Renault Mégane Grandtour E-Tech 160 im Test
Was kann der kompakte Plug-in-Hybrid?

Seit der Modellpflege ergänzt eine Plug-in-Hybrid-Variante das Angebot, die über einige technische Besonderheiten verfügt. Was bringt’s? Test.

Renault Mégane Grandtour
Foto: Rossen Gargolov

Spielen mit Lego fördert nicht nur bei Kindern die Kreativität: Renault-Ingenieur Nicolas Fremeau setzte aus den Plastikklötzchen einen Getriebe-Prototyp zusammen, der es im Renault Mégane Grandtour E-Tech 160 Plug-in-Hybrid zur Serienreife geschafft hat. Das auf einer Klauenschaltung basierende, kupplungslose Multi-Mode-Getriebe kombiniert vier Gänge eines 1,6-Liter-Vierzylinder-Saugmotors (92 PS) mit den zwei Gängen des 49 kW starken E-Motors – je nach Fahrsituation parallel oder in Serie. Dabei stört der permanente Wechsel zwischen den insgesamt 15 Getriebemodi nicht, der Antrieb wirkt sehr harmonisch.

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Nur keine Eile

Auf Harmonie legt der Renault viel wert, auf Handling weniger, denn in zügiger gefahrenen Kurven stören die ausgeprägten Karosseriebewegungen, und die Lenkung bietet nur wenig Rückmeldung. Zudem müht sich der Antrieb arg mit dem 1.655 kg schweren Kombi. Die Batteriekapazität ist nach wenigen Minuten höherer Reisegeschwindigkeit auf der Autobahn rasch erschöpft, dann fällt die Leistung spürbar ab, symbolisiert durch eine Schildkröte im Display.

Renault Mégane Grandtour
Rossen Gargolov
Der Plug-in-Hybrid startet in der Ausstattungslinie Intens bei 37.190 Euro.

Apropos Reichweite: Mit der 9,8-kWh-Batterie war im Test spätestens nach 43 km Schluss – gerade ausreichend, um im ams-PHEV-Verbrauch auf einen guten Wert von 2,0 l/100 km + 14,6 kWh/100 km zu kommen. Ohne elektrisches Nachladen fällt der Verbrauch mit 7,4 l dann aber deutlich weniger günstig aus.

Innen punktet der Mégane mit dem neuen Infotainment-System, dessen 9,3-Zoll-Monitor – wie auch das Cockpit-Display – weitgehend übersichtlich strukturiert und intuitiv bedienbar ist. Ebenso erwähnenswert: Die physischen Bedienelemente beispielsweise für den Pure-EV-Modus oder die Klimaautomatik erleichtern den Umgang. Weniger gut dagegen: der markentypische Bediensatellit für das Radio sowie das nicht verstellbare Head-up-Display.

Das Platzangebot fällt großzügig aus, die Sitze sind bequem gepolstert, einzig die fehlende Kippverstellung des Fahrersitzes sowie die zu geringe Einstellhöhe der Kopfstützen hinten fallen negativ auf. Der Kofferraum ist mit 389 Litern rund 23 Prozent kleiner als bei der klassischen Benzinvariante. Beim Beladen kann es nass werden, da die breite Unterkante der Heckklappe viel Wasser aufnimmt, das beim Öffnen der Klappe heruntertropft.

Das hätte im Rahmen der Modellpflege geändert werden können, stattdessen gibt es nun farbiges Ambientelicht und Voll-LED-Scheinwerfer. Beides soll ohne Hilfe eines Lego-Baukastens entwickelt worden sein.

Fazit

Der neue Hybrid-Mégane mag die entspannte Gangart, verbraucht dann wenig. Die aufwendige Technik kostet Laderaum und gar nicht mal so wenig Geld.

Technische Daten
Renault Mégane Grandtour E-Tech Plug-in 160 Intens
Grundpreis37.190 €
Außenmaße4626 x 1814 x 1449 mm
Kofferraumvolumen447 bis 1408 l
Hubraum / Motor1598 cm³ / 4-Zylinder
Leistung68 kW / 92 PS bei 5600 U/min
Höchstgeschwindigkeit183 km/h
0-100 km/h10,4 s
Verbrauch0,0 kWh/100 km
Testverbrauch7,4 kWh/100 km
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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
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Erscheinungsdatum 08.05.2024

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