Renault Espace TCe 225
Kleines Update für den großen Van

Gemütliches Reisen mit bis zu sechs Passagieren: Der letzte Straßenkämpfer der Van-Ideale stellt sich nach dem Update dem Test.

Renault Esapce Tce 225 Initiale Paris, Exterieur
Foto: Achim Hartmann

Man weiß selten im Voraus, wann man sich das letzte Mal sieht. So fragen wir uns bei all den Spekulationen um die Zukunft des Espace nicht, wann, sondern ob es noch eine spätere Gelegenheit geben wird, dieses besondere Auto zu fahren.

Wobei der Renault seit bald 37 Jahren und fünf Generationen lieber ein besonderes als immer oder gar in allen Belangen ein besonders gutes Auto sein wollte. Seit 2015 schwelgt die aktuelle Version in Begeisterung über sich selbst und über die Straßen, und im letzten Sommer wurde der Van noch mal aufgefrischt. Er bekam eine umfangreichere Assistenzausrüstung mit erweitertem Notbremssystem, einen Spurwechselwarner mit Radar- statt Ultraschallsensorik sowie einen um Autobahn-, Stau- und Tempolimit-Assistenz aufgerüsteten Abstandstempomaten. Funktioniert alles zuverlässig – bis auf den aktiven Spurhalter, der spät regelt oder auch mal eher passiv bleibt.

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Wie das alles wieder klappt

Auch das Infotainment erfuhr ein Update, was nichts daran ändert, dass man einige Funktionen – etwa jene für das ferngesteuerte Umklappen der Rücksitze – eher zufällig dahertoucht oder -wischt, um sie später lange zu suchen, bis man sie eines schönen Tages wieder trifft.

Renault Esapce Tce 225 Initiale Paris, Interieur
Achim Hartmann
Auch das Infotainment erfuhr ein Update.

Nun, es gibt immer etwas zu entdecken und zu erleben im Espace, der dazu so behaglich eingerichtet ist mit großen, bequemen Sitzen. Starterknopf, Wählhebel auf D, auf geht’s.

Oder auch nicht. Wenngleich wir den 1,8-Liter-Twinscroll-Turbobenziner fahren, mit dem die Alpine über Landstraßen marodiert, entfaltet er hier mit 225 PS eine eher verhaltene Vehemenz. Mehr als mit der Ladedruckflaute beim Anfahren erklärt sich das damit, dass die Doppelkupplungsbox besinnlich durch ihre sieben Gänge schaltet. Zu größerer Eile mag sie sich selbst im Sport-Modus nicht durchringen. In dem bekommt der Antrieb einen Soundtrack einkomponiert, der halbstark klingt, aber das schon auf nette Art.

So sind es entspannte Reisen mit vier, fünf, sechs heiteren Gefährten oder raumgreifenden Transportvorhaben, auf denen der Espace zu jener Größe aufläuft, die ihn immer schon auszeichnet. Da bleibt er leise, federt besonnen – doch, passt alles. Anders als auf Landstraßen, über die er mit der indirekten, rückmeldungsnebulösen Allradlenkung kurvt und trotz der Adaptivdämpfer in Sport-Kennlinie seine Unbeholfenheit in Handlingbelangen nie überspielen kann.

Doch warum sollte er das jetzt noch versuchen? Der Espace bleibt der Espace – ein für alle und womöglich sogar nun fürs allerletzte Mal.

Fazit

Der letzte Straßenkämpfer der Van-Ideale ist ein fast idealer Van: sehr geräumig, enorm variabel, bequem und gut abgesichert. Al-lerdings kaum dynamisch, wenig sparsam und durchaus teuer.