Skoda Kodiaq RS
Macht auf Sport, kann Komfort

Den neuen Kodiaq RS schiebt ein Turbobenziner sportlich an. Besonders bemerkenswert ist dabei aber der Fahrwerkskomfort.

Skoda Kodiaq RS
Foto: Rossen Gargolov

Irgendwie weiß man nicht so recht, ob man sich freuen oder ärgern soll. Freuen darüber, dass der Skoda Kodiaq sogar in der stärksten Version, als RS, richtig gut federt. Oder ärgern darüber, wie schlecht das die meisten SUV selbst ohne jegliches Sportabzeichen machen.

Man fragt sich, mit welcher Rechtfertigung viele Hersteller im SUV-Segment ihren Kunden steifbeinigen Stuss zumuten. Wenn ein dezidiertes Sportmodell langstreckentauglich federn kann, dann sollte der Maßstab für alles Darunterliegende (mindestens) dieses Können sein.

Unsere Highlights

Spaß auch in den Kurven

Skoda Kodiaq RS
Rossen Gargolov
Der Allradantrieb verbessert übrigens eher die Fahrstabilität als die Offroad-Tauglichkeit.

Federungskomfort harmoniert mit einem RS-Modell übrigens ganz hervorragend. Zumal das gekonnte Gesamt-Set-up unleidliches Wanken unterbindet, sinnstiftende Rückmeldung liefert und dennoch kompetent auf Unebenheiten anspricht. Wie so häufig ist der softeste Modus der adaptiven Stoßdämpfer der beste – nicht nur für den Alltag. Genauso hervorragend funktioniert er bei einer Verabredung auf den welligen Lieblingsstrecken.

Für den Kodiaq suchen wir uns speziell die Passagen mit weitläufigeren Radien als etwa für Hot Hatches aus; klar, hohes Gewicht mag keine hohen Lenkwinkel. Dennoch bolzt der RS ausgesprochen animiert in die Kurve, drückt sich 4x4-unterstützt mit dem Momentum seiner 370 Nm feist aus dem Scheitelpunkt, dreht sogar leicht mit dem Heck ein, was durchaus die Lust am Herumlenken anregt. Je nach Vorliebe motiviert auch der Sound des Vierzylinder-Turbobenziners. Wie steht es um dessen Effizienz? Wer es entspannt angeht, kommt mit 7,8 l/100 km aus; wer das Potenzial des TSI häufiger nutzt – immerhin schiebt er den knapp 1,8 Tonnen-Brocken in 6,3 Sekunden von null auf 100 km/h –, benötigt 9,8 l/100 km. Geht also.

Überzeugendes Gesamtpaket

Skoda Kodiaq RS
Rossen Gargolov
Variabilität und Platz gibt es in diesem SUV (fast) wie früher in den Vans.

Ein Klang-Generator gaukelt dabei einen zusätzlichen Zylinder vor, was alle Freunde des legendären Audi-5E-Soundtracks begeistern dürfte. Leider merkt sich das Konnektivitäts-Gehirn des Kodiaq nicht die Voreinstellung, startet stets in "Normal", und der RS rumort entsprechend indiskret. Also tippt man sich jedes Mal erneut zu "Comfort" oder "Individual" durch, falls man nicht gar so expressiv durch die Gegend tosen möchte. Nochmals "leider": Die Sprachbedienung hat mittelschwere Verständnisprobleme mit flüssig vorgetragenen Bedienwünschen. Oder interpretiert sie sehr eigenwillig, was zu ulkigen Navigationsvorschlägen führt.

Und sonst? Einfach prima, was man aus einem SUV herausholen kann – wenn man etwas kann.

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Fazit

Es soll ein geräumiger SUV mit reichlich Dampf und Komfort-affinem Fahrspaß sein? Dann kommt man am Kodiaq RS kaum vorbei; er setzt in dieser Unterkategorie Maßstäbe.

Technische Daten
Skoda Kodiaq RS RS
Grundpreis52.480 €
Außenmaße4699 x 1882 x 1687 mm
Kofferraumvolumen835 bis 2065 l
Hubraum / Motor1984 cm³ / 4-Zylinder
Leistung180 kW / 245 PS bei 5250 U/min
Höchstgeschwindigkeit234 km/h
0-100 km/h6,3 s
Testverbrauch9,8 l/100 km
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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
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Erscheinungsdatum 08.05.2024

148 Seiten