Subaru Levorg 2.0i im Test
Tschüss Turbo, hallo Saugmotor

Zugunsten sauberer Abgase wechselt der Allradkombi mit Boxermotor und Allradantrieb vom 1,6-Liter-Turbo zum Zweiliter-Saugmotor. Wie er mit dem neuen alten Aggregat fährt, klärt der Test.

Subaru Levorg 2.0i, Exterieur
Foto: Achim Hartmann

Sind Sie bereit für den Besonderen unter den Praktischen? Dann lohnt sich ein Blick auf den Subaru Levorg, der 2015 den einstigen Legacy ablöste und bis heute eine Rarität auf deutschen Straßen ist. Zu seinen vielen Besonderheiten – nur mit Boxermotor, Allradantrieb, CVT-Getriebe und als Kombi lieferbar – kommt jetzt noch eine weitere hinzu, denn ein eigentlich aussterbender Zweiliter-Saugmotor mit 150 PS ersetzt den bisherigen 1,6-Liter-Turbo mit 170 PS, weil der nicht die Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllt.

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Allerdings macht sich der Leistungs- und Drehmomentverlust (198 statt 250 Nm) auch in einem spürbar gedämpften Temperament bemerkbar, zumal das stufenlose Getriebe einen Teil der verbliebenen Power zu schlucken scheint. Dem Tritt aufs Gaspedal folgt jedenfalls ein lautes Aufheulen des Motors bei mauer Beschleunigung, das sich nur umgehen lässt, indem man in die manuelle Gasse wechselt und die sieben simulierten Fahrstufen durchschaltet. Dann bleibt wenigstens die Drehzahl im angenehmen Bereich, während der Benzinverbrauch über das recht sparsame Testmittel von 8,4 l/100 km ansteigt.

Abgesehen vom unkonventionellen Antrieb passt der Levorg nach seiner Statur durchaus ins Umfeld beliebter Familienkombis wie Ford Focus Turnier oder Skoda Octavia Combi, ohne jedoch mit seinen 522 bis 1.446 Litern deren maximales Gepäckvolumen zu erreichen. Immerhin legt sich die dreiteilige Fondlehne per Zuggriff im Heck flach und schafft so einen fast ebenen Ladeboden mit zwei praktischen Ablagefächern darunter, in denen sich etwa das Abdeckrollo verstauen lässt.

Gute Ausstattung, gesunkener Basispreis

Subaru Levorg 2.0i, Interieur
Achim Hartmann
Das übersichtliche Cockpit mit viel Ausstattung trägt zum Komfortfaktor bei.

Das alles gibt es jetzt schon ab 26.990 Euro – 3.000 Euro weniger als zuvor –, und mit der Exclusive-Topausstattung des Testwagens (34.990 Euro) kommen Nettigkeiten wie Navigation, Leder, Sportsitze vorn, elektrisch verstellbarer Fahrersitz, Glasschiebedach und 18-Zoll-Aluräder hinzu. Das sogenannte Eyesight-Paket beinhaltet adaptive Geschwindigkeitsregelung, Spurhalteassistent sowie eine Funktion, die den Fahrer informiert, wenn das vor ihm haltende Fahrzeug anfährt – wichtig für alle Smartphone-Abhängigen, welche regelmäßig den Ampelstart verschlafen.

Nicht so aufgeweckt sind dagegen die Bremsen, denn aus 100 km/h kommt der Testwagen erst nach 38,6 Metern zum Stillstand. Schade, denn das Fahrwerk hinterlässt an sich einen guten Eindruck und kombiniert ausreichende Agilität mit gutem Federungskomfort.

Fazit

Eigentlich erweist sich der Familienkombi als praktisch und gut ausgestattet. Doch den positiven Eindruck stören der phlegmatische Antrieb und die langen Bremswege.

Technische Daten
Subaru Levorg 2.0i Exclusive
Grundpreis35.375 €
Außenmaße4690 x 1780 x 1490 mm
Kofferraumvolumen522 bis 1446 l
Hubraum / Motor1995 cm³ / 4-Zylinder
Leistung110 kW / 150 PS bei 6200 U/min
Höchstgeschwindigkeit195 km/h
0-100 km/h13,0 s
Verbrauch7,3 l/100 km
Testverbrauch8,4 l/100 km