VW Multivan 2.0 TDI im Test
DSG als sinnvolles Extra

Vieles lässt sich VW beim großen Multivan teuer bezahlen. Was sich lohnt und was nicht, zeigt der Test der 150-PS-Variante mit Schaltgetriebe.

VW Multivan 2.0 TDI Generation 6, Exterieur
Foto: Hans-Dieter Seufert

Einfacher? Geht natürlich. Ab 36.875 Euro können Multivan-Käufer den Reiz des Raums entdecken, zugleich wegen der 110 PS dem Reiz der Rasanz mit größtmöglichem Gleichmut gegenüberstehen. Denn weniger als zwei Tonnen gilt es nie zu bewegen, der Testwagen kam gar auf 2.294 Kilogramm. Aber hey, ein Multivan soll keinen Sportwagen ausbeschleunigen, souveränes Fahren wäre dagegen schön.

Also vielleicht die 150-PS-Variante? Tatsächlich packt das Vierzylinder-Triebwerk mit seinem maximalen Drehmoment von 340 Nm ordentlich an, zumindest sobald rund 1.500/min anliegen. Zuvor gilt es, ein bisschen mit der Kupplung zu spielen. Wer es wissen will, beschleunigt den VW in 13,7 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, doch viel mehr dürfte interessieren, dass beim Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h 11,9 Sekunden vergehen. Okay, das schafft der 199-PS-TDI in 8,2 Sekunden, doch das muss einem schon weitere 7.255 Euro wert sein – freilich inklusive des dann serienmäßigen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes.

Unsere Highlights
VW Multivan 2.0 TDI Generation 6, Interieur
Hans-Dieter Seufert
Innen herrscht Tristesse und gute Übersichtlichkeit.

Und so leicht sich die sechs Gänge der Handschaltung auch sortieren lassen und so angenehm kurz die Schaltwege auch ausfallen, passt es doch wunderbar zum entspannten Charakter des Busses, wenn man die Schaltarbeit abgenommen bekommt. Vielleicht drückt es überdies noch den Testverbrauch von 8,9 l/100 km. Macht 2.482 Euro, die sich weit weniger sinnvoll investieren lassen.

In eine der dreist teuren Zweifarb-Lackierungen beispielsweise. Denn auch im ascotgrau lackierten Testwagen wird’s innen fröhlich, was am schieren Raumangebot, an den bequemen Sitzen und der wunderbaren Rundumsicht liegt. Am in seiner Tristesse mit der Außenfarbe perfekt harmonierenden Hartplastik-Instrumententräger eher nicht. Daran ändert auch das problemlos ablesbare digitale Kombi-Instrument nichts. Den Aufpreis dafür? Sparen.

Nur keine Hektik

Fahrwerksoptionen erweisen sich ebenso als entbehrlich, denn mit seinen 17-Zoll-Rädern bietet der Multivan ordentlichen Federungskomfort bei ausgeprägten Karosseriebewegungen sowie ein leicht kontrollierbares Fahrverhalten, das sich nicht zu früh ins Untersteuern flüchtet.

Die Traktion passt ebenfalls, doch wer ganz sicher gehen will, muss den Allradantrieb 4Motion dazubuchen (4.182 Euro). Vielleicht reicht schon die Abschalttaste für die Traktionskontrolle (29 Euro), um sich mal mit sensiblem Gasfuß aus dem Neuschnee freizufahren. Wie gesagt: Einfacher geht immer.

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Fazit

Ja, dieser TDI erweist sich als angenehmer Antrieb, selbst das Schaltgetriebe passt. Trotzdem sollten sich Multivan-Käufer das DSG gönnen. Es ist zwar nicht perfekt, entspannt das besondere Fahrerlebnis aber zusätzlich.