriot: Keiner weiß, wie es mit der Chrysler-Tochter weitergehen wird. Vor der unsicheren Zukunft warnt sie übrigens nicht, die sonst so vorsichtige Bedienungsanleitung.

Vor- und Nachteile
Testwertung
Kräftiger Dieselmotor
sicheres Fahrverhalten
gutes Raumangebot
reichhaltige Ausstattung
guter Fahrkomfort
vier Jahre Anschlussgarantie
Kleiner Kofferraum
niedrige Zuladung
Motor erfüllt nur Euro 4
fadingempfindliche Bremsen
Technische Daten
Jeep Patriot 2.0 CRD Limited
Grundpreis30.490 €
Außenmaße4408 x 1785 x 1658 mm
Kofferraumvolumen320 bis 721 l
Hubraum / Motor1968 cm³ / 4-Zylinder
Leistung103 kW / 140 PS bei 4000 U/min
Höchstgeschwindigkeit189 km/h
Verbrauch6,5 l/100 km